Meschede/Hochsauerlandkreis. Wird im Hochsauerlandkreis eine zweite Impfmöglichkeit eröffnet? Im Mescheder Kreishaus wartet man dazu auf Antworten von der Landesregierung.
Das Hochsauerlandkreis wartet weiterhin auf eine Entscheidung, ob im Kreisgebiet auch ein zweiter Ort für Impfmöglichkeiten gegen Corona eingerichtet werden kann – neben dem Impfzentrum in Olsberg. Die Antwort darauf durch die NRW-Landesregierung ist offen.
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„Die Entscheidung aus Düsseldorf dazu steht aus“, sagt Kreissprecher Martin Reuther. Über den Landkreistag, als Vertretung der Kreise in NRW, werde diese Forderung gegenüber dem Gesundheitsministerium und der Staatskanzlei erhoben. Bislang lässt das Land pro Kreis nur ein Impfzentrum zu: Die Kosten des Impfzentrums in Olsberg liegen bei monatlich rund 300.000 Euro, die von Land und Bund bezahlt werden.
Wie werden Pflegebedürftige daheim geimpft?
Der HSK benutzt deshalb eine andere Wortwahl: Eingerichtet werden sollte nicht aufwändig ein zweites Impfzentrum, sondern es sollte eine Möglichkeit einer zweiten Impfstelle geben – an eine solche Stelle wären dann weniger hohe Anforderungen erforderlich als an ein Zentrum, wo es zum Beispiel einen eigenen Sicherheitsdienst geben muss. Dafür käme dann zum Beispiel die Impfmöglichkeit des Klinikums Hochsauerland am Karolinen-Hospital in Hüsten in Frage, wo bereits dessen Beschäftigte geimpft werden. Völlig offen wäre die Frage der Finanzierung.
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Nicht abzuschätzen ist, wie viele Menschen sich in dem jetzigen HSK-Impfzentrum in Olsberg impfen lassen möchten: Dazu fehlen dem Kreis laut einem im Gesundheitsausschuss vorgestellten Bericht Angaben, wie viele Menschen es mit chronischen Erkrankungen gibt.
Offen ist auch weiter, wie Pflegebedürftige in häuslicher Pflege, die nicht mobil sind, geimpft werden sollen – sie sollen zwar zu Hause geimpft werden, allerdings fehlt dazu weiterhin ein entsprechender Erlass des Landes: Die Coronaimpfverordnung schreibt vor, dass die obersten Landesgesundheitsbehörden die Schutzimpfung organisieren müssen.
Gebührensenkung für Taxen möglich
Seitens des Hochsauerlandkreises besteht keine Verpflichtung, Fahrten vom und zum Impfzentrum nach Olsberg zu organisieren, teilte die Verwaltung auf Anfragen im Gesundheitsausschuss mit. Die Organisation eines Fahrdienstes sei kreisweit „nicht mit vertretbarem Aufwand“ möglich, weil Termine ja individuell vereinbart werden müssen. Die HSK-Bürgermeister haben dieser Haltung in einer Telefonkonferenz zugestimmt. Auch in anderen Kreisen gibt es keinen zentralen Fahrdienst.
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Kreissprecher Martin Reuther betont aber, das Straßenverkehrsamt des Kreises würde Taxiunternehmen auf Antrag eine Gebührensenkung von 15 Prozent für Fahrten zum Impfzentrum genehmigen. Eigentlich werden die Fahrpreise vom Kreistag festgesetzt. Die Ausnahme gilt, solange das Impfzentrum in Betrieb ist. Reuther rät, bei Taxiunternehmen beim Preis nachzufragen. Schwerbehinderte wiederum können von ihrem Arzt einen Transportschein erhalten. Der Kreis geht davon aus, dass in der überwiegenden Zahl der Fälle Angehörige, Freunde oder Nachbarn für Fahrdienste zur Verfügung stehen.
Einem gemeinsamen Antrag von Freien Wählern und Linken, kostenlose Bus- und Bahnfahrten für über 80-Jährige zum Impfzentrum anzubieten, wurde nicht entsprochen. Sie hatten die schwierige Erreichbarkeit des Olsberger Zentrums kritisiert. Die Kreisverwaltung betont, eine kurzfristige Ausweitung des Bahnverkehrs sei vertraglich und betrieblich nicht möglich – und wegen der geringen Auslastung auch gar nicht nötig.