Meschede. Gärtnermeister Felix Müller aus Meschede pflanzt lieber Stauden statt Rasenfläche: Warum Blütenflächen im heimischen Garten so wichtig sind.

Während manche einen gepflegten Rasen im heimischen Garten bevorzugen, gibt es andere, die auf umwelt- und insektenfreundlichere Flächen setzen. Gärtnermeister Felix Müller aus Meschede empfiehlt seinen Kunden: „Rasen durch Blütenfläche ersetzen.“ Aber warum ist das sinnvoll?

Insektenfreundlich und schön anzuschauen: Blütenflache als Alternative zum Rasen.
Insektenfreundlich und schön anzuschauen: Blütenflache als Alternative zum Rasen. © Felix Müller Garten- und Landschaftsbau

„Rasen ist eine Monokultur aus Gräsern. Für Insekten ist er tote Fläche, wenn er gemäht wird“, sagt Felix Müller. Aus insektenfreundlicher Sichtweise ist Rasen nicht das beste Mittel, um seinen Garten aufzuhübschen. „Auf gemähtem Rasen gibt es keine Blüte mehr und keine Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten“, so Müller. Auch Dünger und Pflanzenschutzmittel zur Unkrautbekämpfung sind für die kleinen Krabbler schädlich. Ein weiterer Aspekt: Der Rasen braucht im Sommer bei Hitzeperioden viel Wasser: „Wasser ist ein kostbares Gut, das wir sorgsam nutzen sollten“, sagt Müller.

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Eine Blütenfläche leistet etwas für die Artenvielfalt und die Insekten. „Auch optisch ist das eine vielfache Aufwertung zum Rasen. Außerdem habe ich immer etwas für einen Blumenstrauß, wenn ich kurzfristig etwas für einen Besuch brauche“, sagt Felix Müller.

Felix Müller, Gärtnermeister und Geschäftsführer von Felix Müller Garten- und Landschaftsbau in Meschede.
Felix Müller, Gärtnermeister und Geschäftsführer von Felix Müller Garten- und Landschaftsbau in Meschede. © Privat

Welche Pflanzen wachsen denn auf Sauerländer Boden besonders gut? „Für Wildblumen ist der Boden zu nährstoffreich. Stauden und blühende Gehölze sind gut geeignet“, so Felix Müller. Es ist aber wichtig, den individuellen Standort zu berücksichtigen: Der Boden, das Licht und die Feuchtigkeit sind entscheidende Faktoren beim Gärtnern. „Es gibt auch Pflanzen, die in einem Garten blühen und im nächsten nicht funktionieren“, erklärt der Gärtnermeister.

Stauden statt Rasen

„Ich kann immer mehr Kunden überzeugen, Stauden statt Rasen zu pflanzen“, sagt Felix Müller, der zuhause selbst keine Rasenfläche mehr hat. „Das ist auch nicht mehr Arbeit und sie bedecken den Boden genauso.“ Der Trick ist: „Mit dem natürlichen Wachstum zu arbeiten und nicht dagegen.“ Das macht es einfacher und es bleibt mehr Zeit, um den eigenen Garten zu genießen. Wer akkurate Grünflächen haben will, muss regelmäßig mähen und gegen Moos und Unkraut – das im Rasen wächst – vorgehen.

„Stauden müssen einmal im Jahr geschnitten werden – am besten im März – und dann ist Ruhe“, sagt Felix Müller. Welche Variante für den heimischen Garten in Frage kommt oder ob es einen Mix aus Rasen und Blütenfläche gibt, ist letztendlich eine persönliche Entscheidung.