Eslohe. Wer aktuell bauen möchte, steht vor großen Herausforderungen. Darauf hat der Esloher Rat mit einem Beschluss reagiert, der für Entspannung sorgt.

Erst Corona mit seinen Auswirkungen und nun auch noch die Folgen des Ukraine-Krieges. Wer aktuell bauen möchte, steht vor großen Herausforderungen. Darauf hat der Gemeinderat nun mit einem Beschluss reagiert, der bei Bauwilligen zumindest für ein wenig Entspannung sorgen soll.

Anlass für die Entscheidung war der Antrag eines Bauherren, der sich mit einem Schreiben an die Gemeindeverwaltung gewendet hatte. Darin verweist er darauf, dass sich zwischen dem Kauf seines Grundstücks im Baugebiet Störmanns Wiese und der Eintragungen im Liegenschaftskataster das gesamte Umfeld fürs Bauen stark negativ verändert habe - noch einmal verstärkt durch den Krieg in der Ukraine: Steigende Bauzinsen, explodierende Preise für Baumaterialien und fehlende Bauförderung für energiesparendes Bauen nach KFW 40 plus.

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Gerade auch das Fehlen neuer Förderrichtlinien für das energiesparende Bauen KFW 40 plus mache es ihm zurzeit unmöglich, die Bauplanung weiter bis zur Baugenehmigung voranzutreiben. Ohne Förderrichtlinien könne das Energiekonzept für das neue Gebäude nicht erstellt und keine Baugenehmigung beantragt werden. Außerdem brauche er zeitlichen Spielraum, um die momentane Baupreisentwicklung abwarten und besser abfedern zu können. Genau diesen Spielraum hat er nun bekommen. Und nicht nur er, sondern alle Bauwilligen für den Bereich Störmanns Wiese - ganz gleich, ob sie ihr Grundstück bereits gekauft haben oder einen Kauf planen.

Verschärfende Situation

Angesichts der sich verschärfenden Situation hat der Rat einstimmig beschlossen, das Zeitfenster für die Bebauung auf fünf Jahre zu verlängern. Im Mai 2019 hatte er noch beschlossen, dass beim Verkauf von Grundstücken im Baugebiet „Störmanns Wiese“ in den Kaufverträgen eine Klausel zu vereinbaren ist, dass das Baugrundstück innerhalb von drei Jahren ab Kaufvertragsdatum mit einem Wohngebäude bezugsfertig bebaut sein muss. Damit haben Bauwillige nun also zwei Jahre mehr Luft.

Ähnlich wie jetzt, hatte der Rat bereits im vergangenen Jahr für das neue Baugebiet „Über dem Sterthof“ in Cobbenrode entschieden. Angesichts der „schwer zu kalkulierenden Baupreise“ hatte er dort von vornherein ein Zeitfenster von fünf Jahren für die Bebauung der Grundstücke beschlossen und Bauwilligen in der aktuellen Situation so mehr Flexibilität ermöglicht.