Geisweid. Nach mehreren Verzögerungen gibt es jetzt ein neues Datum. Im Dezember soll der Rohbau stehen. Verlegung des Sohlbachs ist eine Herausforderung.

Der Rewe-Vollsortimenter soll im Mai eröffnet werden. Das bekräftigt Josef Schoofs, Inhaber der Schoofs Gruppe aus Kevelaer als Bauherr. Vor allem die Verlegung des Sohlbachs ist bis dahin eine technische Herausforderung, sagt Bürgermeister Steffen Mues beim offiziellen Spatenstich.

Der Zeitplan: Rohbau im Dezember, Übergabe im April

Ursprünglich war die Eröffnung schon einmal für 2018 geplant, dann Ende 2019 – jetzt wird es Frühjahr 2020. Derzeit laufen auf der Baustelle zwischen Geisweider Straße und Rathaus die Vorbereitungen für den Tiefbau und die Verlegung der Rohrleitungen.

Der Rohbau, sagt Schoofs, soll im Dezember stehen, das Gebäude im April fertiggestellt sein und an die Rewe-Gruppe als Mieter übergeben werden. Nach ein paar Wochen Einrichtungszeit also dann die Eröffnung im Mai.

Der Markt: Ankerpunkt für den Siegener Norden und das Umland

Sieben Millionen Euro investiert die Schoofs Gruppe in den Supermarkt. Nach Aussage Schoofs’ werde das architektonisch aufwändig geplante Gebäude sehr modern, mit hohen Decken, einladender Atmosphäre, viel Tageslicht. Aufwändig heißt in dem Fall zwar schöner, aber auch teurer als andere Gebäude. „Firmen für die Realisierung zu finden, war sehr schwer“, sagt Schoofs. Die Außenanlagen seien neu vergeben worden, um im Budget bleiben zu können.

Das Gelingen des Vorhabens hänge aber nicht nur vom neuen Markt ab, sagt Josef Schoofs: Gefordert seien auch die Kunden, die die Fußgängerzone auch ansteuern müssten. „Wir können nur Angebote, Flächen und Aufenthaltsqualität schaffen.“

Dauerthema Parkplätze

Auf zwei Stunden ist die Parkdauer auf dem 100 Stellplätze-Parkplatz begrenzt, um Dauerparken zu verhindern. Die Parkzeiten umliegender Flächen seien angeglichen, so Stadtbaurat Henrik Schumann. Er sei zuversichtlich, mit 100 Parkplätzen künftig eine „gute Ausstattung“ zu haben. Im Vergleich mit anderen Stadtteilen sei die Parksituation in Geisweid gut.

Den Parkplatz vor dem Supermarkt fertigzustellen, sei wegen der Baulogistik nicht möglich, so Josef Schoofs auf eine Bitte der Einzelhändler. Auch ein Parkdeck statt -platz, sei diskutiert worden, sei aber nicht umsetzbar, weil die Freifläche vor dem Gebäude wichtig sei, um Kunden anzuziehen.

Die Stadt möchte mit dem Vollsortimenter nebst entsprechenden Angeboten wie einer Gastronomie und dem Außenbereich einen Ankerpunkt auch für den Geisweider Einzelhandel schaffen. Man habe alles getan, dass der sehnlichst gewünschte Markt so nah im Zentrum angesiedelt werde, wie es eben geht – mit entsprechenden Herausforderungen an Platz und Logistik. „Immens wichtig“ für Geisweid, den Siegener Norden und angrenzende Ortschaften sei der Supermarkt, der einen „fließenden Übergang“ zur Fußgängerzone ermöglichen und entsprechende Synergieeffekte erzielen soll, betont Bürgermeister Steffen Mues.

Der Bach: Keine von 32 Siegener Firmen will umschließen

Der Sohlbach fließt derzeit noch mitten über – bzw. unter – dem Gelände, die riesigen Betonelemente des neuen Bachbetts sind weitgehend verlegt. Entscheidend sind aber die Anschlussstellen; da, wo der alte und der neue Gewässerverlauf aneinandergrenzen. Der Umschluss vom alten in den neuen Verlauf wird ab Oktober vorbereitet, im November soll der Sohlbach dann durch sein neues Bett fließen, das alte Bachbett zurückgebaut werden.

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Dafür muss an den Übergängen eine Art Schleuse errichtet werden: Wenn das Wasser umgeleitet wird, muss sichergestellt sein, dass der Bach jederzeit fließt, dass auch das Provisorium jederzeit größere Wassermengen fassen kann. Dazu wird der neue möglichst nah an den alten Kanal herangeführt – ein Problem dabei sind derzeit noch Glasfaserkabel, die quasi durch das neue Bachbett verlaufen.

32 Siegener Firmen, die für den Umschluss in Frage gekommen seien, habe man angefragt – und „keine war bereit, die Arbeiten zu vollziehen“, sagt Schoofs. Ein Großteil habe durchaus Bereitschaft signalisiert, aber dann wieder zurückgezogen, „aus nicht nachvollziehbaren Gründen“, sagt Schoofs-Prokurist Kosmas Thämmig. „Das kannten wir so noch nicht.“ Bei der Suche nach Handwerkern habe man daher größere Kreise gezogen und Firmen von außerhalb beauftragt.

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