Siegen. . Prozessauftakt im Messerstecherprozess in Siegen: Mann (32) wird vorgeworfen, seine Frau im Schlafzimmer mit 41 Messerstichen getötet zu haben.

Verwitwet. Als Richterin Elfriede Dreisbach den Familienstand des Angeklagten festhält, schluchzt Nurik W. (32) laut. Er soll am 13. Januar in Siegen seine Ehefrau im Schlafzimmer getötet haben. Am ersten Verhandlungstag vor dem Schwurgericht am Landgericht Siegen wird die Anklage verlesen. Ihm wird Totschlag vorgeworfen.

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Immer wieder wischt sich Nurik W. mit einem Taschentuch Tränen aus den Augen. Die Schultern hängen, als würden Gewichte die Ärmel nach unten ziehen. Immer wieder schüttelt er den Kopf. Er gibt die Tat zu. Das hat er schon kurz nach der Tat bei der Polizei getan. Die Beamten und den Notarzt hatte er selbst gerufen.

Eifersucht habe eine Rolle gespielt

Die Staatsanwältin liest eine Liste der Verletzungen vor, die der Angeklagte seiner Frau kurz nach Mitternacht zugefügt haben soll. 41 Schnitt- und Stichverletzungen wies die Leiche der 30-Jährigen auf, 21 davon in Nacken und der Brust. Die Wunden sind bis zu elf Zentimeter tief. Der Notarzt stellte um 1.16 Uhr den Tod der Frau fest.

Eifersucht habe eine Rolle gespielt. „Das war aber nicht das Entscheidende“, sagt Verteidiger Alexander Dell. Bei der Polizei hatte er ausgesagt, dass seine Frau einen anderen gehabt habe. Deshalb sei es zum Streit gekommen. Laut Dell habe sein Mandant „in einem emotionalen Affekt“ gehandelt. „Deshalb werden wir eine geringe Freiheitsstrafe fordern.“

Gemeinsame Kinder leben bei Großeltern

Sein Mandant sei noch nie straffällig geworden und sichtlich mitgenommen. Im Gefängnis wird Nurik W. 24 Stunden überwacht. Die Gefahr, dass er sich das Leben nimmt, sei groß, so Dell.

Das Paar hat zwei Söhne. Sie leben nun bei den Eltern des Opfers.