Meschede. Die Temperaturen im HSK steigen, nachdem viel Schnee gefallen ist. Sorgt das Tauwetter für erneutes Ruhrhochwasser? Nachgefragt beim Ruhrverband.
Der Winter hat Einzug gehalten ins Sauerland. Besonders in Winterberg und Schmallenberg, die beide im Einzugsbereich der Ruhr liegen, liegen oft mehr als 20 Zentimeter Schnee, besonders nach den starken Schneefällen am Mittwochnachmittag. Am Wochenende soll dann jedoch schon wieder Tauwetter Einzug halten: Trocken, teilweise sonnig, mit Temperaturen über dem Gefrierpunkt.
In Meschede sind die Nachwirkungen des Ruhrhochwassers an Weihnachten noch nicht ganz vergangen: Die Tiefgarage unter dem Herum ist immer noch gesperrt, der Aufzug in der Immobilie ist weiterhin außer Betrieb. Die Ruhr hat am Donnerstagnachmittag einen Stand von 71 Zentimetern - nur noch ein Drittel des Höchstwerts zu Weihnachten, dieser lag bei 246 Zentimetern. Auf einem Normalwert ist sie jedoch noch nicht ganz. Droht jetzt schon das nächste Hochwasser?
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Am Wochenende höchstwahrscheinlich nicht, so Markus Rüdel, Pressesprecher des Ruhrverbands. „Dadurch es zwar wärmer wird, aber trocken bleiben soll, tauen die Schneemengen nur langsam und viel kann auch verdunsten“, erklärt er. Dadurch würden zwar die Abflüsse steigen, aber nicht so weit, dass man sich um ein Hochwasser sorgen machen müsste.
Ausblick auf die nächste Woche derzeit unmöglich
Wie es in der nächsten Woche aussehen wird, sei allerdings aktuell noch unklar. „Die Wettermodelle gehen, gerade was mögliche Niederschläge ab Montagnachmittag angeht, noch weit auseinander“, sagt Markus Rüdel. „Das macht eine seriöse Prognose aktuell unmöglich.“ Das Hochwasser zu Weihnachten 2023 war durch anhaltenden Regen verursacht worden. Durch den hohen Abfluss der Ruhr waren die Tiefgaragen in Ruhrnähe geflutet worden, Bäume und Sträucher wurden über die Gehwege verteilt und auch die Kunstfigur „Der Angler“ am Hennezufluss in die Ruhr wurde in Mitleidenschaft gezogen: Tagelang war er unter den Wassermassen verborgen, als er etwas abgeknickt wieder auftauchte, hing er voll mit mitgerissenen Ästen.
Sorge schüren möchte der Ruhrverband aber nicht. Denn auch er hat das Hochwasser verarbeitet: Die Talsperren seien nach dem Hochwasser wieder geleert worden, genügend Platz sei also da, erhöhte Abflussmengen aufzufangen. Zumindest aus 23 Prozent des Einzugsgebiets des Ruhrverbands - so viel übernehmen nämlich die Talsperren. „Wie immer haben wir die Entwicklungen im Blick“, so Markus Rüdel - wie es in der kommenden Woche weitergeht, wird sich zeigen, sobald genauere Wetterprognosen zur Verfügung stehen.