Arnsberg.

Franz-Josef Schröder, Aufsichtsratsmitglied der Stadtwerke und Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat, sieht kein „Täuschungsmanöver“ von Stadtwerke-Geschäftsführer Ulrich Midderhoff im Zusammenhang mit den Kosten für das Geothermie-Projekt auf der Großen Wiese in Hüsten.

Am Dienstag wurde berichtet, dass möglicherweise Mehrkosten in Höhe von 880.000 Euro die Gesamtkosten des Projektes auf 4,2 Millionen erhöht hätten. „Das stimmt so nicht“, sagt Schröder. Diese Summe sei zwar nachträglich für die Entwicklung eines Stahlrohres eingeplant und auch beim Bezuschussungsantrag beim Land eingereicht worden, doch läge inzwischen ein Angebot für ein „günstigeres Kunststoffrohr“ vor. Dieses könne offenbar brauchbare Erdwärme an die Oberfläche und somit letztendlich zur Beheizung des Freizeitbades NASS liefern.

Über diese Schritte sei der Aufsichtsrat immer informiert worden. Franz-Josef Schröder betont, dass er gerade in der aktuellen Energiediskussion nicht vom Geothermie-Projekt abrücken wolle. Das sieht FDP-Fraktionschef Horst Kloppsteck ähnlich. „Einiges ist sicher unglücklich gelaufen“, sagt er. Er fühle sich aber nicht getäuscht. „Die uns vorliegenden Zahlen sind schlüssig“, sagt Kloppsteck.

Grünen-Fraktionssprecher Hans Wulf spricht ungeachtet der nun hochgekochten Diskussion von einem weiterhin sinnvollen Projekt. „Wenn es eine Chance auf Geothermie gibt, sollten wir sie nutzen“, sagt er. Sonst sei das investierte Geld „wirklich weg“. Die Politik sei grundsätzlich informiert worden, doch wünscht sich auch Wulf „eine offenere Kommunikation“.

Die Stadtwerke betonten in einer Stellungnahme, dass es bei den genannten Investitionskosten in Höhe von 3,35 Mio. Euro bliebe, weil auf das Stahlrohr und damit auf die Zusatzkosten verzichtet werde. „Die Gremien der Stadtwerke waren in diese Entscheidung einbezogen“, so heißt es.