Meschede. Wo und wie Einzelhändlerin Petra Büsse Artikel für ihr Deko-Geschäft Paradiesvogel in Meschede findet. Ein spannender Blick hinter die Kulissen.

Tulpen statt Tannengrün, Ranunkeln statt Rentieren, Hyazinthen statt Hexenhäuschen: Nach Maria Lichtmess verschwindet die Weihnachtsdekoration endgültig aus den Wohnungen und es geht mit großen Schritten in Richtung Frühling. So wirkt es auch im Paradiesvogel von Petra Büsse, ein Geschäft für Deko- und Geschenkartikel in der Mescheder Innenstadt. „Der Winter darf noch ein wenig bleiben“, sagt die Inhaberin und meint damit Kerzen, Kerzenhalter und flauschige Kissen, aber die klassischen Weihnachtsartikel wurden bereits eingelagert für die nächste Saison. Hallo Frühling, hallo Ostern!

>>>Lesen Sie auch: Campus in Meschede verkauft – folgt nun der Abriss?<<<

Blick hinter die Kulissen

Hasen und Eier: Blick ins Lager für das Ostergeschäft.
Hasen und Eier: Blick ins Lager für das Ostergeschäft. © WP | Ilka Trudewind

Doch wie läuft das eigentlich ab? Wo und wie findet die Einzelhändlerin neue Artikel für ihren Laden? Ein Blick hinter die Kulissen.

Anfang Januar war Petra Büsse beispielsweise einkaufen bei „Tica“ in den Niederlanden, so heißt ein Großhandel für Dekorations- und Einrichtungsartikel in Venlo. Dort bezieht Büsse einen großen Teil ihrer Waren. Andere Artikel – wie beispielsweise Tee oder Eiskonfekt – bestellt sie direkt bei den Herstellern.

Wie eine Messe aufgebaut

Vasen und Kissen in zarten Farbtönen, die auch im Frühling und Sommer gefallen.
Vasen und Kissen in zarten Farbtönen, die auch im Frühling und Sommer gefallen. © WP | Ilka Trudewind

„Tica ist aufgebaut wie eine Messe. Die Hersteller mieten eine Fläche, auf der sie ihre Produkte präsentieren“, erklärt Büsse. Die Kunden schieben große Einkaufswagen mit Fächern, um auch kleinere Kartons und große Mengen gut zu transportieren. „Der Vorteil dort ist, dass ich kleine Mengen kaufen kann“, so Büsse. Bei den Herstellen gibt es häufig Mindestbestellmengen. Beispielsweise zwölf Serviettenpakete von einer Farbe. „Bei Tica kann ich dann von jeder Farbe drei Pakete mitnehmen.“

Eile an der Kasse

An der Kasse muss man im Vergleich zu einem Supermarkt viel laufen. Da man die teilweise filigrane oder sperrige Ware aufs Band legen, und auf der anderen Seite zügig annehmen, verpacken und im Wagen stapeln muss. Petra Büsse bringt auch immer eigenes Verpackungsmaterial mit, damit die Waren auf jeden Fall sicher im Sauerland ankommen.

Ihr Ziel diesmal war es, aus den Niederlanden hübsche Dinge mitzubringen fürs Ostergeschäft. Sie kam mit einem voll beladenen Auto zurück. Inhalt? „Hauptsächlich Hasen und Eier“, sagt sie und muss lachen, weil es so naheliegend ist.

Eier zum Bepflanzen und bunte Hasen als Centerpiece

Darunter: Große Eier, die bepflanzt werden können, glänzende Häschen in Pink, Blau und Grün, die sich als Hingucker auf dem Ostertisch eignen, und flauschige, mit Pannesamt bezogene Artgenossen. Aber auch Vasen und Kissen in zarten Farbtönen als Vorboten für den Frühling. „Die passen dann auch über Ostern hinaus“, erklärt Büsse, der es wichtig ist, das Lager nicht zu überfrachtet. Denn das Ostergeschäft ist kurz, kein Vergleich zur Weihnachtssaison. Mittlerweile habe sie ein gutes Gespür für die Mengen entwickelt, die sie benötigt.

Deko-Trend

Und gibt es einen Trend? „Den einen Trend gibt es nicht, weil jeder Hersteller seiner Linie treu bleibt. Ich würde eher sagen: Es ist für jeden Geschmack etwas dabei“, sagt die Einzelhändlerin diplomatisch.

Die Preise hat sie bereits ausgezeichnet. Es könnte also losgehen. Aber noch darf der Winter etwas bleiben.

Kundschaft, Gefragtes und Dauerbrenner

Das Geschenke- und Dekorationsgeschäft „Paradiesvogel“ gibt es seit 13 Jahren in Meschede. Die Kundschaft: Zu 80 Prozent weiblich.

Derzeit gefragt: Zwitscherboxen (kleine Häuser, die bei Bewegung Vogelgezwitscher von sich geben; neu: Boxen mit Meeresrauschen) und bunte Winkekatzen mit besonderer Glücksbotschaft.

Dauerbrenner: Eiskonfekt in Form eines Mini-Guglhupfs.