Wilnsdorf. . Nach nur zweieinhalb Stunden kann die Vollsperrung der Autobahn wieder aufgehoben werden – die Brückensprengung ist wie geplant verlaufen.

  • Sprengingenieure präparieren acht Brückenpfeiler mit insgesamt 25,5 Kilo Sprengstoff
  • Detonation lässt Stützen zusammenknicken, Fahrbahnbauwerk stürzt ins Sprengbett
  • Material wird von Betonbrechern zerkleinert und wiederverwertet, Arbeiten bis Januar

Wie geplant ist Sonntagvormittag, 26. November, die nördliche der beiden Rälsbach-Talbrücken gesprengt worden, ohne dass die Brücke daneben Schäden erlitten hätte. Zwei Stunden nach der Zündung um 11 Uhr konnte der Landesbetrieb Straßen NRW den Verkehr wieder über das verbliebene Bauwerk fließen lassen, die A45 war ab 10.30 Uhr zwischen Siegen-Süd und Wilnsdorf voll gesperrt.

Die Vorbereitungen

Seit Tagen waren die Fachleute der Firma Richard Liesegang aus Hürth unter Leitung der Sprengingenieure Michael Schneider und Artur Feitenheimer damit beschäftigt, die acht Pfeiler der nördlichen Brücke mit Sprengstoff zu präparieren. Zwei Sprengmäuler pro Stütze, eines nach links, das andere nach rechts, die Pfeiler sollen wegknicken, die Schwerkraft reißt die Fahrbahn zu Boden, sie zerbricht dabei. Die Öffnungen sind mit sogenannten Sprengschürzen umwickelt, die verhindern sollen, dass der pulverisierte Beton durch die Luft fliegt. Die Menge des Sprengstoffs wurde anhand der Menge und der Qualität des Betons genau berechnet. Eigentlich, sagt Michael Schneider, könne die Detonation selbst der Südbrücke kaum etwas anhaben – die Belastung durch den rollenden Verkehr ist viel größer. Wenn, dann könnte der Aufprall der Fahrbahn auf dem Boden die Stahlbewehrung im Inneren der Pfeiler beschädigen.

So präzise fiel die Rälsbach-Brücke

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    Die Sprengung

    Es klappt wie am Schnürchen. In der Nacht hat es angefangen zu regnen, zunehmen mischt sich Schnee in den Niederschlag. Um 10.45 ertönt ein langer Warnton – es wird ernst. Auch die Mitarbeiter der Sprengfirma müssen den Gefahrbereich verlassen haben. 10.58 Uhr: zwei weitere kurze Signale. 11 Uhr: drei kurze Warntöne.

    „Zündung“, sagt Michael Schneider und Artur Feitenheimer zündet.

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    25,5 Kilo hochexplosiver Nitro-Sprengstoff detonieren, Explosionsblitze schießen aus den 16 Sprengmäulern – zwei pro Pfeiler, die Stützen knicken ein wie nach einem Tritt von hinten in die Knie. Die 161 Meter lange Fahrbahn scheint zunächst wie in Zeitlupe herabzusinken, kracht dann auf den Boden, eine gewaltige Staubwolke breitet sich aus. Wenigstens hier ist der Regen von Nutzen: Der Staub ist rasch verzogen.

    „Optimal verlaufen“, sagt ein sichtlich entspannter Michael Schneider – und das bestätigen ihm wenig später die Statik-Experten: Die Südfahrbahn ist nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Maßarbeit. „Wir sind rundum zufrieden“, so das Fazit von Karl-Hermann Metz, A45-Projektgruppenleiter bei Straßen NRW. Ein Pfeiler wurde nicht mit Matten umwickelt, die Detonation gefilmt und ausgewertet – um daraus Informationen für die Sprengung der Südbrücke in einigen Jahren zu bekommen.

    Die Nacharbeiten

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    In den nächsten drei Wochen werden Betonbrecher die Bruchstücke der Nordfahrbahn in „wiedereinbaufähiges Material“ zerkleinern, sagt Straßen NRW-Pressesprecher Karl-Josef Fischer – der Beton wird recycelt. Ende Dezember/Anfang Januar sollen auch diese Arbeiten erledigt sein – „man wird es hören“, sagt Fischer zur möglichen Geräuschentwicklung für die Rinsdorfer. An Werktagen werde gearbeitet, am Wochenende ruhten die Maschinen.

    >>> INFO: Hermetisch abgeriegelt

    Für einen reibungslosen Ablauf sorgten vor Ort insgesamt 60 Mitarbeiter verschiedener Organisationen, die den Bereich hermetisch abriegelten.


  • Beteiligt neben Straßen NRW und der Sprengfirma waren das THW Siegen, Löschgruppe und Feuerwehr-Einsatzleitung Rinsdorf, Polizei und Ordnungsamt.
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  • Drohnenvideo – Sprengung der Rälsbach-Brücke

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