Freienohl. Personelle Veränderungen im Bezirksausschuss Freienohl: Eine Ur-Freienohlerin übernimmt die Leitung. Hier spricht sie über ihre Ziele.

Nach dem Erfolg der CDU bei der Kommunalwahl gibt es jetzt auch in Freienohl personelle Veränderungen. Den Bezirksausschuss Freienohl leitet nun Anette Risse von der Union. Sie ist die erste Frau in diesem Amt. Ihr Vorgänger Jürgen Lipke (SPD) ist nun stellvertretender Vorsitzender.

Was ist das für ein Gefühl, Bezirksausschuss-Vorsitzende zu sein? Mussten Sie lange überlegen, bevor Sie sich zur Wahl stellten?

Anette Risse: Es ist ein gutes Gefühl, ich musste nicht lange überlegen. Ich bin Ur-Freienohlerin, ich bin hier geboren, hier aufgewachsen und wohne hier: Der Ort liegt mir am Herzen. Deshalb freue ich mich, Vorsitzende des Bezirksausschusses zu sein – ich bin die erste Frau in dem Amt! Das war bisher eine Männerdomäne. Und politische Themen sind mir nicht fremd.

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Was für Aufgaben warten nun auf Sie?

Ich bin Mitglied im Stadtrat in Meschede, vertrete die Interessen der CDU-Ortsunion Freienohl und durch den Bezirksausschuss-Vorsitz kommen neben politischen Fragen auch repräsentative Aufgaben dazu. Das ist in Freienohl etwas, was die Bezirksausschuss-Vorsitzende übernimmt – viele Leute kennen einen eben. Ehrungen bei Alters- und Ehejubiläen fallen aktuell leider wegen Corona aus. Aber das kommt ja wieder!

Neues Gewerbegebiet ist greifbar nahe

Was ist das wichtigste Zukunftsthema in Freienohl?

Wichtigste Aufgabe ist es, in naher Zukunft das Gewerbegebiet Bockum zwischen Freienohl und Wennemen zu erschließen. Die Umsetzung ist in greifbare Nähe gerückt.

Anette Risse ist neue Vorsitzende des Bezirksausschusses in Freienohl.
Anette Risse ist neue Vorsitzende des Bezirksausschusses in Freienohl. © Privat

Wir haben viele innovative Unternehmen hier, die diese Entwicklungsmöglichkeiten brauchen. Seit 1996 ist dieses Thema schon in Planung, jetzt kommt es endlich zum Tragen. Außerdem möchten wir ein interkommunales Gewerbegebiet mit der Stadt Arnsberg bei Brumlingsen schaffen. Diese beiden Gewerbegebiete bieten dann langfristig Entwicklungschancen, Möglichkeiten für neue Arbeitsplätze und sie sind gut an die Autobahnauffahrten angebunden.

Kommt da eine leichte Verschiebung in der Mescheder Wirtschaftspolitik in Richtung Westen?

Das wünschen wir uns auch! Wir sind der größte Stadtteil und wir wollen attraktiv bleiben!

Die Freienohler sind durchaus selbstbewusst…

Natürlich! Wir waren bis zur kommunalen Neuordnung eine eigenständige Gemeinde mit eigener Gemeindevertretung. Wir sind schon ein bisschen eigen! (lacht)

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Bei welchem Thema muss Ihrer Meinung nach besonders Tempo gegeben werden?

In Freienohl möchten viele junge Familien ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen. Wir müssen also entsprechende Flächen schaffen. Ich setze mich dabei für bezahlbares Bauland ein. Das muss geplant und entwickelt werden. Es fehlen auch Singlewohnungen, kleine Wohnungen, betreutes Wohnen und bequemere Wohnmöglichkeiten für die Älteren. Darauf müssen wir Antworten finden.

Freienohl bekommt eine Neue Mitte

Wenn Sie für Freienohl einen Wunsch frei hätten: Was steht dann an erster Stelle?

Ich würde mir wünschen, dass unser Ort so lebendig bleibt: Dazu gehören unsere vielen Sportmöglichkeiten, die Einkaufsmöglichkeiten, die guten Bildungs- und Betreuungsangebote in der Grund- und Hauptschule sowie in zwei Kindergärten, die gute medizinische Versorgung und die Verkehrsanbindungen mit Bus und Bahn.

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Haben Sie ein Projekt, auf das Sie besonders achten werden?

Ja, das ist die Schaffung von Freienohls Neuer Mitte. So nennen wir die Neugestaltung im Bereich unserer Grundschule, des Schulhofs und im Umfeld der Schützenhalle. Wichtig ist mir dabei, dass der Schulhof neugestaltet wird: Der ist in die Jahre gekommen und muss den heutigen Bedürfnissen angepasst werden. Und wir brauchen eine differenzierte Zuwegung dazu – sowohl für die Schülerinnen und Schüler, für die Fußgänger als auch für die Autofahrer. Unter anderem wird die Treppe vom Marktplatz anders gestaltet. Die Schützenhalle ist unser kulturelles Zentrum. Diverse Veranstaltungen finden aufgrund unserer zahlreichen Vereine hier statt.

Welchen Eindruck haben Sie: Werden die Freienohler Interessen in der Mescheder Politik genügend berücksichtigt – oder muss man doch manchmal darauf aufmerksam machen, wie groß Freienohl ist?

Für die CDU sind wir mit drei Ratsmandaten für Freienohl im Mescheder Stadtrat vertreten. Unsere Stimmen werden schon gehört. Man muss natürlich immer wieder etwas forcieren, nachfragen, auf etwas hinweisen. Aber genauso müssen wir natürlich auf die Finanzlage insgesamt schauen. Wir können dabei nicht nur Freienohl im Blick haben: Wir sind ein Teil der Stadt Meschede – auch wenn wir der größte Stadtteil sind.

Neuer Küppelturm als Wanderziel

Freuen Sie sich auf den neuen Küppelturm?

Ja! Das ist unser Wahrzeichen, da freuen sich hier alle drauf! Das wird ein attraktives Wanderziel, wenn der Turm in diesem Jahr fertig gestellt wird. Nachher soll auch das Umfeld anders gestaltet werden. Nicht nur die Freienohler, auch die Besucher können sich darauf freuen.

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Wenn Sie sich selbst beschreiben, was ist Ihre Stärke?

Ich gestalte gerne mit und habe für alle ein offenes Ohr, die mich ansprechen. Ich möchte Sprachrohr sein für die Freienohler Bürgerinnen und Bürger.

>>>Zur Person<<<

Anette Risse ist 65 Jahre alt, sie ist verheiratet und hat zwei Söhne. Sie ist Pensionärin, hat früher im Fernmeldeamt bzw. bei der Telekom in Meschede gearbeitet.

Seit 2012 ist sie in der Kommunalpolitik aktiv, 2020 wurde sie für eine zweite Wahlperiode in den Stadtrat gewählt. Sie engagiert sich auch als stellvertretende Kreisvorsitzende der Frauen-Union HSK für den Altkreis Meschede.