Meschede. . Im Gewerbegebiet Enste-Nord an der Autobahn 46 bei Meschede soll das neue Feuerwehrzentrum des Hochsauerlandkreises entstehen. Der Kreis will dafür 13,4 Millionen Euro investieren. Die bestehenden Kreis-Schirrmeistereien in Arnsberg und Brilon sollen aufgelöst werden.

13,4 Millionen Euro investiert der Hochsauerlandkreis für sein neues Kreisfeuerwehrzentrum. Entstehen wird es auf der gesamten Breite zwischen den Firmen Schulte-Henke und Astroplast an der A46 entlang des Gewerbegebietes Enste-Nord. Am 24. September ist Spatenstich, voraussichtlich Anfang 2016 die Fertigstellung.

Für den HSK ist es das erste Feuerwehrzentrum. Einsatzkräfte, die sofort ausrücken, sind hier nicht stationiert: Das Zentrum ist eher ein Feuerwehr-Dienstleister. Dafür werden die bestehenden Kreis-Schirrmeistereien in Arnsberg und Brilon aufgelöst. Ihre Aufgaben werden künftig in Enste erledigt: Etwa die zentrale Pflege der Schläuche, die Wartung der Atemschutzausrüstungen auf neuestem technischen Stand, die technische Überprüfung von Pumpen.

An den bisherigen beiden Standorten können heutige Standards nicht länger erfüllt werden. Auch die Feuerwehr-Verwaltung des Kreises zieht vom Mescheder Dünnefeld um nach Enste.

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Entstehen wird – eben zentral an der Autobahn gelegen – auch ein modernes Ausbildungszentrum, wo die Schulung ab Truppmann-Lehrgang aufwärts stattfindet. Bislang sind Ausbildungsstätten in Arnsberg und Brilon. Auch sie erfüllen nicht mehr die Anforderungen, teils wird bisher auf öffentlichen Straßen geübt.

In Enste sind dann nicht nur moderne Schulungsräume, sondern es können durch Übungsparcours auch diverse Szenarien sofort realistisch geübt werden – Rettung aus Schächten, Tunneln oder aus Baugruben, sogar Schienen sollen eigens verlegt werden, um Bahnunglücke nachstellen zu können. In der Summe sagt Kreisbrandmeister Martin Rickert: „Ich bin sehr guter Dinge. Das ist ein wichtiger Schritt für unsere Feuerwehren.“

Notruf und Krisenstab

In Enste läuft außerdem künftig der Notruf 112 zentral auf. „Der Bürger wird es nicht bemerken“, sagt Martin Rickert. Die Leitstelle zieht von der Fritz-Honsel-Straße in Meschede mit um. Die Räume dort sind zum Beispiel nicht für den neuen Digitalfunk geeignet, ein Umbau käme zu teuer.

Der Rettungsdienst bleibt dagegen in der Mescheder Innenstadt. Bei Katastrophen treten Einsatzleitung und Krisenstab künftig im Zentrum Enste zusammen (bisher fürs Mescheder Kreishaus vorgesehen).

Die Kosten

Der Kreistag soll am Freitag über 300.000 Euro an zusätzlichen Kosten entscheiden: In der Zwischenzeit hat sich nämlich gezeigt, dass die Datenanbindungen mit der erforderlichen Bandbreite für eine Leitstelle nicht ausreichen.

Die Gesamtkosten sollen sich aber nicht erhöhen, da die bislang ausgeschriebenen Leistungen um 500.000 Euro unterschritten werden. Das Geld fließt jetzt, statt in den Bau, in die Technik.

Ausblick

Der HSK und die Kreise Olpe und Siegen-Wittgenstein prüfen die Bildung einer Verbundleitstelle: Fällt der Notruf in einer der Leitstellen in den drei Kreisen aus, übernehmen die anderen sofort. Jeder Partner spart den Aufwand für eine erforderliche eigene zweite Leitstelle ein. Im Verbund könnte auf mehr Personal zurückgegriffen werden.