Wenholthausen. Die Idylle des Einbergsees in Wenholthausen hat sich inzwischen auch bei der Prominenz herumgesprochen. Nicht nur Roland Kaiser kehrt dort ein.
Es ist ein schöner Nachmittag am Einbergsee. Glatt liegt der See und glitzert im Sonnenschein. Nur wenige Gäste sitzen heute an der „Station am See“ und genießen dort einen Kaffee, ein Bier oder eines der vielen kleinen Gerichte. Es ist wunderbar ruhig mitten in der Woche. Entspannung pur.
Und entspannt ist auch Betreiber Norbert Zimberg. Er genießt ebenfalls den Ausblick, trinkt seinen Kaffee und plaudert mit einem Stammgast. Stammgäste hat Zimberg viele. Sie kommen mal eben aus dem Dorf hierher oder machen Stopp bei einer kleinen Motorrad-Spritztour. Und sogar die Prominenz gibt sich auf diesem idyllischen Fleckchen Erde immer mal wieder die Ehre: Roland Kaiser, Christina Stürmer, Michelle und Matthias Reim. Alle waren sie schon da. „Aufgrund meiner alten Beziehungen zu Willingen kommen sie zum Entspannen hierher“, sagt Norbert Zimberg. „Sie genießen die Ruhe, den Ausblick und lassen sich von mir kulinarisch verwöhnen, bevor es wieder auf die Bühne geht“, ergänzt er.
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Der „Imbiss“ am Einbergsee ist längst kein Geheimtipp mehr - wobei der Begriff „Imbiss“ wohl auch nicht ganz passend ist: Die „Station“ hat mehr zu bieten als Mantaplatte, Frikadelle oder Pusztaschnitzel. Zimberg versucht sein Angebot möglichst breit aufzustellen. Da gibt es Vegetarisches und Jahreszeitliches wie sommerleichte Bruschetta nach einem Originalrezept aus Calabrien. Aber auch Traditionelles wie Reibekuchen oder Erbsensuppe lässt sich mit Blick auf den See genießen. „Reibekuchen und Erbsensuppe gehen immer“, sagt Zimberg. Das ganze Jahr sei die Nachfrage danach groß. Selbst bei 30 Grad.
Im Herbst gibt es dann unter anderem deftigen Grünkohl und Möhreneintopf. Ganz besonders beliebt ist auch das große Kuchenangebot, das Zimberg ebenfalls jahreszeitlich ausrichtet. „Alles selbst gemacht“, versichert der gelernte Konditor. Nur selten müsse zugekauft werden, wenn dutzende Vorbestellungen eingehen, ergänzt er. Seit einiger Zeit bietet der gebürtige Rheinländer sogar selbst gemachte Pommes an. „Die Kartoffeln kommen hier aus der Region, werden auf dem Hof geschnitten und landen dann bei uns in der Fritteuse. Frischer geht’s nicht.“ Er setzte, soweit es geht, auf regionale Produkte. Das komme bei den Gästen gut an.
Zufrieden mit der Hauptsaison
Der ehemalige Geschäftsführer eines Hotels ist zufrieden mit der Hauptsaison in diesem Jahr. Da habe zum einen das warme und sonnige Wetter im Sommer mitgespielt. Es gebe aber auch andere Gründe. „Es finden immer mehr Firmenveranstaltungen am See statt“, berichtet Zimberg. Weil vielen Gastronomen oder Hoteliers das Personal fehle, seien für sie größere Gesellschaft zunehmend ein Problem. „Größere Gesellschaften wie runde Geburtstage oder Hochzeiten finden nur noch schwer entsprechende Räumlichkeiten“, weiß Zimberg und ergänzt: „Wir machen vieles möglich.“
Positiv laufe auch die Zusammenarbeit mit der DLRG Eslohe, die an den Sommer-Wochenenden die Rettungsstation am Einbergsee betreibt. „Beim Spaß am See haben wir mit der DLRG und der Feuerwehr gemeinsam ein schönes Fest ausgerichtet“, schwärmt er.
Einige Male habe es auch bereits russisch-orthodoxe und ukrainische-orthodoxe Taufen am Einbergsee gegeben. „Da kommen bis zu 300 Gäste und wir übernehmen die Gastronomie. Die Menschen aus beiden Ländern feiern ganz unbefangen miteinander. Hier spielen Krieg und Politik keine Rolle. Das ist schön zu sehen“, betont der Gastronom.
Mit dem Personal hat Zimberg nach eigenen Angaben im Gegensatz zu vielen anderen Kollegen aus der Gastro-Branche keine Probleme. Der kleine Mitarbeiter-Stamm wird an den Wochenenden mit Aushilfen aufgestockt. Schwierig ist allerdings auch für ihn die momentane Handwerkssituation. „Weil sie einfach nicht nachkommen“.
Der Platz neben der Hütte sei immer noch nicht fertig. „Man wird immer vertröstet, aber die Firmen haben halt alle viel zu viel zu tun“. Gerne würde Zimberg auf dem gepflasterten Platz ein großes Zelt aufstellen, das im Winter stehen bleiben kann und beheizbar ist, damit ganzjährig Außengastro angeboten werden kann. Allerdings habe auch die neue Bestuhlung ewig lange Lieferzeiten.
Noch viele Pläne
Schon in diesem Sommer hätte Zimberg außerdem gern Softeis angeboten - doch die entsprechende Maschine war nicht lieferbar. Immerhin konnte der kleine Spielplatz auf dem Gelände fertiggestellt werden. Pläne für seine Station am See hat der Gastronom noch reichlich.
Ob und wann sie sich umsetzten lassen, ist aktuell allerdings fraglich. „Zu viele Unbekannte“, sagt Norbert Zimberg. „Lieferfristen, Handwerker, Energiekosten“, zählt er auf. „Wer weiß, was noch kommt,“ wird er einen Moment nachdenklich und blickt dann wieder auf den See. Das entspannt ungemein!
- Die Station am See ist ganzjährig geöffnet.
- Montags ist Ruhetag.
- In der Sommersaison von Mai bis Oktober ist die Station von 11 bis 19 Uhr geöffnet, in der Wintersaison ab November von 11 bis 17 Uhr.