Wenholthausen. Nach dem Besuch der Wollnys ging es auf Monikas Ferienhof in Wenholthausen rund. Ein Highlight in der 70-jährigen Geschichte des Urlaubsdomizils.

Noch immer erinnert man sich auf Monikas Ferienhof in Wenholthausen gern an den Besuch der Fernseh-Großfamilie „Die Wollnys“ zurück. Ihr Aufenthalt samt Kamera-Team und der damit verbundene Trubel im Jahr 2014 war einer von vielen Höhepunkten in der inzwischen 70-jährigen Geschichte des beliebten Urlaubsdomizils. Dabei waren die Dreharbeiten die eine Sache, die Ausstrahlung noch einmal eine ganze andere. „Das ging schon in der ersten Werbepause los“, erinnert sich Inhabern Astrid Lübke. Tagelang habe das Telefon nicht mehr still gestanden. Auf mehreren Leitungen habe man am Ende die Anrufe entgegen genommen und unzählige Mails beantworten müssen. Alle wollten Urlaub auf Monikas Ferienhof machen. Dort, wo Deutschlands wohl bekannteste Großfamilie ihre Auszeit genossen hat.

Das schönste Kompliment

Heute, acht Jahre später, sind viele weitere nette Erinnerungen hinzugekommen. Allerdings auch ein Ereignis, das man am liebsten ganz schnell wieder vergessen möchte: das Hochwasser im vergangenen Sommer. Einer der Tiefpunkte in der 70-jährigen Geschichte (wir berichteten) - aber auch der Anlass, den 70. Geburtstag zu feiern. Dass 70 Jahre kein echtes Jubiläum sind, weiß man auf dem Ferienhof nämlich sehr wohl. Aber immerhin ist es ein runder Geburtstag. Und verbunden mit der offiziellen Neueröffnung nach der Flut ist das Grund genug, zurückzublicken und zu einem „Haus der offenen Tür“ einzuladen. Stattfinden soll die Feier am Fronleichnamstag. Dann können sich alle Wenholthauser und alle anderen ein Bild davon machen, wie schön und anders nach dem Hochwasser alles geworden ist. „Einige werden staunen, weil man vieles nicht wiedererkennt“, sagt Astrid Lübke.

das Team von Monikas Ferienhof Nadine Stange, Sven Hoffmann, Sandra Schmidt, Astrid Lübke, Karina Kaminska, Sigrid Dünnebacke und Ursula Schröder (von links).
das Team von Monikas Ferienhof Nadine Stange, Sven Hoffmann, Sandra Schmidt, Astrid Lübke, Karina Kaminska, Sigrid Dünnebacke und Ursula Schröder (von links). © Privat

Bereits in der Vergangenheit hat es immer wieder große und kleine Veränderungen gegeben. Begonnen hat die Geschichte des Hofes als Urlaubsdomizil schließlich bereits im Jahr 1952. Nachdem der Hof im September 1951 bis auf die Grundmauern abgebrannt war, wurde der landwirtschaftliche Betrieb als Pension Schulte-Sausmann am 15. Juni 1952 neu eröffnet - mit drei Doppelzimmern. Damals kostete die Übernachtung noch 3,50 Mark inklusive vier Mahlzeiten. In den folgenden Jahren sind Hof und Pension immer wieder vergrößert und modernisiert worden.

Name der Tochter

Als das Haus Anfang der 70er-Jahre in „Haus Monika“ umbenannt wurde - und damit den Namen der Tochter bekam - gab es bereits 20 Betten, ein Esszimmer und einen großen Gemeinschaftsraum. Heute können 30 Menschen und mehr in den 14 Appartements und auf den Camping-Stellplätzen hinterm Haus Urlaub machen.

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Die meisten von ihnen kommen aus Deutschland. Aber auch Urlauber aus Italien, Frankeich, Österreich, der Schweiz aus Südafrika, China und aus Amerika haben die Lübkes schon begrüßt. So unterschiedlich die Nationalitäten auch sein mögen, eines haben die Gäste gemein: Allesamt kommen sie aus größeren Städten und buchen ihren Urlaub, um in der ländlichen Idylle Wenholthausens zur Ruhe zu kommen. So war es 2014 auch bei den Wollnys.

Mutter Wollny gerät ins Schwärmen

Die Kinder der Großfamilie hatten sich einen Urlaub auf dem Bauernhof gewünscht. Mutter Silvia Wollny begann, im Internet zu recherchieren und landete schließlich auf dem Eintrag von Monikas Ferienhof. „Hier ist alles optimal und das sage ich, ohne zu übertreiben“, wird sie später schwärmen. Die Kinder seien den ganzen Tag beschäftigt. „Sie können spielen, Tiere füttern und pflegen, reiten oder schwimmen.“ Und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimme auch. All das sind Gründe, die auch andere Familien mit vielen Kindern nach Wenholthausen führen. „Hinzu kommt, dass es für Familien mit mehreren Kindern immer schwieriger wird, überhaupt etwas zu finden“, weiß Astrid Lübke. In Wenholthausen sind sie gern gesehen!

