Bestwig. Die SPD in Bestwig will die Wirtschaft stärken. Dafür bringt sie auch zwei ganz neue Orte für mögliche Gewerbegebiete an der A 46 ins Spiel.

Die Bestwiger SPD will bei einem Sieg bei der Kommunalwahl mehr für die Wirtschaft tun. Sie bringt dafür neue Gewerbegebiete bei Velmede und Nuttlar ins Spiel. So soll die bisherige Abhängigkeit von den beiden großen Steuerzahlern Tital und Busch auf eine breitere Grundlage kommen.

Dem CDU-Slogan „Gemeinsam sind wir Bestwig“ im beginnenden Kommunalwahlkampf setzen die Sozialdemokraten entgegen: „Bestwig kann mehr!“ Die SPD hat ihr Programm durch ihr Wahlkampfteam vorgestellt: Helmut Bolz, dem Vorsitzenden des Ortsvereins, Paul Theo Sommer als Fraktionschef und Bernd Lingemann als erfahrene Kommunalpolitiker, Michael Menke (25), Üwen Ergün (24) und Esther Yildiz (29) als neue, junge Direktkandidaten.

Wirtschaft und Arbeitsplätze

Ganz oben steht die Wirtschaftsförderung. Mit Sorge sieht die SPD gerade die angekündigten Kündigungen bei Tital – ausgerechnet Tital nämlich hat die Gemeinde in den letzten Jahren ihren Beschäftigtenzuwachs zu verdanken. Und zwar nur Tital, merkt die SPD an. Ansonsten hat es keine Neuansiedlungen gegeben. Im Gegenteil: Unternehmen und Geschäfte wandern ab oder schließen – 15 allein in Velmede zwischen Süd- und Kanalstraße in den letzten Jahren.

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Die Gegenrechnung der SPD: Ohne neue Betriebe wird es keine neuen Arbeitsplätze, dann auch keine neuen Einnahmen, damit auch keine Gestaltungsmöglichkeiten geben. „Wir wollen nicht im Mittelmaß verkommen“, sagt Helmut Bolz. Deshalb will die SPD prüfen lassen, ob an der Autobahn bei Velmede und/oder bei Nuttlar neue Gewerbegebiete möglich sind – denn nur die Autobahnnähe ziehe neue Unternehmen an. Die Bestwiger SPD nennt die boomenden Gewerbeflächen in Meschede und Olsberg als Beispiele: „Die Wettbewerber sind uns da viele Schritte voraus“, sagt Paul Theo Sommer.

Bisher finde in Bestwig kaum Wirtschaftsförderung statt, das müsse sich ändern. Wie in Meschede mit ihrer Interessengemeinschaft der örtlichen Wirtschaft, sollten dabei auch die heimische Betriebe eingebunden werden. „Wir brauchen ein starkes Standortmarketing“, fordert Helmut Bolz. Bisher: Fehlanzeige in Bestwig.

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Schule und Bildung

Über 500.000 Euro hat die Gemeinde noch in das Schulzentrum investiert – und dann verabschiedet sich die Sekundarschule aus Bestwig: Die SPD wirft Bürgermeister und Verwaltung vor, zu schlecht mit Olsberg verhandelt zu haben, um nicht wenigstens Teile der Schule in Bestwig zu halten. Von einem Rückgang der Schülerzahlen hätte man sich nicht überraschen lassen dürfen. Und warum würden so viele Bestwiger ihre Kinder in Nachbarschulen anmelden? Das Marketing für die Sekundarschule sei offenbar zu schlecht gewesen.

Die SPD will jetzt zumindest andere Bildungseinrichtungen ins Schulzentrum holen. Dauerhaft erhalten bleiben müssten die Grundschulen in Velmede, Nuttlar und Ramsbeck – und zwar dort vor Ort, nicht zusammengelegt.

Ehrenamt und Vereine

Michael Menke fordert für die SPD einen Beauftragten für das Ehrenamt - auch wenn die CDU das als „Quatsch“ abtue und ihren Bürgermeister als zuständigen Beauftragten dafür bezeichne. Ehrenamtsbeauftragte, so Menke, seien aber mehr: Sie beraten zu Sicherheitskonzepten, Lärmschutz- oder Datenschutzauflagen - „viele Vereine fühlen sich überfordert und im Stich gelassen“. Oder jüngst bei Corona: Aus dem Rathaus sei dazu nichts den Vereinen an die Hand gegeben worden – außer dem Rat, ihr eigenes Hygienekonzept eben selbst zu entwickeln.

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Die Dreifachturnhalle in Bestwig soll von den Vereinen weiter ohne Hallengebühr genutzt werden können. Die SPD steht klar hinter den freiwilligen Feuerwehren: In ihre Gerätehäuser müsse investiert werden, Ostwig steht dabei mit einem Neubau ganz vorne in der Prioritätenliste.

Erarbeitet werden müsse auch ein Konzept für den Sport: Da gibt es zwar ein Sportstättenkonzept, das sei aber nur eine Bestandsaufnahme. Was fehle, seien Möglichkeiten für andere Sportarten außer Fußball und Tennis.

Junge Familien und Senioren

Für junge Familien fordert Esther Yildiz bessere Betreuungsangebote, die einen Arbeitstag komplett abdecken. Für junge Familien fehlten auch Baugebiete, außer im Wiebusch in Bestwig. Einige der reinen Kinderspielplätze sollten zu Mehrgenerationenplätze umgestaltet werden. Wiederbelebt werden soll das Jugendparlament: Da war Bestwig einst ein Vorreiter. Üwen Ergün möchte altersgerechte Wohnungen und Mehrgenerationen im Gemeindegebiet - auch dort seien andere Kommunen viel weiter. So könne ein Umzug von Senioren aus Bestwig vermieden werden.

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Beiträge und Verkehr

Weiter komplett abschaffen will die SPD die Straßenausbaubeiträge. Das ist im Landtag gescheitert. Im Sinne der Bürger solle zumindest geprüft werden, ob der jeweilige Status einer Straße, die saniert werden muss, angemessen sei – für Anliegerstraßen ist derzeit von den Bürgern mehr zu zahlen als für Haupterschließungsstraßen: „Das sorgt für erhebliche finanzielle Probleme bei den Betroffenen“, so Paul Theo Sommer.

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Bei finanziellen Problemen sollten Beiträge zinsfrei gestundet werden können. Beim Verkehr will die SPD die Situation verbessern. Bernd Lingemann bringt dafür eine Verbesserung der Kreuzungen Bundesstraße/Kanalstraße und an der Kreuzung der Märkte/Schulzentrums durch Kreisverkehre ins Spiel.

>>>HINTERGRUND<<<

Mit sieben neuen Direktkandidaten hat sich die SPD für die Kommunalwahl stark verjüngt. Jedem neuen steht ein erfahrener Kommunalpolitiker als Pate zur Seite.

Ziel der SPD, so ihr Vorsitzender Helmut Bolz, sind „40 Prozent plus x“.

Statt bisher drei will die SPD mindestens fünf Direktmandate gewinnen.

Infos zum Wahlprogramm: www.spd-bestwig.de