Eslohe. Noch immer sind die ausgebüxten Rinder bei Eslohe nicht eingefangen. Die Tiere fressen sich auf fremden Grundstücken bei Landwirten satt.

Entgegen ersten Meldungen ist es immer noch nicht gelungen, die frei laufenden Rinder beim Esloher Ortsteil Büemke einzufangen. Inzwischen haben sie sich in ein Waldstück zurückgezogen, das zum Gut Wenne gehört.

Ordnungsamt: Tiere sind nicht bösartig

Eslohes Ordnungsamtsleiter Georg Sommer hat am Montagmorgen wieder Kontakt mit dem Halter der ausgebüxten Tiere aufgenommen – „mit großem Nachdruck“, sagt Sommer, sei der Halter, der am Niederrhein lebt, aufgefordert worden, „schnellstmöglichst“ seinen Verpflichtungen nachzukommen und die Tiere zu sichern und einzufangen. Wie berichtet, sollen sie dann auch an den Niederrhein gebracht werden.

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Eine Gefahr gehe aktuell allerdings nicht von den Tieren aus, sagt Georg Sommer: „Die Tiere sind nicht bösartig.“

Hier haben die Rinder eine fremde Wiese bei Eslohe-Büemke mit Milchkühen entdeckt.
Hier haben die Rinder eine fremde Wiese bei Eslohe-Büemke mit Milchkühen entdeckt. © Privat

Die Straße zwischen Wenholthausen und Büemke, die wegen ihnen gesperrt worden war, ist wieder für den Verkehr freigegeben – inzwischen halten sich die Rinder weit genug von ihr entfernt auf.

Am Sonntagnachmittag war ein erneuter Versuch gescheitert, die Rinder einzufangen. Sie entkamen in den Wald. Ein Landwirt aus dem Bereich berichtet: „Die Herde war nicht eingezäunt und läuft weiterhin frei herum.“ Zwei Tiere seien am Sonntag auf die Weide zu seinen Milchkühen gesprungen, nachdem sie mehrere Stunden über einen Weg gezogen sind – „ohne dass sich jemand um die Tiere gekümmert hat“.

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Spätnachmittags habe er dann nach Rücksprache mit dem Besitzer versucht, die zwei Tiere zusammen mit seinen Milchkühen in den Stall zu treiben. Kurz vor dem Stall hätten sie dann ein Gatter von ihm durchbrochen und seien weggelaufen. Bei dem Versuch, eines der Tiere wieder auf die Weide zu treiben, sei dieses Tier direkt auf den Landwirt zugekommen – er musste es dann mit einer Forke abwehren. Das Tier sei dann weiter in Richtung Büemke gelaufen. Die Polizei wurde wieder informiert. Weil sich immer noch Tiere auf der Weide des Landwirtes befanden, war er gezwungen, seine Milchkühe im Stall zu lassen.

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Seit letztem Monat auffällig

Rund 40 Tiere aus zwei Rassen umfasst die Herde des Halters vom Niederrhein. Ein Teil davon, die Highlander-Rinder, sei völlig ruhig, berichten Landwirte. Für die Problem sorgen dagegen die 11 bis 13 weiße Charolais-Rinder: Sie sind die Ausbrecher. Und sie sind nicht erst in den letzten Tagen auffällig geworden. Vielmehr, wie jetzt bekannt wird, seien sie bereits seit September in der Umgebung von Büemke unterwegs auf der Suche nach Nahrung: Sie seien auch schon zum Trinken bis nahe ans Dorf gelangt. Eben weil der Halter sich nicht um die Tiere gekümmert habe, seien jetzt die Probleme entstanden, sagt ein Landwirt: „Die Rinder sind verwildert. Die haben sich an die Freiheit gewöhnt. Die gehen über alle Zäune drüber.“

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Schlecht geht es den Rindern nicht – im Gegenteil: „Die Tiere sind wohlgenährt.“ Denn sie fressen den Kühen der Landwirte aus der Umgebung das Gras weg, haben auch schon ein Maisfeld zertrampelt. Nicht nur das Wegfressen der Nahrung schadet den Landwirten: Natürlich hinterlassen sie auch ihre Fladen – und diese Hinterlassenschaften sind auf Flächen, die gemäht werden und deren Gras eigentlich als Nahrungsvorrat dienen soll.