Meschede. Ein neues Kapitel über die Post in Meschede, die im Oktober umgezogen ist. Aus diesem Grund wurden die Postfächer am Bahnhof geräumt.

In der Kreisstadt Meschede gibt es derzeit keine Postfächer mehr. Das heißt, dass alle Behörden wie Arbeitsagentur, Amtsgericht, Kreisverwaltung, Finanzamt und Stadt Meschede sowie Kanzleien und Arztpraxen ihre gebuchten Postfachadressen nicht nutzen können. Geschäftskunden verwenden eine Postfachadresse, weil sie so ihre Post garantiert morgens vor 9 Uhr abholen können.

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Postfachanlage in Meschede schließt. 
Postfachanlage in Meschede schließt.  © WP | Privat

Zustellung an die Hausadresse

Nun werden die Briefe an die Hausadresse zugestellt – eine garantierte Lieferung bis 9 Uhr ist damit ausgeschlossen. Die Kunden wurden per Aushang und postalisch über die Schließung informiert. Der Abbau erfolgte am Dienstag, 29. November 2022.

Brandschutzverstoß im Treppenhaus

Was ist der Grund für die plötzliche Schließung? Die Postfächer waren in einem Treppenhaus untergebracht, also nicht direkt in dem Kiosk Minimarkt, der die neue Post-Filiale betreibt. Bei einer Begehung der Stadt Meschede waren Verstöße gegen Brandschutz-Auflagen festgestellt worden. Deshalb wurde die Räumung der Postfachanlage behördlich angeordnet. Warum dies nicht vorab von der Deutschen Post geprüft wurde, ist unklar.

Suche nach einer Alternative

Die Deutsche Post ist nun – eigenen Angaben zufolge – auf der Suche nach einem neuen Standort. Man hoffe, kurzfristig eine Alternative anbieten zu können, heißt es auf dem Aushang und auf Anfrage bei der Post. Ziel sei es, dass Kunden ihre Postfachadresse und Postleitzahl behalten können.

Nach der Schließung der Filiale an der Lagerstraße war die Übernahme aller bisherigen Serviceleistungen angekündigt worden.

Die neue Postfiliale ist seit dem 17. Oktober 2022 im Bahnhofskiosk in der Le-Puy-Straße in Meschede untergebracht. 
Die neue Postfiliale ist seit dem 17. Oktober 2022 im Bahnhofskiosk in der Le-Puy-Straße in Meschede untergebracht.  © WP | Laura Nowicki

Der Umzug der Postfiliale ist damit bislang alles andere als reibungslos verlaufen. Unter anderem waren in der Filiale zu Beginn gleich zwei von vier Angestellten erkrankt. Weshalb es zu Problemen am Schalter gekommen war. Zudem wurden nun Öffnungszeiten stark verkürzt. Unter anderem schließt diese Filiale nun bereits um 17 Uhr und es gibt eine zweistündige Mittagspause. Da der Kiosk durchgehend geöffnet hat und auf den Benachrichtigungskarten zur Abholung von nicht zugestellten Paketen abweichende Öffnungszeiten standen, sorgte dies bereits für Unmut bei den Kunden.

Filiale in Eversberg schließt Ende Januar

Zwei weitere Tatsachen bereiten den Kunden Sorgen: In der Vorweihnachtszeit steigt das Paketaufkommen stark und Ende Januar schließt die Filiale in Eversberg,weil dort die behördlich vorgeschriebenen Abstände zwischen Paketen und Lebensmitteln nicht eingehalten werden konnten. In Eversberg wurden bislang ebenfalls einige Sendungen aus dem Mescheder Norden angenommen.

Ab Januar nur noch vier Filialen im Stadtgebiet

Pakete und Retouren können in den Packstationen am Raiffeisenmarkt und bei Lidl im Schwarzen Bruch versendet werden. Im Stadtgebiet Meschede wird es ab Februar nur noch vier Postfilialen geben: In der Änderungsschneiderei in der Zeughausstraße 11 neben JYSK (früher Dänisches Bettenlager), im Dorfladen Meier in Wennemen und in der Lotto-Annahmestelle in der Bahnhofstraße 9-11 in Freienohl.

Kritik am Standort im Mescheder Stadtrat

In der Mescheder Kommunalpolitik hatte der neue Standort der Post für Kopfschütteln gesorgt. „Ob das funktionieren wird, werden wir sehen“, hatte Fachbereichsleiter Klaus Wahle in der betreffenden Sitzung des Mescheder Stadtrats verhalten gesagt. Die Stadtverwaltung hatte, eigenen Angaben zufolge, der Deutschen Post im Vorfeld alternative Standorte genannt, die aber dann nicht zum Zuge gekommen waren.