Meschede. Erster Sauerländer Ski-Marathon in Bödefeld, Erinnerung an Mescheder Prinz im Kölner Karneval, Streit ums Osterfeuer - die Woche vor 35 Jahren.
Über diese Themen berichteten wir vor 35 Jahren im Lokalteil in Meschede.
Polizeifunk mit abgehört
400 Mark an Geldstrafe muss ein Amateurfunker aus Freienohl bezahlen wegen Verstoßes gegen das Fernmeldegesetz. Dazu verurteilt ihn das Schöffengericht in Meschede. Angezeigt hatten ihn seine Nachbarn, weil jahrelang durch ihn ihr Fernsehprogramm und Radiosendungen gestört wurde. Stattdessen hörten sie über ihre Fernseher zum Teil unanständige Gespräche, die der Nachbar über Funk führte. Bei dem Nachbarn werden 14 Geräte sichergestellt, die zum Teil keine Prüfnummern der Bundespost haben oder nachträglich verändert worden sind. Dadurch kann der Mann zum Beispiel auch den Polizeifunk abhören.
Brandstiftung an Wohnhaus
In Meschede wird gerade noch rechtzeitig der Brand eines Wohnhauses am Oesterweg entdeckt. Im Hauseingang sind Zeitungen und alte Autoreifen aufgetürmt und angezündet worden, auch die Telefonleitung des Hauses ist absichtlich zerstört worden. Ein 34 Jahre alter Mann wird als Täter festgenommen.
Halloh-Kapelle beschmiert
Zwischen Bewohnern aus Calle und Wallen bricht ein Streit um den Standort des Osterfeuers aus. Unbekannte beschmieren deswegen die Halloh-Kapelle mit dunkler Ölfarbe und sprühen darauf, wo das Osterfeuer stehen sollte. Die Kapelle war gerade erst frisch angestrichen worden. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung.
Jetzt auch Frauen im Sport-Vorstand
Beim TuS Jahn Berge fällt eine Domäne der Männer: Vier Frauen werden in den Vorstand des Sportvereins gewählt.
Der Kölner „Speckprinz“ aus Meschede
In Meschede wird im Karneval an Franz Oberliesen erinnert. Der 1880 in Meschede geborene Oberliesen wird Eisenwarenhändler und gründete ein Geschäft in Köln. Bei der Gründung der Prinzen-Garde in Köln 1906 tritt er ihr als Grenadier bei. 1913 wird er in Köln sogar zum Prinz Karneval gekürt – in den Geschichtsbüchern dort wird er als „Speckprinz“ geführt, ein Spitzname, der auf seine guten Beziehungen nach Meschede in Krisenzeiten zurückzuführen ist. 1922 wird Oberliesen Kommandeur der Kölner Prinzen-Garde.
Bewerbungen fürs Rathaus
20 Bewerbungen aus allen Bundesländern treffen für die Stelle des Stadtdirektors im Mescheder Rathaus ein. Ein Arbeitskreis der Fraktionen soll eine erste Vorauswahl treffen. Die Verwaltungsspitze muss nach dem Tod von Hans Guido Classen neu besetzt werden. Classen war im Alter von 51 Jahren im Urlaub auf Zypern an einem Herzinfarkt gestorben.
Erster „Siuerlänner Skiloap“
In Bödefeld startet der erste „Siuerlänner Skiloap“ – glücklicherweise hat es fünf Zentimeter Neuschnee gegeben. 950 Teilnehmer gehen bei dem ersten Sauerländer Ski-Marathon auf die 50 Kilometer lange Loipe bis Oberhundem. Sieger werden Christian Taechl, 28 Jahre alter Dachdecker aus Simmerath, nach zwei Stunden und 44 Minuten, bei den Frauen Susanne Claudi aus Erndtebrück.
Gleichstellungsbeauftragte für Meschede?
Der Mescheder Stadtrat verlegt seine Sitzung vor – damit dieses Thema nicht in die Zeit von Weiberfastnacht gerät: Denn im Mescheder Rathaus soll die Stelle einer Gleichstellungsbeauftragten eingerichtet werden – das wird von der SPD und in einem Bürgerantrag gefordert.
Tennisanlage in Nuttlar soll wachsen
Der TuS Nuttlar will seine Tennisanlage bei „Mutter Pine“ um zwei neue Plätze und ein Umkleidegebäude erweitern. Das wird einstimmig in der Generalversammlung beschlossen. Seit 1978 hatte sich der Verein um verschiedene Standorte bemüht – alles scheiterte bislang am Natur- und Landschaftsschutz.
Neuer Vorsitzender bei Werbegemeinschaft Bestwig
Heinz-Georg Henke wird neuer Vorsitzender der Werbegemeinschaft Bestwig. Er will helfen, Bestwig als Einkaufsstandort noch attraktiver zu machen. Der 38 Jahre alte Kaufmann löst Gerd Becker ab, der die Werbegemeinschaft seit 1979 geleitet hat.
EG-Butter für Bedürftige
Erstmals wird an bedürftige Familien pro Mitglied „Wintersozialbutter“ aus Beständen der Europäischen Gemeinschaft, ein Liter Milch und zwei Joghurts ausgeteilt. In Meschede läuft die Ausgabe bei den Wohlfahrtsverbänden nur schleppend, offenbar scheuen viele den Weg, In Eslohe sind alle Lebensmittel nach zwei Stunden vergeben, in Bestwig werden 150 Menschen versorgt.
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