Schmallenberg. Über das Handwerk als Ausgleich und die Büronachbarschaft zu Bernhard Halbe: Burkhard König (CDU) im Kandidateninterview.

Er gilt als größter Favorit auf die Nachfolge von Bernhard Halbe. Burkhard König will für die CDU Bürgermeister werden. Über die Entscheidung, das Dasein in der ersten Reihe und Gedanken über die Mitbewerber.


Am 13. September . . .
Burkhard König: Da möchte ich als neuer Bürgermeister der Stadt Schmallenberg gewählt sein.


Sie blicken auf eine lange Verwaltungslaufbahn zurück. War es nur eine Frage der Zeit, für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren?
Nein, eigentlich nicht. Denn die Zusammenarbeit mit Bernhard Halbe war immer sehr gut. Erst als klar wurde, dass er nicht erneut antritt, kam die Frage auf, ob ich es machen würde. Und ich habe mich dafür entschieden.


War das eine schwierige Entscheidung?
Ich habe eine Zeit gebraucht, um der Konsequenzen bewusst zu werden, weil sich viel gegenüber der jetzigen Tätigkeit ändern wird. Man steht wesentlich mehr in der Öffentlichkeit, hat mehr Termine in den Abendstunden und am Wochenende.

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Darüber muss man sich im Klaren sein - und - das Wichtigste - man hat erheblich mehr Verantwortung. Aber ich habe das Ganze über all die Jahre ja beobachten können, von daher glaube ich zumindest in etwa zu wissen, was auf mich zu kommt.


Sie sind Herr über die Zahlen der Stadt. Aber sind sie denn auch ein Mann für die erste Reihe?
Ich werde oft als Mann der Finanzen angesprochen - dabei geht aber völlig unter, dass ich nahezu über die gleiche Zeit für den Bereich Jugend und Soziales zuständig bin. Auch hier sind wir sehr erfolgreich. Von 1994 bis 2015 war ich Leiter der Stadtwerke, also da auch an erster Stelle. Ich denke, in der ersten Reihe zu stehen, schreckt mich nicht ab.

Sie sind Büronachbar zu Herrn Halbe. Nimmt man da auch etwas von mit, sofern sie am 13. September zum Bürgermeister gewählt werden?
Seit 24 Jahren bin ich allgemeiner Vertreter von Bernhard Halbe. Da sieht man schon, wie er die Aufgabe wahrnimmt. Aber ich werde gefordert sein, meinen eigenen Weg zu finden, man kann und will das nicht kopieren, dafür bin ich auch ein anderer Mensch.

Sie kandidieren zu fünft um das Amt des Bürgermeisters. Wie schätzen sie ihre Mitbewerber ein?
Ich kenne nur Herrn Weber aus der politischen Arbeit. Die anderen sind mir weder persönlich noch inhaltlich vertraut.

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Wenn vier Mitbewerber dabei sind, ist der Wahlkampf natürlich ein anderer, als er vielleicht vor sechs Jahren war. Aber ich gehe meinen Weg, bin mit vielen Terminen stadtweit unterwegs, bin in den sozialen Medien präsent und hoffe, dass ich damit Erfolg habe.


Herr Weber sagte, gegen sie anzutreten sei wie gegen Bayern München Fußball zu spielen. . .
Ach das weiß ich nicht, ob das so ist. Ich bin natürlich CDU-verortet, seit 25 Jahren Mitglied und es war bislang so, dass die CDU hier in Schmallenberg eine starke Basis hat. Ich hoffe, dass das am 13. September auch wieder so sein wird.


Was ist Burkhard König für ein Privatmensch?
Einem Beamten traut man es vielleicht gar nicht zu, aber ich bin leidenschaftlicher Heimwerker. Ich habe eine kleine Tischlerwerkstatt zuhause. Das große Grundstück will gepflegt werden, ich liebe die Waldarbeit. Zuhause bin ich ganz weit weg vom Rathaus.


Wie hat ihr Umfeld auf die Kandidatur reagiert?
Meine Frau musste ich erst einmal überzeugen, dass das für uns der richtige Weg ist (lacht). Denn das Amt hat natürlich schon mit privaten Einschränkungen zutun. Als Bernhard Halbe ankündigte, nicht erneut anzutreten, kam schon von der ein oder anderen Seite die Aussage „Das machst doch jetzt du?“. Ich war ja nicht allein. Hubertus Schmidt, leider verstorben, hatte sich ebenfalls für die CDU zur Wahl gestellt.


Wäre ein internes CDU-Rennen das spannendere geworden als es jetzt der Fall ist?
Nein. Die CDU hätte sich für einen Bewerber entschieden. Hubertus Schmidt und ich haben uns in mehreren Ortsverbänden vorgestellt.

Gibt es zwei oder mehrere Bewerber, ist die Herausforderung natürlich eine höhere, als wenn man alleine unterwegs ist. Aber es hat mir gut getan, gefordert zu sein und zu schauen, wie man sich präsentiert und wie man die Menschen überzeugt.


Sie sind gebürtiger Westfelder. Wie bekommt man als Bürgermeister aber alle 83 Dörfer unter einen Hut?
Ich glaube in den letzten 45 Jahren seit der kommunalen Neuordnung ist das sehr gut gelungen, die Stadt zu einer Einheit zusammenzuführen. Wenn ich Bürgermeister werden sollte, will ich das fortsetzen und den Kontakt zu den Dörfern unbedingt halten.

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Deshalb bin ich ja stadtweit unterwegs, ich höre mir die Probleme vor Ort an und will mit den Bürgern ins Gespräch kommen. Wir dürfen keinen einzigen Ort abhängen - alle werden mitgenommen.


Schmallenberger Heimat in drei Worten . . .

Verbundenheit, Stadt, Menschen.

Steckbrief: Das ist Burkhard König

Alter: 59

Beruf: Beigeordneter der Stadt Schmallenberg

Karriere: Ausbildung Verwaltungsangestellter 1977 – 1980, Abschlüsse: 1986 Diplom-Verwaltungswirt an der Fachhochschule für Verwaltung; 1991 Diplom-Kaufmann an der Fernuniversität Hagen, seit 1994 Kämmerer Stadt Schallenberg, seit 1996 Beigeordneter Stadt Schmallenberg mit den Aufgaben Jugend, Soziales, Finanzen und Allgemeiner Vertreter Bürgermeister

Wohnort: Schmallenberg-Westfeld

Familienstand: verheiratet

Kinder: keine

Kurz und Knapp

Meine Stärke: Zuhören

Meine Schwäche: Ungeduld

Mein Vorbild: Jeder muss seinen Weg finden

Mein Lieblingsverein: Schützenbruderschaft Westfeld

Lieblingsgetränk: Frisches Pils

Hier bin ich gerne: Zuhause in Westfeld

Hobby: Wandern

Lieblingsbuch: Aktuell: Die Hungrigen und die Satten von Timur Vermes

Urlaubsort: Überall, wo man wandern kann

Mein Traum: Bürgermeister von Schmallenberg zu werden

Dietmar Weber (UWG) und Theresa Pieper (Die Partei) im Bürgermeisterinterview.

Burkhard König in der Videovorstellung.

Das Wahlprogramm der SPD, BFS, Grünen, UWG und CDU in Schmallenberg.

Alle Informationen zur Wahl finden sie hier.