Siegen. . Vor dem Landgericht Siegen hat der Prozess gegen Nurik W. (32) begonnen. Er soll im Januar seine Ehefrau im Schlafzimmer in Niederschelden getötet haben. Die Anklageverlesung verfolgt er unter Tränen.

Vor dem Schwurgericht am Landgericht Siegen hat heute der Prozess gegen Nurik W. (32). Er soll im Januar diesen Jahres seine Ehefrau (30) im gemeinsamen Schlafzimmer in Niederschelden getötet haben. Die Anklage lautet auf Totschlag, darauf steht eine Strafe von nicht unter fünf Jahren Freiheitsstrafe.

Die Leiche der Frau wies 41 Messerstiche auf, die meisten davon im Brustkorb und Lunge. Die Einstiche waren bis zu elf Zentimeter tief. Das Opfer verblutete.

Laut Anklage ging der Tat in der Nacht auf den 13. Januar ein heftiger Streit an Heiligabend 2015 voraus. Die Polizei wurde gerufen. „Der Angeklagte wurde damals der Wohnung verwiesen, ihm wurde ein zehntägiges Rückkehrverbot auferlegt“, erklärt Gerichtssprecher Dirk Kienitz. Alles deutete auf einen Schlussstrich hin. Am 12. Januar war er zu Besuch in der Wohnung. Gegen Mitternacht kam es zu dem Streit, der tödlich endete. Es soll um einen anderen Mann gegangen sein. Das gab Nurik W. bei der Polizei an. Deshalb habe man sich auch an Weihnachten gestritten.

Selbst den Notruf gewählt

Um kurz nach Mitternacht rief der Angeklagte selbst den Notruf der Feuerwehr und versuchte dann, sich mit einem Messer das Leben zu nehmen. Er verletzte sich dabei leicht. „Er wollte es nicht so recht wahrhaben, dass seine Frau tot ist“, sagte Staatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss am Morgen nach der Tat über Nurik W.

Der 32-Jährige habe bei der Vorführung sehr betroffen gewirkt, eher nicht wie ein „eiskalter Killer“. Gegen den 32-Jährigen wurde noch am gleichen Tag Haftbefehl erlassen. Er saß seitdem in der JVA Attendorn.

Mehrere Messerstiche in die Brust gibt das Institut für Rechtsmedizin in Dortmund später als Todesursache an. 41 Messerstiche stehen in der Anklageschrift. Mit den Schilderungen des Ehemanns in den Vernehmungen, dass die beiden um das Messer gerangelt haben, stimmt das wohl eher nicht überein. 21 Zeugen sind geladen. Darunter der Notarzt, Polizisten, Nachbarn und Angehörige.

Das Paar hat zwei Kinder, sie waren zum Zeitpunkt der Tat zehn und sechs Jahre alt. Die Geschwister schliefen zur Tatzeit in der Wohnung. Die Großeltern gaben an, sich um ihre Enkel kümmern zu wollen.