Schmallenberg. Amerika trifft Italien? Wie sieht es nun in der alten Tenne aus? Alles zur Neueröffnung des Mescheders Davut Tiryaki in Bad Fredeburg.

Davut Tiryaki ist sichtlich stolz, als er den Blick durch sein neues Restaurant in Bad Fredeburg schweifen lässt. Ein großer Wartebereich, eine Theke mit Pizzaofen und ein großer Speiseraum für seine Gäste. An der Wand prangt ein filigraner Schriftzug: „Niw York Pizza“. So soll sein neues Lokal heißen. Noch ist nicht alles fertig, Tiryaki hat aber bereits genaue Vorstellungen, wie es in weniger als einer Woche aussehen soll.

Am Mittwoch, 3. April, öffnet der Mescheder sein neues Restaurant. Dort, wo 40 Jahre lang die „Tenne“ Pizza servierte, will er etwas Neues schaffen. Ein großer Schritt: Das Lokal ist nämlich nicht nur um einiges größer als sein Döner-Imbiss „Meeting by Davut“ in der Mescheder Fußgängerzone, sondern ist gleich das dritte Lokal, das Tiryaki gleichzeitig betreibt. Wir dürfen einen Blick in das Restaurant werfen, bevor es öffnet. Dabei erzählt der Mescheder, wie er auf die Idee für sein neues Restaurant gekommen ist, was ihn nach Bad Fredeburg verschlagen hat und worauf sich seine Gäste bald freuen können.

Ein Blick in den Wartebereich. Hier sollen sich die Gäste wir in Amerika fühlen.
Ein Blick in den Wartebereich. Hier sollen sich die Gäste wir in Amerika fühlen. © WP Meschede | Anna Valle

Das Konzept: Amerika trifft auf Italien

Im Eingang des Lokals hängt ein Bild in schwarz-weiß. Es zeigt eine attraktive Frau, umkreist von staunenden Männern. Die Aufschrift lautet: „American Girl in Italy 1951.“ Als Davut Tiryaki darauf zeigt, lächelt er: „Genau das beschriebt unser Konzept.“ Es soll nämlich amerikanische und italienische Speisen geben: Burger, Pizza, Pasta und natürlich noch vieles mehr.

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Die Idee für „Niw York Pizza“ ist nicht neu. Sieben Jahre führte sein Bruder Ibo Tiryaki sein Lokal in Meschede. 2020 benannte er es von „Ibo´s“ Restaurant in „Niw York Pizza“ um. Nur ein Jahr später musste er aufgrund der Corona-Pandemie wieder schließen. Jetzt will Davut Tiryaki das Konzept wieder aufleben lassen.

Den Amerikaraum schmücken alte Kabeltelefone und Nummernschilder.
Den Amerikaraum schmücken alte Kabeltelefone und Nummernschilder. © WP Meschede | Anna Valle

Zwei Räume, zwei Einrichtungsstile

Zwei Räume, zwei Einrichtungsstile: Der Raum links vom Eingang, trägt das Motto Amerika. Alte Kabeltelefone hängen von den Holzdielen und kreieren einen Stilbruch. An den Wänden hängen Nummernschilder und eine kleine Sitzecke lädt zum Verweilen ein: „Hier sollen die Gäste auf ihre fertigen Speisen warten können und sich wie in den USA fühlen“, schwärmt der Mescheder. Mit Blick auf den Pizzaofen und bei laufender Musik bietet der Raum genug Platz, damit die Gäste, die im Lokal speisen, nicht gestört werden.

Durch dieses Fenster kann man in den Speisesaal schauen. Für mehr Ruhe können die Fensterläden geschlossen werden.
Durch dieses Fenster kann man in den Speisesaal schauen. Für mehr Ruhe können die Fensterläden geschlossen werden. © WP Meschede | Anna Valle

Dafür sorgt auch ein Fenster, das zwar den Blick in den Speisesaal erlaubt, aber auch bei viel Betrieb geschlossen werden kann. Der Speisesaal richtet sich ganz nach dem Motto Italien. Moderne Bilder mit Schriftzügen wie „Essen gut, alles gut“ oder „Bon appetit“ schmücken den Raum, der in einem hellen Minzton gestrichen ist.

In minzgrün und modernem Stil erstrahlt der Speisesaal.
In minzgrün und modernem Stil erstrahlt der Speisesaal. © WP Meschede | Anna Valle

Standort in Bad Fredeburg war Glücksgriff

Was zieht den Mescheder nach Bad Fredeburg? Eigentlich nur ein glücklicher Zufall: „Die Hausbesitzerin hier ist eine Kundin von mir. Als der Vorbesitzer aufgehört hat, hat sie mich angesprochen, ob ich mir den Laden nicht einfach mal anschauen möchte.“ Obwohl es Davut Tiryaki eigentlich gar nicht geplant hatte, ein neues Restaurant zu eröffnen, war er direkt begeistert: „Der Laden ist groß, wir haben eine schöne Terrasse, und an der Straße ist genug Platz zum Parken.“ Auch der Standort an der Hauptstraße habe Vorteile: „Durch die Umgehungsstraße kommen alle hier vorbei: Touristen, Einheimische und Besucher der Kliniken.“

Theke und Pizzaofen hat der Mescheder von den Vorbesitzern übernommen.
Theke und Pizzaofen hat der Mescheder von den Vorbesitzern übernommen. © WP Meschede | Anna Valle

Gastronom mit Leidenschaft

Davut Tiryaki lebt seinen Job. Das merkt man in jeder Faser seines Körpers: „Meine Frau und ich machen alles mit Liebe. Das ist wichtig, damit sich die Kunden wohlfühlen.“ Bei drei Betrieben bleibe Freizeit natürlich ein wenig auf der Strecke: „Ich tue aber genau das, was ich liebe. Meine Arbeit ist meine Freizeit.“ Das Motto des Ehepaars lautet: „Besser geht immer.“ Und dafür müsse man eben auch viel arbeiten.

Meine Frau und ich - wir machen das alles mit Liebe. Das ist wichtig, damit sich die Kunden wohlfühlen.
Davut Tiryaki - Gastronom

Der Mescheder freut sich auf sein neues Lokal. In der ersten Zeit will er daher gemeinsam mit zwei Festangestellten vor Ort sein und sehen, wie sich alles einspielt: „Ich freue mich auf die Bad Fredeburger und bin gespannt, was sie sagen.“

Keine Angst zu scheitern

Ob er Angst hat zu scheitern? „Nein“, lautet die klare Antwort. „Nach 40 Jahren Tenne müssen sich die Leute natürlich auf etwas Neues einstellen. Das ist nicht leicht. Viele Leute mögen nur das, was sie kennen“, weiß Tiryaki. Aber: „Die Leute kennen mich und wissen, dass Qualität bei mir an erster Stelle steht“ Und Qualität zahle sich eben immer aus.

Der Mescheder Gastronom blickt optimistisch in die Zukunft. Seine Pläne für das Lokal sind groß: Noch fehle ein Schild für die Fassade und auch der Thekenbereich soll einmal mit neuen Fliesen in neuem Glanz erstrahlen: „Aber alles Stück für Stück.“

„Besser geht immer“

Erst einmal freut sich Davut Tiryaki auf die Neueröffnung und erhofft sich ehrliches Feedback von seinen neuen Kunden. Versprechen, dass direkt von Anfang an alles perfekt laufe, könne er nämlich nicht: „Die Leute sollen uns ehrlich sagen, wenn ihnen etwas nicht gefällt. Nur so können wir uns verbessern.“ Und genau darum geht es ihm: Besser geht schließlich immer.