Meschede. Am Hennesee bei Meschede entsteht ein neuer großer Spielplatz. Nachbar Andre Wiese vom H1 sorgt sich wegen Parkplätzen und Toiletten.

Noch in diesem Jahr werden die Piraten den Hennesee bei Meschede erobern – dann soll der neue Themen-Großspielplatz in der Badebucht entstehen. Direkter Nachbar der Piraten wird dann Andre Wiese sein, Betreiber des Ausflugslokals H1: „Wir freuen uns auf den Spielplatz. Das wird toll und lockt viele Besucher an.“ Allerdings, Wiese warnt auch: „Man darf nicht die Augen vor den Folgen verschließen.“

Toiletten und Parkplätze

Er freut sich über das große Vorhaben der Stadt: „Aber es birgt eben auch gewisse Gefahren.“ Denn der Gastronom macht sich Sorgen um die Infrastruktur, die man offen ansprechen müsse: Um die Toiletten und um die Parkplätze. Wiese sagt: „Das werden sich die Leute dann als erstes ganz praktisch fragen: Wo kann man parken, wo kann man auf die Toilette gehen?“

Radfahrer unterwegs am Hennesee: Hier ist die Baustelle zu sehen, wo der neue Spieplatz entstehen soll.
Radfahrer unterwegs am Hennesee: Hier ist die Baustelle zu sehen, wo der neue Spieplatz entstehen soll. © Archiv

Die Planungen der Stadt für den Spielplatz sehen, wie berichtet, eine Sanierung der Toiletten in der jetzigen DLRG-Station vor, inklusive eines Bereiches für Menschen mit Behinderung sowie eine Möglichkeit zum Wickeln. Parken sollen die Besucher auf dem Großraumparkplatz jenseits der B55 mit seinen etwa 200 Stellplätzen.

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Grenzwertig in Spitzenzeiten

„Ich bin nicht der Auffassung, dass dies ausreichend sein wird“, sagt Andre Wiese. Bei beiden Fragen sieht er Probleme auf sich zukommen – aus Erfahrung. Denn der Großraumparkplatz stoße schon jetzt in Spitzenzeiten an seine Grenzen: „Wir haben das hier im Umfeld des Hennesees die letzten zwei Sommer erlebt, dass es grenzwertig war – und da gab es ja noch keinen Spielplatz.“ Der Großraumparkplatz war proppenvoll, ebenso der Parkplatz am Ruderclub und am Segelclub.

Kreuz und quert wird zu Spitzenzeiten am Hennesee geparkt - schon jetzt ist das ein Problem.
Kreuz und quert wird zu Spitzenzeiten am Hennesee geparkt - schon jetzt ist das ein Problem. © ArchiV

Und dann wird bei ihm auf dem Hausparkplatz am H1 geparkt. Aber die 66 Parkplätze stehen hier eigentlich für die Gäste des Lokals zur Verfügung. Natürlich seien unter den Besuchern der Badebucht auch einige, die dann ins H1 kämen, um etwas zu essen und zu trinken. Auf der anderen Seite: „Es gibt hier auch viele Dauerparker am H1, die von 10 bis 18 Uhr hier stehen und mit ihrer Kühlbox in die Badebucht gehen – und dann noch zweimal bei uns die Toilette benutzen. Die blockieren den Tag über Parkplätze für unsere Gäste.“ Natürlich ärgere ihn das: „Es ist vergleichbar mit Kundenparkplätzen im Einzelhandel, auf denen dauerhaft jemand steht, aber nichts im Geschäft einkauft.“

Schranke und Bewirtschaftung?

Bislang hat Wiese das Parken auf seinen Privatparkplätzen geduldet und nichts dagegen unternommen. Künftig aber kämen zu diesen Besuchern dann aber eben auch noch die Gäste des Spielplatzes hinzu: „Ich werde mir das ansehen, wenn der Spielplatz offen ist und dann entscheiden, was passieren muss.“ Er hat schon einen Plan B in der Hinterhand, falls sich nichts ändert und sich die Situation im Gegenteil noch zuspitzt: Dann würde er seinen H1-Parkplatz bewirtschaften und eine Schrankenanlage aufbauen, die die Zufahrt regelt. Seine Besucher würden ein kostenloses Ausfahrtticket erhalten – Dauerparker müssten dann bezahlen.

Andre Wiese ist Inhaber des Ausfluglokals H1: Er hat Bedenken, dass die Infrastruktur nicht ausreicht, wenn der Großspielplatz kommt.
Andre Wiese ist Inhaber des Ausfluglokals H1: Er hat Bedenken, dass die Infrastruktur nicht ausreicht, wenn der Großspielplatz kommt. © Jprgen Kortmann

Wiese würde sich wünschen, dass nicht isoliert der Großspielplatz gebaut werde, sondern zuvor der gesamte Bereich der Infrastruktur mit den Anrainern am See einmal analysiert werde. Wie kommen die Besucher hier an? Wie lange bleiben sie? Er sagt: „Das war bisher nicht nötig. Aber jetzt, mit Blick auf die vielen zu erwartenden Besucher des Spielplatzes, ist es an der Zeit, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen.“ Er meint, vielleicht würde zum Beispiel die Anlage von weiteren geschotterten Parkplätzen das Stellplatz-Problem lösen. Vielleicht helfe auch ein Parkleitsystem: „Aber man muss doch darüber reden.“

Gang zur Toilette

Ähnlich das Problem mit den Toiletten. Auch das werde unterschätzt: „Wir sind hier fast wie eine öffentliche Toilette. Das ist auch durchaus Teil im Service eines Ausflugslokals.“ Seine Erfahrung: „Wir sehen das auch hier im H1: Die Leute sind ja teils lange hierhin unterwegs gewesen. Das erste ist, was man dann muss, ist der Gang zur Toilette, gerade mit kleinen Kindern.“ Mit den Toiletten im H1 habe man schon vieles erlebt: „Auf der Damentoilette wurden nach dem Besuch der Badebucht auch schon die Haare gewaschen.“ Auch hier werde er aber verstärkt beobachten, was künftig geschehe.