Meschede. Die Baustelle am Hotel Gercken in der Mescheder Innenstadt sorgt für Verkehrs-Probleme. Jetzt ist auch noch der Mühlenweg gesperrt.
Hermann Hegener ist auf 180. Der Fahrradhändler aus dem Mescheder Mühlenweg ist sauer auf die Stadt. Er fühlt sich ausgesperrt und schlecht informiert. Grund sind die Arbeiten rund ums Hotel Gercken in der Mescheder Innenstadt.
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Seit dieser Woche ist der Mühlenweg für Fahrzeuge, die aus Richtung Beringhauser Straße kommen, komplett gesperrt. Nur für Fußgänger ist ein schmaler Durchlass. Hegener fühlt sich als Einzelhändler betrogen und fürchtet um sein Geschäft. „Ich wurde nicht informiert“, schimpft er. „Jetzt heißt es von Seiten der Stadt, dass angeblich ein Kran dort aufgestellt werden muss.“ Aber der Bauherr habe ihm versichert, dass dieser frühestens in vier Wochen kommt und dann auch an einer ganz anderen Stelle stehen soll. Außerdem: „Nicht mal eine Beschilderung, wie man den Mühlenweg jetzt noch erreicht, gibt es. Im Gegenteil: Die zeigt in die ganz falsche Richtung.“
Er habe versucht, das Ordnungsamt zu erreichen, da habe man einfach aufgelegt. Und auch den Bürgermeister erreiche er nicht. Dabei habe er eine Idee, wie man das Problem beheben könne. „Eine Einbahnstraßen-Regelung ab Beringhauser Straße durch den Mühlenweg.“ Das würde seiner Ansicht nach zumindest ermöglichen, dass Fahrzeuge in eine Richtung in den Mühlenweg fahren können, ohne immer umständlich drehen zu müssen. „Im Moment stehen hier nur die Baufahrzeuge.“ Das sei aber nicht nötig.
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Das sagt die Stadt
Bei der Stadt weiß man natürlich um den Ärger wegen des gesperrten Mühlenwegs und verteidigt das Vorgehen. Die Straße habe wegen der Bauarbeiten voll gesperrt werden müssen. Das sei auch nach Absprache mit den Bauherren und dem Architekten Günter Saul sowie wegen der Gegebenheiten vor Ort unerlässlich, erklärt Pressesprecherin Angelika Beuter-Sielemann auf Nachfrage. „Die Anwohnenden wurde hierüber auch über die Presse informiert.“
Die Stadt geht außerdem weiter davon aus, dass der Kran dort in Kürze aufgestellt werden soll. Die Stadt wehrt sich dagegen, dass sie nicht gesprächsbereit sei. Im Nachgang zu der Sperrung hätten bereits mehrere Vor-Ort-Termine stattgefunden, in denen die Lage ausführlich erklärt wurde, so die Pressesprecherin. „Die meisten Anwohnenden zeigten sich einverstanden, da ein Fußgängerweg weiterhin gegeben ist. Dazu wurde die Einbahnstraßenregelung im Mühlenweg aufgehoben.“ Das wieder zu ändern, so Beuter-Sielemann „erscheint nach jetzigem Stand nicht sinnvoll und zielführend“.
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Entgegenkommen signalisiert die Stadt bei Hegeners Wunsch nach einer Beschilderung. Diese könne gern angebracht werden, „wenn eine Notwendigkeit hierfür besteht. Dies wird derzeit geprüft und bei Bedarf entsprechend an die Verantwortlichen weitergegeben.“
Geplant sei die Sperrung bis Dezember 2022. Radfahren wird empfohlen zu schieben.