Meschede. Landwirte blockieren die Fähre von Minister Habeck in Schleswig-Holstein. Das hat auch Auswirkungen auf die Demo der Bauern im HSK.

Bauern haben Vizekanzler Robert Habeck am Donnerstagabend (4. Januar 2024) am Verlassen einer Fähre gehindert. Die Reaktionen auf die Blockade sind auch im Hochsauerlandkreis eindeutig. „Das ist in unserer Sache nicht zielführend“, sagt Christian Otto, Mutterkuhhalter aus Wenholthausen und stellvertretender Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Hochsauerland. Er distanziere sich von jeder Form der Gewalt.

Christian Otto aus Wenholthausen, stellvertretender Kreisvorsitzender des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes im Hochsauerlandkreis.
Christian Otto aus Wenholthausen, stellvertretender Kreisvorsitzender des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes im Hochsauerlandkreis. © WP

Appell zum friedlichen Protest

Gleichzeitig möchte er seine Kollegen in Schleswig-Holstein nicht diskreditieren. Er wisse, wie groß der Frust aufseiten der Landwirte sei. Die neuerlichen Sparpläne hätten das Fass schließlich nur zum Überlaufen gebracht. Seine Besonnenheit sei vielleicht auch ein Ausdruck des Alters. „Mit 20 Jahren hätte ich wohl auch anders reagiert“, so der Landwirt.

Wütende Bauern hindern Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) in Schlüttsiel in Schleswig-Holstein am Verlassen einer Fähre.
Wütende Bauern hindern Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) in Schlüttsiel in Schleswig-Holstein am Verlassen einer Fähre. © dpa | -

Dieser Weg sei „nicht der richtige“ und schade dem Ansehen der Landwirte, schreibt auch Steffi Möller-Winter von der Eversberger Landmilch auf Instagram zur Habeck-Blockade. Die Landwirtin hatte im Dezember für Aufsehen gesorgt, weil sie in einem emotionalen Statement die Sparbeschlüsse der Bundesregierung kritisierte. „Protest ja, Gewalt nein! Deswegen lasst uns alle ab Montag friedlich auf die Straßen gehen ohne Ausschreitungen! Wir haben durch unsere friedlichen Proteste schon etwas erreicht, und wir werden auch den Rest durch friedliche Proteste schaffen. Wir müssen nur zusammenhalten“, appelliert die Landwirtin nun.

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Wettbewerbsfähigkeit als Ziel

Ebenso formuliert es auch Christian Otto: „Wir wünschen uns, dass sich am Montag alle Landwirte ruhig verhalten und wir uns gemeinsam stark machen.“ Ziel sei eine Agrarpolitik, die die Landwirtschaft in Deutschland wettbewerbsfähig halte.

Kundgebung in Schüren

Die Kundgebung auf dem Flugplatz in Meschede-Schüren für Montag (8. Januar 2024) um 10 Uhr angekündigt. Mit Traktoren werden die Landwirte aus allen Teilen des Hochsauerlandkreises anreisen. Es kann zu Behinderungen auf den Straßen kommen.