Siegen. . Zentrumsmonitor 2018 der IHK Siegen zeigt Stärken und Herausforderungen der sechs Siegener Stadtteilzentren auf. Eiserfeld mit Spitzenwerten.
Wichtigster Faktor für den Besuch der Siegener Innenstadt ist nicht Einkaufen. Sondern der Aufenthalt an sich, zumindest für Menschen, die von auswärts ins Zentrum kommen: Bummeln und Freunde treffen ist für 49 Prozent der im Rahmen des IHK-Zentrumsmonitors (siehe Infobox) befragten Passanten der Hauptgrund. Das Siegener Zentrum spielt in Sachen Einzelhandel südwestfalenweit in einer Liga für sich, konkurriert eher mit anderen Großstädten um Kunden. In den Stadtteilzentren sieht das bereits anders aus.
Projektideen fördern
650 Besucher etwa seien zu den 15 Veranstaltungen in den Kommunen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer gekommen, bei denen die IHK die Ergebnisse des Zentrumsmonitors vorgestellt hat, schätzt Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener.
40.000 Euro Budget stellt die IHK zur Verfügung, um aus diesen Ergebnissen entstandene Projektideen in den Kommunen umzusetzen.
Mitte
Bereich: Unter- und Oberstadt, City-Galerie – Marburger Tor
Stärken: Die Nummer eins, wenn es ums „auswärts einkaufen“ geht, erläutert Prof. Hanna Schramm-Klein, deren Strategieberatung die Studie erstellt hat. Das Zentrum punktet bei Gastronomie und Ausgehen, bei Kino, Kultur und Musik sowie Bummeln und Freunde treffen. Generell findet sich hier so gut wie alles, um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden. Einen Spitzenplatz belegt die Innenstadt daher auch bei der Aufenthaltsdauer: 33 Prozent der Passanten geben an, sich länger als vier Stunden hier aufzuhalten. Auch bei der Häufigkeit der Besuche liegt das Zentrum vorn.
Herausforderungen: Es gelten andere Kriterien als für umliegende Zentren: Die Erwartungen an die Großstadt Siegen sind andere als in kleinen und mittleren Kommunen. Unterdurchschnittlich werden Erreichbarkeit mit dem Auto und die Parksituation bewertet.
Weidenau
Bereich: Siegerlandzentrum – Obi-Parkplatz
Stärken: Einkaufen hat eine hohe Bedeutung, ebenso Aktivitäten im Bereich Sport und Freizeit. Die Menschen kommen häufig und bleiben durchaus lange, sind loyal und mit dem Angebot zufrieden.
Herausforderungen: Allerdings geben sie auch meist recht wenig Geld aus.
Geisweid
Bereich: Rathaus – Friedrichsplatz – Bahnstraße
Stärken: Spitzenwert beim Angebot von Spielhallen und Casinos, ansonsten durchschnittliche Bewertungen, etwas bei ÖPNV-Erreichbarkeit oder Einzelhandel.
Herausforderungen: Einkaufen und kulturelle Aktivitäten spielen für Besucher nur eine untergeordnete Rolle. Die meisten bleiben zudem nicht lange in Geisweid – die Werte für Zufriedenheit und Loyalität zum Standort sind stark unterdurchschnittlich.
Eiserfeld
Bereich: Kreisverkehr – Hallenbad
Stärken: Das Einzelhandelsangebot wird hervorragend bewertet, in keinem anderen (Teil-)Zentrum wird so oft „Einkaufen“ als Hauptgrund für den Besuch angegeben; hier besonders im Bereich Lebensmittel mit einem Spitzenwert. Die Menschen kommen überaus häufig und geben viel Geld aus.
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Herausforderungen: Einkaufen ist mit Abstand der Hauptgrund für den Besuch, andere Gründe spielen eine eher untergeordnete Rolle. Es sei zu überdenken, ob diese Stärke ausgebaut werden sollte – oder ob ein zweites Standbein mit anderen Branchen oder Funktionen etabliert werden könnte, so Hanna Schramm-Klein.
Niederschelden
Bereich: Schossi
Stärken: Sehr gute Bewertungen bei Sicherheit, Sauberkeit sowie der Erreichbarkeit, ansonsten viele Durchschnittswerte. Hanna Schramm-Klein regt an, sich mit einer möglichen Profilbildung zu beschäftigen, um die Position als Einkaufsstandort zu stärken.
Herausforderungen: Besucher kommen überwiegend nur kurz hierher und bleiben auch nur kurz.
Kaan-Marienborn
Bereich: Rewe – Volksbank
Stärken: Gute Erreichbarkeit mit Auto und ÖPNV, hohe Kundenzufriedenheit, durchschnittliche Bewertung der Attraktivität.
Herausforderungen: Bei Gastronomie und Ausgehen, Bummeln und Freunde treffen sowie im Gesundheitssektor weist Kaan-Marienborn sehr niedrige Durchschnittswerte auf.
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