Die ersten Gäste der Pension Schulte-Sausmann im Jahr 1952.
Die ersten Gäste der Pension Schulte-Sausmann im Jahr 1952. © Privat

Zu den Stammgästen gehört seit einigen Jahren auch ein Kindergarten aus Radevormwald, der seinen jährlichen Kindergartenausflug immer wieder in Wenholthausen verbringt. Hinzu kommen viele weitere Stammgäste. Und das sei doch schließlich das schönste Kompliment, das man bekommen könne, sagt Monika Lübke. „So schlimm kann es also bei uns nicht sein“, ergänzt Astrid Lübke und lacht. Dafür sprechen auch die Buchungszahlen. Wer in der Hauptsaison und an langen Wochenenden auf Monikas Ferienhof Urlaub machen möchte, sollte mit einer Buchung nicht zu lange warten. Oft ist der Hof lange im Voraus ausgebucht.

Umbenennung wegen Missverständnissen

Die nochmalige Umbenennung von „Haus Monika“ in „Monikas Ferienhof“ Ende der 90er-Jahre hatte übrigens ganz praktische Gründe. Denn: In Bad Fredeburg gibt es ein Pflegezentrum für Senioren mit dem Namen „Haus Monika“. Weil es immer wieder zu Verwechslungen kam, entschied man sich schließlich für eine Namensänderung. Dabei soll es nun aber auch bleiben. Ebenso wie bei der Anbindung an die Familotel-Gruppe, zu der der Hof seit 2009 gehört. Einen Schritt den man nie bereut habe, sagt Monika Lübke. Zuvor gehörte der Hof noch zum Verbund „Schmallenberger Kinderland“, einem Zusammenschluss von Höfen in der Region, auf dem Familien Urlaub machen können.

Zukunft gesichert

Ritter Kunibert wird beim „Haus der offenen Tür“ auf Monikas Ferienhof dafür sorgen, dass keine Langeweile aufkommt.
Ritter Kunibert wird beim „Haus der offenen Tür“ auf Monikas Ferienhof dafür sorgen, dass keine Langeweile aufkommt. © Frank Selter

Wohl fühlen sich offenbar übrigens nicht nur die Gäste auf Monikas Ferienhof, sondern auch die sechs Angestellten. Allesamt sind sie bereits seit vielen Jahren mit an Bord. Eine von ihnen sogar seit 40 Jahren. Und auf ihre Mitarbeiter lassen die Lübkes nichts kommen.

Auf die Mitarbeiter ist Verlass

Dass auf sie stets Verlass sei, habe zuletzt auch die Ausnahmesituation nach dem Hochwasser gezeigt. „Wenn man sie braucht, sind sie zur Stelle“, schwärmt Astrid Lübke. Und die drei Kinder des Hauses sorgen bereits dafür, dass die Erfolgsgeschichte des Hofes noch lange Zeit weitergehen wird: eine Tochter ist gelernte Köchin und will ihren Betriebswirt in der Gastronomie machen, die andere Tochter ist Restaurantfachfrau und arbeitet aktuell als Online-Marketing-Assistentin für die Familotel AG in Rosenheim und der Sohn, gelernter Zimmermann und jetzt Baumaschinist, kümmert sich unter anderem um die Landwirtschaft, die immer noch zum Hof gehört. Wenn es die Wollnys also noch mal nach Wenholthausen ziehen sollte: Familie Lübke wäre bereit.

  • Zum „Haus der offenen Tür“ öffnet Monikas Ferienhof am Fronleichnamstag um 14 Uhr.
  • Die Kinder können kostenlos reiten, malen und basteln und all die anderen Dinge machen, die die Ferienkinder genießen: an der Wenne spielen, Kettcar fahren oder sich im nigelnagelneuen hauseigenen Kindergarten die Zeit vertreiben.
  • Ritter Kunibert wird an diesem Tag ebenfalls dabei sein. Er hat für die Jungen und Mädchen rein Ritterturnier organisiert. Dabei können die Kinder unter anderem Ringe stechen, einen Drachen bezwingen und beim Becherlauf ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen.
  • Für Speis und Trank wird selbstverständlich ebenfalls gesorgt sein: Es gibt Deftiges vom Grill und Süßes im Café Waffeleck, das zum Haus gehört.