Meschede. Aufgrund steigender 7-Tage-Inzidenz ist langsam absehbar, wann Schulen und Kitas im HSK wieder schließen. Das sind die Stimmen aus Meschede.
Die Sieben-Tage-Inzidenz im Hochsauerlandkreis bewegt sich um die magische 165er-Marke, die durch die geltende Notbremse des Bundes Schul- und Kita-Schließungen zur Folge hat. Vor nächstem Montag müssen in Meschede und Umgebung aber voraussichtlich keine Veränderungen befürchtet werden. Da der Inzidenzwert für den Hochsauerlandkreis am Montag, 26. April, sowohl laut Robert-Koch-Institut, als auch der Kreisverwaltung bei 164 liegt, geht die Zählung der bedeutenden drei Tage bis zum Greifen der Bundes-Notbremse voraussichtlich ab Dienstag los.
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Kindertagesstätte:
Stefan Goesmann, Geschäftsführer des Awo Unterbezirks Sauerland/Soest und somit verantwortlich für die Kitas Kleine Wolke und Mikado in Meschede, hat sich bereits auf die drohenden Kita-Schließungen vorbereitet und geht die nächsten Tage pragmatisch an: „Die Gesetzeslage ist ja dieses Mal eindeutig und die werden wir dann Ende dieser oder Anfang nächster Woche wohl gemäß aller Vorgaben umsetzen.“ Spätestens im Laufe des Dienstags, 27. April, möchte er die Eltern offiziell darüber informieren, wie es in den nächsten Tagen weitergehen könnte. „Eine Wahlmöglichkeit haben wir ja nicht. Wenn die Inzidenz drei Tage über 165 liegt, müssen wir handeln und da warten wir auch nicht bis zum bitteren Ende mit den Planungen, sondern bereiten uns frühzeitig auf die Notbetreuung vor“, erklärt Stefan Goesmann auf Nachfrage dieser Zeitung.
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Für die Katholischen Kindertagesstätten Hochsauerland-Waldeck, zu denen in Meschede mehrere Kitas gehören, schätzt Geschäftsführer Michael Stratmann die Lage ganz ähnlich ein. Für ihn und seine Kolleginnen und Kollegen wäre die erneute Notbetreuung durch die bundesweite Notbremse ohnehin kein Neuland mehr. In Hamm und Olpe, wo die Gesellschaft ebenfalls Kindertagesstätten bewirtschaftet, ist die Inzidenz bereits mehr als drei Tage über der magischen Marke von 165 und die Kitas demnach im Notbetrieb. Im Hochsauerlandkreis befürchtet Michael Stratmann die Umsetzung der Notbremse für den kommenden Montag, 3. Mai. „Es ist ja so, dass es noch einen Karenz-Tag gibt nachdem die 7-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 165 liegt.“ Gehe man davon aus, dass ab Dienstag, 27. April, der Inzidenzwert für drei Tage über 165 liegt, würde der Freitag als Karenz-Tag gelten und die Kitas müssten ab Montag in den Notbetrieb gehen.
Von dieser Berechnung geht auch Meschedes Stadtsprecher Jörg Fröhling für die beiden städtischen Kitas aus. „Man stellt sich bereits auf die erneute Notbetreuung ab nächster Woche ein. Ein Elternbrief des Landes wird dann nach Bedarf tagesaktuell an die Eltern versandt“, erklärt Fröhling.
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Sollte dieser Fall eintreten, ist ab Montag strenger als bislang geregelt, wer seine Kinder in die Kita bringen darf und wer nicht. Eltern, die aus beruflichen Gründen ihre Kinder nicht selbst betreuen können, müssen ab dann jede Woche eine Eigenerklärung ausfüllen und die Tage angeben, an denen ihr Kind definitiv betreut werden muss. Aus dem aktuellen Elternbrief von Joachim Stamp, NRW-Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration geht zudem hervor, dass vor allem Familien, die auf beengtem Raum leben und es deshalb besonders schwer haben, das Angebot der Notbetreuung dringend annehmen sollten. Gleichzeitig appelliert Stamp an alle Eltern, dass wirklich nur diejenigen ihre Kinder schicken, die es wirklich nicht anders regeln könnten.
Grundschule:
Vom zeitlichen Ablauf der Notbremse unterscheiden sich die Grundschulen in Meschede im Ernstfall nicht von den Kindertagesstätten. Der dort stattfindende Wechselunterricht seit den Osterferien würde in der aktuellen Berechnung ab Montag wieder beendet und die Kinder von Klasse eins bis vier müssten erneut in den Distanzunterricht gehen. Darauf bereitet man sich an der Luziaschule in Berge schon seit Montag vor, wie Schulleiter Friedhelm Baumhöfer erklärt: „Unsere große Befürchtung ist natürlich, dass die Kinder ab Montag schon wieder von zuhause aus lernen müssen. Wir planen bereits den Distanzunterricht und die dazugehörigen Unterrichtsmaterialien. Und natürlich bereiten wir die Kinder darauf vor.“
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Am Dienstag, 27. April, nimmt Friedhelm Baumhöfer zudem an einer landesweiten Konferenz bezüglich der geplanten „Lolli-Coronatests“ für Grundschüler teil. „Dahingehend ist unser Kollegium skeptisch. Wir und die Kinder haben uns gerade sehr gut an die Selbsttests gewöhnt und nun soll schon wieder etwas anders gemacht werden. Wir sind gespannt, wie sich das entwickelt“, so Baumhöfer.
Weiterführende Schule:
An weiterführenden Schulten würde ab Montag dann wieder gelten, dass nur noch Abschlussklassen vor Ort lernen dürfen. Am Gymnasium der Stadt Meschede wären das der Q2-Jahrgang, der sich aktuell in den Abiturklausuren befindet und die Q1-Jahrgang, bei dem die aktuellen Leistungen bereits in die Abiturnote einfließen. Dass es für alle anderen Schülerinnen und Schüler zeitnah wieder in den Distanzunterricht geht, kommt für den stellvertretenden Schulleiter Christoph Heimes nicht überraschend. „Das Damoklesschwert schwebt ja schon seit einigen Tagen über unseren Köpfen und wir haben uns darauf eingestellt, dass der Wechsel in den Distanzunterricht schon bald ansteht. Dass die Zahlen jetzt so zügig steigen, hätte ich persönlich vor einer Woche noch nicht erwartet“, so Heimes.
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Froh sei man, dass es allem Anschein nach noch möglich sein wird, die aktuelle Woche im Wechselunterricht zu beenden und so zumindest zwei Wochen allen Schülerinnen und Schülern das gleiche Präsenzunterricht-Angebot bieten konnte. Die bereits in den Mai verschobenen Klausuren hingegen bereiten dem stellvertretenden Schulleiter Sorge. „Sollte ab Montag wieder Schluss mit Präsenzunterricht sein, müssen wir uns dann wieder Alternativen überlegen. Geschockt ist davon aber inzwischen niemand mehr.“ In diesem Schuljahr müsse man eben wohl oder übel bis zum Schluss flexibel bleiben, fasst er es für die vielen Kollegen, Eltern und Kinder in Meschede zusammen.
Dazu der Kommentar: https://www.wp.de/staedte/meschede-und-umland/notbremse-ab-165er-marke-weniger-hin-und-her-fuer-familien-id232139385.html