Meschede. In der Innenstadt ist das Modegeschäft Takko aktuell abgeschnitten. Warum das so ist, wie lange das dauert und wie Stilecht-Kundinnen reagieren.

Einige Tage sah man nichts von Takko, eingehüllt wie von den Künstlern Christo und Jeanne-Claude war das Modegeschäft in Meschede fast komplett verschwunden. Was ein PR-Gag hätte sein können, ist ein Zeichen für die erschwerten Bedingungen, unter denen dort momentan gearbeitet wird. Grund sind die Bauarbeiten rund um den Komplex „Gercken“.

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„w2 an der Henne“ als Startprojekt

„w2 an der Henne“, so heißt, das Bauprojekt, das über Takko entsteht. Dort baut die M&K Plan GmbH, in dem 70er-Jahre-Bau 17 Eigentumswohnungen. Die Nachfrage nach den zentral gelegenen und barrierefreien Wohnungen war riesig. Sie wurden 2021 innerhalb weniger Wochen verkauft. Aktuell wird dort weiter entkernt und dann wieder aufgebaut. Gleichzeitig entsteht auch im ehemaligen Hotel Gercken neuer Wohnraum. Dafür wird auch ein Teil der Zeughausstraße und des Mühlenwegs gesperrt.

Kundinnen, die Takko erreichen sollen, brauchen schon ein festes Ziel.  
Kundinnen, die Takko erreichen sollen, brauchen schon ein festes Ziel.   © WP | Ute Tolksdorf

Probleme für Takko

Zur Sicherheit der Fußgänger wurde Takko komplett verhüllt. Auch wenn ein großes Außenschild weiter auf das Geschäft hinweist, merken die Mitarbeiterinnen, dass es deutlich ruhiger geworden ist. Denn ein weiteres Problem für das Modegeschäft ist, dass es nun an einer Sackgasse liegt. Den Weg unten entlang der Henne kann aktuell niemand nehmen. Da steht ein großes Baustellenschild. Oben endet der Fußweg am Takko-Eingang. Laufkundschaft gibt es nicht, seitdem das Ladenlokal so abgeschnitten ist. Kunden müssen es schon gezielt aufsuchen. Ärgerlich für den Betrieb ist, dass das nicht so bald beendet sein wird.

Uwe Kastrup, vom Bielefelder Bauherrn und Investor, rechnet damit, dass es noch mehrere Monate dauern wird, bis der Durchgang wieder geöffnet werden kann. „Vorab haben Gespräche mit der Takko-Geschäftsführung stattgefunden“, erklärt er. Diese sei also über die Baumaßnahmen und die Einschränkungen informiert. Das Ganze diene der Sicherheit der Fußgänger.

Aktuelle Baumaßnahmen

Insgesamt handelt es sich bei den Baumaßnahmen um ein ehrgeiziges Projekt zum Thema Bauen im Bestand, ein Spezialgebiet des Investors. Zuletzt wurde der Zwischentrakt abgerissen. Man blickt nun dort zwischen dem alten Hotel und dem 70er-Jahre-Bau bis auf den hinteren Gebäudeteil. In Kürze sei in beiden Teilen die Entkernung beendet, erklärt Kastrup. In der übernächsten Woche werde auch der große Bagger abgezogen. „Dann bauen wir von unten nach oben wieder auf.“ Treppenhaus und Fahrstuhl entstehen im neu zu bauenden Zwischentrakt.

Aktuell wurde der Zwischentrakt abgerissen.
Aktuell wurde der Zwischentrakt abgerissen. © WP | Ute Tolksdorf

„Die Wohnungen über Takko werden dann vorrangig ausgebaut, die Laubengänge entstehen und das Staffelgeschoss wird aufgesetzt“, erklärt Kastrup. Mitte 2023, so lautet weiter das Ziel, sollen die Wohnungen übergeben werden. Die Wohnungen an der Zeughausstraße, im alten Hotel Gercken und im Neubau an der Ecke Mühlenweg, will die M&K Plan-GmbH Ende 2023 für Mieter und Eigentümer fertigstellen.

Alle Wohnungen haben dann Balkone, sind barrierefrei und über einen Aufzug erreichbar. Der komplette Bau erfüllt mit Solaranlagen auf dem Dach und Wärmepumpe die aktuelle KfW-Baunorm.

Das Baustellenschild irritierte anfangs auch die Stilecht-Kundinnen.
Das Baustellenschild irritierte anfangs auch die Stilecht-Kundinnen. © WP | Ute Tolksdorf

Stilecht: Kundinnen kommen zurück

Während Takko also unter den Baumaßnahmen noch einige Monate leiden wird, ist im Modegeschäft Stilecht, am Winziger Platz 4, wieder Normalität eingekehrt. „Am Anfang gab es Irritationen vor dem großen Baustellenschild“, weiß Mitarbeiterin Britta Grewe. Fußgänger hätten überlegt, ob und wie sie den Fußweg nutzen könnten. Mittlerweile kommen die Kundinnen aber wieder, beobachtet sie. Die Stammkundinnen sowieso, aber auch die Laufkundschaft, findet das Geschäft zwischen der Sparkasse und dem verhüllten Takko.

Kein Durchkommen von der Beringhauser Straße.
Kein Durchkommen von der Beringhauser Straße. © WP | Ute Tolksdorf

Einbahnstraße

Der Bereich der Zeughausstraße zwischen Beringhauser Straße und Winziger Platz wird während der Bauphase vom Winziger Platz aus kommend als Einbahnstraße geführt.

Nach aktuellem Stand soll der Bereich derzeit auch nicht für Radfahrer freigegeben werden. Grund ist laut Stadt der aktuell sehr enge Fahrbahnbereich sowie der rege Linienbusverkehr.

Für Radfahrer ergibt sich laut Stadtverwaltung somit zum einen nur die Möglichkeit, vom Rad abzusteigen und es zu schieben, oder den Umweg „rechtsherum“ in die Innenstadt zu nehmen - durch die Zeughausstraße, über Martin-Luther- und Fritz-Honsel Straße. „Dies ist sicherlich ein spürbarer Umweg, der aber mit Blick auf den begrenzten Verkehrsraum im Baustellenbereich zweifellos die sicherere Variante ist“, so Jörg Fröhling, Pressesprecher der Stadt.