Meschede. Seit Februar ist bekannt, dass die Postbank – und damit auch die Post – an der Lagerstraße in Meschede schließt. Doch wie geht es nun weiter?
Weil immer mehr Kunden ihre Geschäfte online erledigen, wird die Postbank ihre Filiale in Meschede komplett schließen – bis Ende 2022. Einen konkreten Schließungstermin gibt es laut Unternehmen immer noch nicht. Kunden würden informiert, sobald das Datum feststehe, per Aushang, Handzettel und persönlichem Anschreiben.
Suche nach Kooperationspartner
Im Februar war bekannt geworden, dass die Postbank den Mescheder Standort vollständig verlässt – inklusive der SB-Geräte. „Das Angebot an Post- und Paketdienstleistungen bleibt auch in Zukunft bestehen und wird durch unseren Kooperationspartner Deutsche Post sichergestellt“, erklärt Postbank-Sprecher Oliver Rittmaier. In Meschede hatte die Bank die Post- und Paketdienstleistungen übernommen. Eigene Filialen betreibt die Deutsche Post seit 30 Jahren nicht mehr.
Um einen reibungslosen Übergang für die Kunden zu gewährleisten, wird die Bankfiliale erst schließen, wenn die Post einen neuen Partner gefunden hat, so der Postsprecher. Dieser soll sich in der Nähe der aktuellen Post befinden. „Am besten ein Einzelhändler, wo die Post dann auch klar erkennbar ist. Mit einem Tresen, eventuell auch zwei.“ Bislang habe man diesen Kooperationspartner aber noch nicht gefunden. Und das bedeutet, dass die Postbank noch nicht schließen kann.
Postbank reduziert ihre Geschäftsstellen
„Wir schließen eine Filiale nur dann, wenn sie sich nicht mehr wirtschaftlich betreiben lässt. Dabei kommt es vor allem auf die Art der Leistungen an, die unsere Kundinnen und Kunden in der Filiale nachfragen, nicht auf die Anzahl der Besuche. Für uns muss das Verhältnis zwischen reinen Serviceleistungen (z.B. Postdienstleistungen, Bargeldauszahlung) und wertschaffendem Neugeschäft (z.B. durch Abschlüsse und Nutzung von Bankprodukten wie Ratenkrediten, Wertpapieren oder Versicherungen) stimmen“, so Rittmaier zu den Gründen.
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In Meschede fehle das „entsprechende Kundenpotenzial“, um eine Filiale dauerhaft wirtschaftlich zu führen. „Nur durch eine stetige Anpassung unseres Filialnetzes können wir langfristig als Unternehmen wirtschaftlich arbeiten“, so Rittmaier. Die Schließung in Meschede ist Teil einer konzernweiten Strategie: Die Postbank als Marke der Deutschen Bank hatte im Herbst 2021 hatte bereits angekündigt, die Anzahl der Postbank-Geschäftsstellen von damals bundesweit etwa 750 auf rund 550 zu kürzen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Filiale würden nicht entlassen. Die in Meschede entfallenden Stellen würden „sozialverträglich im Rahmen bestehender betrieblicher Vereinbarungen abgebaut“. Wie viele Menschen in Meschede arbeiten werde zur Prävention von Überfällen nicht veröffentlicht.
Die Partner-Filialen
Fest steht, dass das Personal knapp bemessen ist. Denn auch in der jüngeren Vergangenheit kommt es aufgrund von Personalmangel immer wieder zu verkürzten Öffnungszeiten oder auch kompletten Schließungen wie im März. Um eine Filiale öffnen zu können, würden mehrere Personen benötigt, weil aus Sicherheitsgründen das Vier-Augen-Prinzip gewährleistet sein müsse, hieß es damals.
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Die nächstgelegenen Partner-Filialen der Deutschen Post mit einem Basisangebot an Bankdienstleistungen befinden sich bei Fototeam Hilburg in der Bundesstraße 169 in Bestwig und in der Bahnhofstraße 9-11 in Freienohl. Kunden können dort beispielsweise Ein- und Auszahlungen von Giro- oder Sparkonten vornehmen, Überweisungen abgeben oder den Western-Union-Service nutzen.
Cashback wird beliebter
Einen Geldautomaten der Postbank gibt es nach Angaben des Unternehmens bei Gerstgabe am Kaiser-Otto-Platz 2 in Meschede. Zudem können Postbank-Kunden gebührenfrei Geld abheben an Geräten der Cash-Group-Partner (beispielsweise bei der Commerzbank/Zeughausstraße oder Deutsche Bank/Winziger Platz), sowie in Supermärkten und Discountern, die das sogenannte Cashback-Verfahren anbieten (unter anderem Rewe, Netto, Lidl oder Edeka Simon in Freienohl). Kunden können sich so kostenfrei bis zu 200 Euro auszahlen lassen, wenn sie ihre Einkäufe bargeldlos bezahlen.
Laut Postbank werde gerade diese Möglichkeit immer beliebter. Rittmaier: „Während 2019 jeder vierte Deutsche (27 Prozent) beim Einkaufen oder Tanken Bargeld abhob, nutzt heute bereits knapp jeder Zweite (41 Prozent) diesen Service – eine Zunahme von über 50 Prozent in zwei Jahren.“