Meschede. Seit dem 4. Dezember ist der Meschede-Markt nun auf der Ruhrstraße. Was er im Angebot hat und warum es nicht schon im November soweit war.
Im alten Apollo-Geschäft herrscht nun wieder Leben. Wo lange die Ladenräume leer waren, betreiben nun Shafan und Jwan Mustafa den „Meschede-Markt“, einen Supermarkt für hauptsächlich orientalische Lebensmittel - er eröffnete am 4. Dezember. Eigentlich war der Umzug aus dem ersten Ladenlokal in der Dominante schon für November geplant - doch dann kam alles anders.
Hauptsächlich, so Shafan Mustafa, liege die Verzögerung am Hackerangriff: Denn da ging nichts mehr bei der Stadt Meschede und beim Kreis. „Irgendwann habe ich alle Anträge selbst zu den verschiedenen Ämtern gebracht“, erzählt er. Außerdem habe es einen Fehler bei der Planung des Innenausbaus gegeben, auch dieser musste noch behoben werden, bevor der Laden endlich eröffnen konnte.
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„Das war natürlich ärgerlich“, sagt Shafan Mustafa. „Wir hatten schon Ware für den Markt eingekauft, auch Verderbliches oder Lebensmittel mit kürzeren Mindesthaltbarkeitsdaten, die wir dann nicht verkaufen konnten.“ Käse und Milchprodukte zum Beispiel, aber auch Hähnchen-, Kalbs- und Lammfleisch für die Frischfleischtheke im hinteren Bereich des Ladens. „Wir mussten ganz viel wegschmeißen. Aber zum Glück hat ja am Ende alles geklappt.“ Seit dem 4. Dezember hat das Geschäft montags bis samstags von 8 bis 19 Uhr geöffnet.
Reaktion auf die Gerüchteküche - kein Zusammenhang mit Festnahmen wegen Drogenhandels
Die verzögerte Neueröffnung hatte also nichts mit dem Polizeieinsatz zu tun, bei dem die Polizei im Bereich des Winziger Platzes vier Personen wegen des Verdachts des Betäubungsmittelhandels festgenommen hatte - Augenzeugen berichteten, dass auch der kleine Lebensmittelmarkt am Winziger Platz von den Beamten durchsucht wurde. Der Laden hatte daraufhin zwei Tage lang geschlossen.
In Meschede hatten sich daraufhin Gerüchte breit gemacht, dass wegen dieser Festnahmen und Durchsuchungen auch der „Meschede-Markt“ geschlossen bliebe. „Darauf haben mich mehrfach Leute angesprochen“, sagt Shafan Mustafa. „Aber damit habe ich nichts zu tun.“ Er nehme Abstand von jeglichen illegalen Handeln, das finde er nicht gut. „Wir sind hierher gekommen, weil wir Sicherheit wollen und einen Job, mit dem wir auskommen können. Deswegen sollten wir ehrlich arbeiten und uns an die Gesetze und Regeln halten.“
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Im letzten Jahr sind Shafan und Jwan Mustafa nach Meschede gekommen, um näher bei einem Onkel und einer Tante mit deren Familie zu wohnen, die schon vor 30 Jahren nach Deutschland gekommen sind. Davor lebten sie seit 2015 in Mannheim - schon dort haben sie in einem Lebensmittelmarkt gearbeitet, weil sie es bereits in ihrem Heimatland Syrien gelernt hatten. So war es die logische Schlussfolgerung, sich in Meschede selbstständig zu machen; am 1. September 2022 eröffnete der erste „Meschede-Markt“ am Ruhrplatz.
Breites Produktangebot für den täglichen Bedarf
Im Angebot hat der Markt eigentlich alles für den täglichen Bedarf: Trockene Lebensmittel wie Brot, Bulgur und eine große Auswahl Reis genauso wie allerlei Konserven, in denen Obst, Gemüse, Weinblätter, Oliven, Fleischzubereitungen und sogar Fertiggerichte zu finden sind. Auch eine kleine Tiefkühltheke steht im Geschäft, dort werden neben Tiefkühlgemüsesorten auch fertige Falafeln angeboten, die nur noch ausgebacken werden müssen. „Wir haben auch viele verschiedene Sorten Tee und Kaffee“, zeigt Shafan Mustafa. Tee in Beuteln, Tee lose, Kaffeebohnen und Kaffeepulver. Dazu kommt eine Kühltheke mit allerlei Milchprodukten. Auch eine Auswahl an frischem Obst und Gemüse finden die Kundinnen und Kunden, größtenteils Deutsche, Türken, Araber und Ukrainer, direkt neben dem Eingang. Und neben allerlei Süßigkeiten für jeden Geschmack sind die Mustafas auch auf einen aktuellen Trend eingegangen: Verschiedene Sorten „Takis-Chips“ stehen direkt neben der Kasse.
Shafan Mustafa ist froh, das Ladenlokal gefunden zu haben, nachdem sie aus dem ersten Lokal raus mussten, weil der Mietvertrag auslief. „Meschede ist eine tolle Stadt mit super Leuten“, lobt er. Besonders der Vermieter des neuen Geschäfts, Peter Schmülling, sei eine große Hilfe beim Umzug des „Meschede-Markts“ gewesen. „Er hat uns sehr geholfen, ist uns mit der Miete entgegengekommen.“ Diese seien sehr hoch, so Mustafa - er hatte bei verschiedenen Leerständen angefragt, die meisten Vermieter hätten aber Preise verlangt, die für den „Meschede-Markt“ nicht infrage kamen.
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Der Einzelhändler glaubt, dass dort eine gewisse Flexibilität und Entgegenkommen das Leben in Meschede verbessern könnte. „Wenn man sich mal umschaut, ist hier doch abends ab 18 oder 19 Uhr nichts mehr los. Die Läden machen dann fast alle zu, dann kommen auch die Menschen nicht mehr. Viele der kleinen Geschäfte können es sich vielleicht auch nicht leisten, lange aufzumachen.“ Aus Mannheim kannte er das anders, sagt er - und würde sich auch mehr Leben in der Mescheder Innenstadt wünschen.