Meschede. Eine Vinothek wäre Jo Menkes Traum gewesen. Der Mescheder berichtet, warum es dazu - noch - nicht gekommen ist und was er stattdessen plant.
Jo Menke macht den ersten Schritt hin zu einem Traum: In der Ruhrstraße eröffnet der Mescheder Einzelhändler am verkaufsoffenen Sonntag ein Wein-Outlet - als so genannten Pop-up-Store. Sein Traum wäre eine Vinothek gewesen, „das Outlet ist ein Kompromiss und der Zeit angepasst, in der viele mehr auf den Preis achten müssen“, sagt er.
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Menke hat lange Tradition in Meschede
Menke hat eine lange Tradition in Meschede. 1935 als Autovermietung und Tankstelle an der Warsteiner Straße gegründet, wandelte sich das Geschäft seit den 1940er-Jahren zu einem Tabak- und Zeitschriftenhandel mit Lotto-Annahme. Später nahm Menke dann auch Wein und Spirituosen ins Sortiment auf. Die Nähe zum Wein kommt nicht von ungefähr. Seine Lehre machte der Kaufmann in den 80er-Jahren bei einem Düsseldorfer Weingroßhändler. Neben den beiden Standorten im Hit und an der Warsteiner Straße baut sich Jo Menke nun in der Ruhrstraße ein drittes Standbein auf, „ohne mir selbst Konkurrenz zu machen.“
Ehemals Ladenlokal von Samoon
Im ehemaligen Ladenlokal von Samoon (Gerry Weber International) in der Ruhrstraße 21 gibt es in Zukunft Weine vom Kaiserstuhl, aber auch italienische und spanische Tropfen sowie Sauerländer Edelbrände - dazu italienische Feinkost von Pasta bis Pesto und Gebäck - zu Internet-Preisen. Auch bei den Weinen bleiben die Preise moderat, verspricht der Geschäftsinhaber: „Keine Billigweine, aber alle Flaschen liegen zwischen 5 und 10 Euro.“ Verkosten ist möglich, ein echter Ausschank nicht. Beim Verkauf unterstützen den Geschäftsinhaber seine Frau Karin und Brigitte Gierse.
Jo Menke handelt auch an der Warsteiner Straße bereits mit Wein und Feinkost, aber ein Wein-Outlet mit bezahlbaren Qualitätsweinen das war schon lange seine Idee. „Ich wollte noch was anderes machen.“ Im Januar habe er das erste Mal konkret darüber nachgedacht.
Sofortprogramm zur Stärkung der Innenstädte
Als er dann noch vom neuen Förderprogramm Innenstadt gehört habe, sei die Entscheidung gefallen. „Ein paar Nächte habe ich schlecht geschlafen“, gibt der 55-Jährige zu. „Wir jetzt als Mieter in der Fußgängerzone, das ist schon aufregend.“ Doch das Risiko sei durch die Landes-Unterstützung überschaubar. „Und ich bin Mescheder, und deshalb ist es mir auch wichtig, dass die Fußgängerzone weiter belebt wird.“
Als alle Verträge unterzeichnet waren, ging es dann sehr schnell. „Am vergangenen Donnerstag kamen für einen Tag die Ladenbauer und am Wochenende haben meine Frau und ich das Geschäft eingeräumt.“ Rund 90 Quadratmeter, von denen bisher 60 Quadratmeter Verkaufsraum sind - alles entstanden in vier Tagen - ein echter Pop-up-Store eben, der sich ja dadurch auszeichnen, dass er innerhalb weniger Tage plötzlich auftaucht.
Ausbau zur Vinothek als Traum
Schnell wieder verschwinden will Jo Menke aus der Fußgängerzone aber nicht. Gern hätte der 55-Jährige sogar zum Outlet eine Vinothek eröffnet, also ein kleines Weinlokal, in dem man Wein probieren, kaufen und mit Kleinigkeiten genießen kann. „Dafür hätte ich dann aber Toiletten einbauen und eine Nutzungsänderung beantragen müssen.“ Bürokratie und die hohen Kosten scheute der Kaufmann - erstmal. „Aber mal sehen, wie das Geschäft anläuft.“
Hintergrund
Jo Menke eröffnet sein Wein-Outlet zum verkaufsoffenen Sonntag, 8. Mai, um 13 Uhr offiziell.
Die weiteren Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags 14 bis 18 Uhr und samstags 11 bis 15 Uhr.
Außerdem bietet Menke in den neuen Räumen auch regelmäßig Weinproben an, zu denen man sich nach Geschäftsschluss als geschlossene Gesellschaft anmelden kann.