Meschede. . Der Einsatz privater Politessen auf dem Parkplatz von Kaufpark und Aldi lässt die Emotionen in Meschede hochkochen. Seit dem Jahreswechsel werden die Stellflächen der beiden Supermärkte von der Parkraum-Service GmbH aus Wickede überwacht. Das Unternehmen macht ernst: Es verteilte erste Knöllchen.

Zwei Supermärkte haben seit kurzem private Politessen auf ihrem gemeinsamen Parkplatz im Einsatz und nehmen Dauerparker ins Visier. Zahlen muss, wer mehr als zwei Stunden auf dem Gelände steht oder die Parkscheibe vergessen hat. Die Knöllchen sind teurer als bei den Städten und Gemeinden; begründet wird dieser Zuschlag mit dem Aufwand zur Ermittlung der Halter. Los geht es mit 15 Euro, darüber hinaus droht das Unternehmen damit, Autos abschleppen zu lassen.

Dauerparker im Visier

Im Visier sind vor allem Dauerparker: Bahnpendler gehören zu jenen, die ihren Wagen bisher oft auf dem Parkplatz einfach abgestellt haben - wenn auch unberechtigt. „Allerdings ist der Parkplatz so groß und war nie voll belegt“, sagten gestern Betroffene - und schauten auf einen ungewöhnlich leeren Parkplatz. Aldi hingegen hat es nach Informationen unserer Zeitung gestört, dass die Stellflächen vor der Eingangstür schon vor Ladenöffnung belegt waren. Offizielle Aussagen von den Filialleitern der beiden Supermärkte gibt es nicht.

Unter anderem auf der Facebook-Seite der WP-Meschede gibt es derweil bitter-böse Kommentare: „Da überlegt man gerne, wo man in Zukunft einkaufen geht“, heißt es dort. „Ein kleiner Fehler und schon wird man abgezockt.“ Zum Teil wird mit Boykott gedroht.

Hier sind die kostenfreien Parkplätze zu sehen. Grafik: Nossutta
Hier sind die kostenfreien Parkplätze zu sehen. Grafik: Nossutta

Für die Stadt Meschede ist die Entwicklung kein Thema: Sie ist für private Flächen nicht zuständig, und öffentliche kostenlose Stellflächen seien rund um den Bahnhof ausreichend vorhanden, sagte Pressesprecher Jörg Fröhling. Er verwies auf die Parkplätze unter der Antoniusbrücke, entlang der Le-Puy-Straße, entlang den Gleisen an der Lagerstraße und gegenüber vom Schwimmbad an der Arnsberger Straße. Von dort könnten Pendler über die Fußgängerbrücke ein paar hundert Meter zum Bahnhof laufen.

2015 wird es besser

Komfortabler wird es erst 2015 werden: Dann baut die Stadt mit der Bahn die Flächen an der Lagerstraße zu einem Park- und Ride-Parkplatz aus und errichtet eine Unterführung zu den Bahngleisen. Ob die Stellplätze kostenfrei angeboten werden, ist allerdings noch offen.