Meschede. Die Post in der Lagerstraße in Meschede ist zu. In der neuen Filiale am Bahnhof läuft es noch nicht rund. So reagiert die Post auf Kritik.
Die Post in der Lagerstraße ist geschlossen. Die Filiale an der Le-Puy-Straße hat die Dienstleistungen Mitte Oktober übernommen. Doch richtig rund läuft es vor Ort noch nicht.
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Probleme mit Express-Versand
So berichtet beispielsweise ein Kunde, dass es Probleme bei einem Express-Schreiben gab. Die Beschäftigte vor Ort hatte diese Dienstleistung bisher noch nie bearbeitet und zunächst ein normales Porto berechnet. „In dem Umschlag waren Konzert-Tickets, die unbedingt am nächsten Tag ankommen mussten“, erklärte der Kunde. Die Angestellte hatte ihn gebeten zu warten und kümmerte sich zunächst um eine Frau, deren drei Einschreiben noch nicht angekommen waren. Dies führte wiederum laut Schilderungen des Postkunden zu einer langen Warteschlange. Erst ein Vertriebsmanager der Post, der eher zufällig ins Geschäft kam, konnte die Sonderwünsche bearbeiten. Ein Einzelfall?
Personelle Ausfälle
„In der Filiale gibt es derzeit personelle Ausfälle“, erklärt Achim Gahr, aktuell seien zwei von vier Angestellten erkrankt. Alle Beschäftigten seien intensiv geschult worden, auch mittels Vertriebsmanagern vor Ort, jedoch gäbe es Dienstleistungen – wozu auch der Express-Versand gehöre – die nicht so häufig gefragt seien und somit anfangs mehr Zeit in Anspruch nähmen. „Anfangs ruckelt es, das ist doch normal“, so Gahr. Mit der Zeit werde alles routinierter laufen.
Corona und Black Friday
Die Feuerprobe stellt sicher die kommenden Wochen dar, denn mit dem „Black Friday“, rund um den 25. November, startet auch das extreme Online-Weihnachtsshopping – und die damit verbundenen Retouren.
40 Zusteller für 25 Bezirke in Meschede
Hinzu kommt, dass auch die 40 Zusteller, die die 25 Bezirke in Meschede beliefern, derzeit von einer Corona-Welle getroffen wurden. „Das Thema beschäftigt uns nach wie vor. Es ist noch nicht vorbei“, so Gahr. Zusteller seien ausgefallen und die Kollegen hätten die Sendungen der Erkrankten übernommen. Deshalb sei es auch zu Verzögerungen gekommen. „Wir reden hier allerdings von einem Tag Verspätung“, sagt der Postsprecher. Es lagerten also keine Berge an Paketen bei der Post.
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Verbundzusteller-Job „ist nicht ohne“
Dennoch blickt auch der Postsprecher mit Sorge auf die sendungsreichen Wochen in der Vorweihnachtszeit. „Der Job der Verbundzusteller - wie hier in Meschede - ist nicht ohne.“ Verbundzusteller liefern Briefe und DHL-Pakete aus. In großen Städten werden die Sendungen getrennt verteilt. Aktuell sucht die Post auch neue Kollegen. Der Tarif-Stundenlohn liegt bei 14,34 Euro – zuzüglich Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
Welche Rolle spielt Amazon?
Zudem sind die Fahrer von Amazon seit Wochen seltener in Meschede zu sehen. Einer der selbstständigen Partner, mit denen das Unternehmen wie in zahlreichen Städten und Gemeinden zusammenarbeitet, ist ausgeschieden. Dazu möchte sich Gahr nicht äußern. Er bestätigt nur: „Das Paketaufkommen in Meschede ist sehr hoch.“
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Ton der Kunden ist rauer geworden
Gleichzeitig sei der Ton der Kunden rauer geworden. „Vor zwei Jahren waren alle dankbar, dass wir da waren und heute werden unsere Fahrer angerüffelt. Unsere Fahrerinnen und Fahrer freuen sich auch jetzt noch über ein Lächeln“, wünscht sich der Postsprecher.