Meschede. Taxi-Unternehmer stirbt bei Unfall in Velmede, tollwütiger Fuchs dringt in Küche ein, Urteil nach Tod von Fußgängerin - vor 50 Jahren.
Über diese Themen berichtete diese Zeitung vor 50 Jahren, im März 1974, im Lokalteil in Meschede, Bestwig, Eslohe und Schmallenberg.
Fuchs im Wohnhaus erschlagen
In Stockhausen dringt ein Fuchs bis in die Küche eines Wohnhauses ein. Der Hund des Hauses hat zuvor noch laut angeschlagen. Der Hausbewohner erschlägt den Fuchs mit dem Kolben seines Gewehrs. Bei der Untersuchung durch das Veterinäramt in Arnsberg stellt sich heraus, dass der Fuchs Tollwut hatte. Der Hund muss erschossen werden.
Zuschnitt der neuen Städte
Das Innenministerium in Düsseldorf stellt seine Vorschläge zur kommunalen Neugliederung vor. Demnach soll der Raum Schmallenberg und Fredeburg zusammen mit der Gemeinde Lenne eine neue Großgemeinde bilden. Die neue Stadt Meschede soll auch Eversberg, Visbeck, Freienohl und Grevenstein sowie Teile der Gemeinden Herblinghausen, Altenhellefeld, Reiste und Rumbeck umfassen. Eine Zuordnung von Grevenstein mit Eslohe wird abgelehnt, weil es keine gemeinsamen Verflechtungen in der Versorgung gebe - zu diesem Urteil war eine Untersuchung des Instituts für Landeskunde gekommen.
EMI verlagert Betrieb
Das Unternehmen EMI verlagert seinen Betrieb aus Rationalisierungsgründen von Bestwig nach Heinrichsthal. Erfolgreichstes Produkt und Markenzeichen der Export-Metall-Industrie ist der Turbo-Schnellkochtopf – der Einzige, der gegossen wird und sich nicht verformen kann. EMI besteht seit 25 Jahren.
Gärtnerei im Kloster aufgebaut
In der Abtei Königsmünster feiert Bruder Benignus Schleicher seinen 70. Geburtstag. Der gelernte Gärtner aus Eislingen in Baden-Württemberg hatte ab 1930 am Kloster die Gärtnerei aufgebaut. Er war während des Krieges unter anderem Bursche von Abbé Franz Stock. Benignus versorgt die Mönche mit Gemüse und Obst und sorgt für den Blumenschmuck. 90 Wochenstunden sind üblich für ihn.
Weitere Rückblicke hier:
- Freispruch nach Bankraub bei Meschede, neues Nummernschild für HSK, Schüler aus Bestwig eingeschneit, Bombenalarm beim Karneval, Briefmarke für Anne Frank - vor 45 Jahren.
- Ungewöhnliche Wette an Karneval, auf Nebenbuhler in Ostwig eingestochen, Hennesee-Erbauer im Ruhestand, Honsel stellt Bergleute ein, älteste Feuerwehr - vor 55 Jahren.
- Kanut ertrinkt bei Hochwasser, Hubschrauber sucht Klinik vergeblich, Tollwut um Meschede, Bürgerinitiative will Brücke in Bestwig bauen - vor 50 Jahren.
- Drei Tote bei Unfall bei Fredeburg, Überfall auf Sparkasse in Nuttlar, Gynäkologe in Meschede ist erster Vater des Jahres, enormer Schaden bei Feuer - vor 40 Jahren.
Zu warm: Europameisterschaft fällt aus
Enttäuschung beim Verkehrsverein Latrop: Die vorfrühlingshaften Temperaturen machen die geplante Europameisterschaft für Polar-Schlittenhunde im Ort unmöglich – jetzt muss schon der dritte Ausweichtermin abgesagt werden. Das Rennen wird stattdessen in die Schweiz verlegt.
Neues Schulzentrum in Bestwig
Die Amtsvertretung Bestwig gibt grünes Licht für den Bau eines neuen Schulzentrums im Bereich des Bergklosters. Der Architekten-Auftrag geht an die Werksgemeinschaft 66 aus Meschede. 250.000 Mark sind für den ersten Bauabschnitt vorgesehen. Anfang 1976 soll der erste Bereich für die Realschule bezogen werden.
Diebe an Sauerland-Ständen bei ITB
Pech für die Kreise Meschede, Arnsberg, Bestwig und Olpe, die sich an vier Ständen gemeinsam bei der Internationalen Tourismus-Börse ITB in Berlin präsentieren: Als der Stand geöffnet werden soll, stellt sich heraus, dass Diebe den gesamten Sauerländer Schinken und die Würstchen gestohlen haben, die eigentlich für Besucher bestimmt waren.
Tod noch an der Unfallstelle
Bei einem Verkehrsunfall in Velmede wird ein Taxi-Unternehmer aus Arnsberg getötet. Aus der Friedenstraße kommend, prallt der Mann auf einer Kreuzung frontal mit einem Lkw zusammen. Der Taxifahrer wird aus seinem Fahrzeug geschleudert. Er stirbt noch an der Unfallstelle.
Keine neue Umschmelzanlage
Bei den Honsel-Werken in Meschede gibt es Kurzarbeit für 70 Beschäftigte im Band-Walzwerk und im Versand, um Entlassungen zu vermeiden. Hintergrund sind ausbleibende Aufträge aus der Automobilindustrie und der Konkurs der Rokal-Werke. Honsel gibt auch seinen Plan auf, in Meschede eine zweite Umschmelzanlage bauen zu wollen.
Ortstermin: Unfall nachgestellt
Die niedrigste Strafe wegen fahrlässiger Tötung verhängt das Mescheder Schöffengericht gegen einen Autofahrer: Er muss 400 Mark zahlen, nachdem er im März 1973 abends an der Briloner Straße eine 53 Jahre alte Fußgängerin angefahren hatte. Die Frau starb zwei Tage später. Zum Zeitpunkt herrschte Nieselwetter, der Mann war nur mit 49 km/h unterwegs. Bei einem Ortstermin abends wird der Unfall nachgestellt: Es stellt sich heraus, dass der Autofahrer nicht sehen konnte - wegen der schlechten Sicht hätte er aber so langsam fahren müssen, dass er plötzlich anhalten konnte.
Schützenhalle fertiggestellt
Nach einem Jahr Bauzeit werden die Arbeiten an der Schützenhalle Ramsbeck abgeschlossen. 2000 Menschen finden dort jetzt Platz., es gibt Umkleideräume für Sportler und Schauspieler, eine große Küche und eine Sektbar, ein Schießstand kann in der Halle aufgebaut werden. Geplant waren Kosten von 500.000 Mark, sie werden jetzt aber bei 600.000 Mark liegen.