Wenholthausen. Die Station am Einbergsee hat überraschend geschlossen. Über die Hintergründe wird im Ort viel spekuliert. Der Bürgermeister weiß mehr.
In Wenholthausen sorgt die überraschende Schließung der beliebten Station am Einbergsee für Verwunderung und Spekulationen. Von jetzt auf gleich sei der Betreiber wie vom Erdboden verschluckt, heißt es im Ort. Bereits im März war der Betrieb ohne öffentliche Ankündigung urplötzlich eingestellt worden.
Übernahme im Sommer 2020
Eigentümer und damit auch Verpächter des gastronomischen Betriebes ist die Gemeinde Eslohe. Und dort weiß man sehr wohl, warum aktuell keine Gäste mehr in der beschaulichen Idylle bewirtet werden. „Wir haben dem Betreiber die Erlaubnis entzogen, den Betrieb weiterzuführen“, sagt Bürgermeister Stephan Kersting. Der Betreiber, das ist Norbert Zimberg. Er hatte die Station am Einbergsee im Sommer 2020 übernommen. Der damals 56 Jahre alte Mönchengladbacher hatte damit nach 14 Jahren die Nachfolge von Armin und Helene Reitz angetreten. Elf Bewerbungen hatte es damals gegeben. Bei Zimberg habe man das Gefühl gehabt, dass alles passt, hatte die Gemeindeverwaltung damals betont.
Die Erlaubnis für den Betrieb hatte die Gemeindeverwaltung seinerzeit zunächst vorläufig erteilt. „Das ist durchaus nicht ungewöhnlich“, wie Kersting betont. Danach aber habe Zimberg wesentliche Formalien nicht erfüllt, die für eine langfristige Erlaubnis erforderlich gewesen wären. Entsprechend habe man ihm konsequenterweise nun die Erlaubnis entzogen.
Mit Leistung grundsätzlich zufrieden gewesen
Und das keineswegs von heute auf morgen, wie Kersting betont. Man habe sehr viel Geduld bewiesen, sagt er. Vor allem auch deshalb, weil man als Gemeinde mit Zimbergs Angebot und Leistungen grundsätzlich zufrieden gewesen ein. „Er hat einen guten Job gemacht“, attestiert Kersting dem Gastronomen. Es habe in der ganzen Zeit keine Beschwerden von Gästen gegeben, das müsse man ganz klar betonen.
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Entsprechend schade und bedauerlich sei die Entwicklung, die das Ganze jetzt genommen habe. „Aber wenn am Ende nach vielem Hin und Her und langer Zeit immer noch notwendige Unterlagen für den dauerhaften Betrieb fehlen, muss man irgendwann die Reißleine ziehen“, sagt Stephan Kersting. Zimberg habe entscheidende Papiere für eine Fortsetzung nicht geliefert. Als Verwaltung sei man letztlich gezwungen gewesen, so zu handeln. „Ansonsten macht man sich als Behörde irgendwann unglaubwürdig“, sagt Kersting. Details will er mit dem Verweis auf die Persönlichkeitsrechte nicht nennen.
Pächter möchte sich nicht äußern
Norbert Zimberg selbst wollte sich gegenüber unserer Zeitung zu der Entwicklung und zu Details ebenfalls nicht äußern. Er wolle nicht nachkarten, sagt er. Eigenen Angaben zufolge wechselt er nun in die Privat-Wirtschaft.
Derweil ist Bürgermeister Stephan Kersting optimistisch, dass es schon sehr bald mit einem neuen Pächter am Einbergsee weitergehen wird. Erste Gespräche haben bereits stattgefunden. Gleichwohl soll der Betrieb in Kürze auch noch einmal öffentlich zur Verpachtung ab dem 1. Mai ausgeschrieben werden. „Ich bin zuversichtlich, dass wir eine schnelle und gute Lösung finden werden“, sagt Kersting und geht von einem mehr oder weniger nahtlosen Übergang aus.
Keine Pacht
Eine Pacht ist für den Betrieb der Station am Einbergsee übrigens nicht zu entrichten. Die Gemeinde bietet die Gastronomie kostenlos an Interessenten an. „Quasi als ein Stück Wirtschaftsförderung, wenn man so will“, sagt Kersting. Schließlich sei auch der Gemeinde daran gelegen, dass es an einem so beliebten Ausflugsziel wie dem Einbergsee für Touristen, Spaziergänger und Wanderer ein adäquates Angebot an Kaffee, Kuchen und Getränken gebe, und dass vor allem auch Toiletten vorgehalten werden.