Büemke. Es hat neue Versuche gegeben, die ausgebüxten Rinder im Esloher Ortsteil Büemke einzufangen. Landwirte versuchen, Schäden ersetzt zu bekommen.

Die Jagd nach der Ausbrecherbande von Büemke ist erfolgreich gewesen – überwiegend zumindest. Der größte Teil der ausgebrochenen Rinderherde ist eingefangen worden.

Vier Tiere sind noch auf der Flucht

Allerdings: Zwei Kühe und zwei Kälber sind immer noch auf der Flucht. Seit September war die Herde aus elf Charolais-Rindern ausgebüxt. Die Tiere ließen es sich auf den angrenzenden Wiesen von fremden Landwirten gut gehen. Ein Versuch, die Ausbrecher von den Rinderhirten aus Hagen vom Pferd aus einzufangen, misslang, weil die Herde – wie berichtet – in letzter Minute durch eine Lücke in einem Zaun flüchten konnte. Die Herde zog sich in ein Waldstück zurück.

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Daraufhin wurde ein Tierarzt eingeschaltet: Ihm gelang es am vergangenen Mittwoch, die meisten der Ausbrecher zu betäuben. Sie sind jetzt in ihrem Stall untergebracht – „bestens versorgt“, wie Kreissprecher Jürgen Uhl betont.

Rinder bei bester Gesundheit

Das Veterinäramt des Hochsauerlandkreises hat die Betäubungsaktion vor Ort verfolgt: „Die Beobachtung hat keine Beanstandung ergeben. Alles war tierrechtskonform“, sagt Jürgen Uhl. Am Freitag hat es dann den Versuch gegeben, auch die restlichen vier Tiere zu betäuben – die Aktion musste allerdings bei Einbruch der Dunkelheit eingestellt werden: „Da ist eine Engelsgeduld für erforderlich.“

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Die vier verbliebenen Ausbrecher treiben sich immer noch rund um das Waldstück herum: Es gebe genug Nahrung für sie, so das Veterinäramt, auch ein Teich sei in der Nähe. Die Rinder seien bei bester Gesundheit. Bei einem dritten Versuch soll jetzt wieder versucht werden, auch die vier letzten Ausbrecher zu betäuben.

Die Gemeinde Eslohe ist nicht mehr für die Ausbrecher zuständig: Von den Tieren gehe keine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit aus, heißt es aus dem Rathaus. Zwischendurch war das der Fall, daraufhin war die Kreisstraße zwischen Büemke und Wenholthausen gesperrt worden. Dadurch, dass sich die Rinder abseits halten, entfällt diese Gefahr. Wobei: In Büemke ist auch beobachtet worden, dass sich die Tiere in der Zwischenzeit wieder der Straße näherten, um an einem Bach zu trinken.

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Halter mit dickem Fell

Nicht auf sich beruhen lassen wollen Landwirte aus Büemke die Schäden, die durch die Ausbrecher entstanden sind. Die Herde hat zum Beispiel auf der Suche nach Futter Maisfelder zertrampelt. Außerdem ist gutes Futter weggefressen worden, dass für die eigenen Tiere bestimmt gewesen ist.

Landwirte wollen die Schäden nach Informationen dieser Zeitung dem Halter der Herde in Rechnung stellen: Der allerdings lebt am Niederrhein, sei kaum vor Ort und reagiere nicht auf Kontaktaufnahmen, heißt es. Eine Rechnung sei schon aus Büemke zugestellt worden – sie sei aber ungeöffnet wieder zurückgeschickt worden.

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