Helberhausen. Erster Fahrtechnik-Kurs der Senioren-Service-Stelle Hilchenbach: Richtig anfahren und bremsen will gelernt sein: E-Bikes haben ordentlich Schub.

„Das gibt schon einen ordentlichen Schub“, findet Gudrun Roth nach den ersten Erfahrungen auf einem Elektro-Fahrrad. Die Seniorenberaterin aus dem Hilchenbacher Rathaus hat an diesem Samstagmittag, 13. Juli, zum „ersten Fahrtechnikkurs mit dem eBike“ eingeladen und sich bei dieser Gelegenheit auch selbst das erste Mal auf ein solches gesetzt.

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„Der Effekt kommt aber nur, wenn ich selbst trete“, hat sie dabei noch festgestellt und findet das Gerät als auch sonst leidenschaftliche Radfahrerin sehr interessant. Nachdem andere Kommunen schon seit längerem ähnliche Fahrtrainings anbieten, wollten auch die Hilchenbacher nicht länger damit warten. „Bis zu 15 Personen ab 50 plus, die ihre eigenen Grenzen kennenlernen und ihre Fahrtechnik mit dem E-Bike verbessern möchten, können am ersten Fahrtechnik-Trainingskurs teilnehmen“, stand in der Einladung, auf die sich am 13. Juli schließlich sieben Frauen und Männer auf dem Sportplatz in Helberhausen eingefunden haben.

Dankbar für Hinweise

Die meisten sind auf eigenen Elektrofahrrädern gekommen. Zwei haben sich die E-Bikes im „Hilchenbacher Radladen“ geliehen. Aber auch die „erfahrenen Eigentümer“ sind sichtlich dankbar für die Anregungen und Hinweise, die sie an diesem Nachmittag von den anwesenden Experten bekommen. Eine Teilnehmerin habe ihr gesagt, „sie wollte ihr E-Bike schon in die Ecke stellen“, sagt Gudrun Roth lächelnd: „Jetzt geht es bei ihr doch richtig gut!“

Mehr Radfahrer – mehr Unfälle

Nach Angaben der Kreispolizeibehörde steigt die Zahl der Verkehrsunfälle, an denen Radfahrer beteiligt sind.

Ursache ist zum einen, dass immer mehr Menschen das Fahrrad oder E-Bike als tägliches Verkehrsmittel benutzen. Gleichzeitig hätten nicht alle Rad- und auch Autofahrer Kenntnisse darüber, wie sich Radfahrer auf der Straße richtig verhalten.

Auch E-Bikes sind eine Unfallquelle: Anfahr- und Bremsverhalten sind eben deutlich anders als bei herkömmlichen Fahrrädern.

Roth hat den Seniorensicherheitsberater Bernd Weiskirch und Klaus Jung vom Radsportverein (RSV) Osthelden mitgebracht, die den Teilnehmern – gegen eine kleine Teilnahmegebühr – drei Stunden lang zeigen, wie sie richtig anfahren und bremsen. Außerdem geben sie Tipps, auf was auch erfahrene Radfahrer bei den elektrounterstützten Modellen achten müssen – und was sie überraschen könnte.

Üben abseits vom Straßenverkehr

Der Sportplatz in Helberhausen wurde ausgewählt, weil er zunächst einmal ein sicheres Trainingsgelände biete, erklärt Gudrun Roth. Weiter seien Toiletten in der Nähe, „drei Stunden sind lang!“ Und es ist nicht weit zum Wiesenweg, auf dem sich dann das Gelernte auch im Gelände umsetzen lasse, mit ein paar Steigungen, vor allem aber weg vom unmittelbaren Straßenverkehr.

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Mit der Resonanz von sieben Teilnehmern ist die Seniorenberaterin letztlich zufrieden und hofft zugleich, weitere Kurse dieser Art anbieten zu können. Vielleicht gebe es ja auch noch einige, die sich einfach noch nicht getraut hätten, die noch etwas Motivation benötigten. Am Ende werde sich garantiert niemand in einem solchen Kurs blamieren, aber viele gute Erkenntnisse mitnehmen, ist Gudrun Roth sicher. Und reiht sich wieder ins Feld der anderen Fahrer ein.

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