Bestwig. Die CDU Bestwig hat ihr Wahlprogramm vorgestellt. Mit ihrem Logo will sie ein Zeichen setzen.

„Gemeinsam sind wir Bestwig“ - mit diesem Slogan geht die Bestwiger CDU in den Kommunalwahlkampf. Einen Hinweis auf die Partei sucht man in dem Logo vergeblich. Und das hat auch seinen Grund: „Wir wollen damit vielmehr die großen Stärken unserer Dorfgemeinschaften herausstellen, die gemeinsam etwas für ihren Ort erreichen wollen“, sagt Alexander Brockhoff vom Wahlkampfteam.

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Die Gemeinschaften und das Engagement in den Orten seien prägend für das Leben in der Gemeinde. Daher gehe es mehr um das „Wir“ als um die „CDU“, sagt er. Es sei quasi ein Slogan für die Gemeinde.

Und die Gemeinde hat sich nach Ansicht der Christdemokraten in den vergangenen Jahren gut entwickelt. „Aussagen wie ‘Bestwig ist Mittelmaß’ entsprechen schlichtweg nicht der Realität, sagt Martin Bracht und wird mit Blick auf den politischen Gegner noch deutlicher: Wenn im Wahlkampf behauptet wird, das vieles im Argen liege und Bestwig mehr könne, müsse sich die SPD die Frage gefallen lassen, warum sie in den vergangenen Jahren nicht eigene Ideen eingebracht habe, wenn es darum gegangen sei, was zum Wohle der Gemeinde besser gemacht werden könnte.

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„Wir wollen die erfolgreiche Entwicklung der Gemeinde fortsetzen und erreichen, dass Bestwig lebens- und liebenswert bleibt“, sagt Bracht. Dazu gehöre, dass man sich nicht darauf beschränke, das Erreichte der letzten Jahre schlecht zu reden, sondern aktiv daran arbeite, Potenziale zu nutzen.

Wirtschaft und Gewerbe

Die CDU verweist darauf, dass in der Gemeinde Bestwig in den vergangenen 15 Jahren kreisweit mit Abstand die meisten Arbeitsplätze geschaffen worden sind. Hierauf könnten die Betriebe stolz sein. Mit dem neuen Gewerbegebiet Wiebusch habe man noch attraktive Flächen im Angebot. Weil aufgrund der topographischen Lage keine Erschließung weiterer Gewerbeflächen mehr möglich ist, sei man durchaus offen für Lösungen in Form interkommunaler Gewerbegebiete, sagt Martin Bracht.

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Die Rückkehr des Aldi und die Ansiedlung des Tedi-Shops ist für die CDU ein deutliches Indiz dafür, dass der Einkaufsstandort Bestwig auch nach Eröffnung der A46 attraktiv ist. Ziel sei es, auch künftig eine gewisse Vielfalt und ein bestmögliches Angebot im Bereich des Handels vorhalten zu können - schnelle und unbürokratische Hilfe für Betriebe sei ebenfalls ein Muss.

Tourismus

In der gemeinsamen Vermarktung der Tourismusangebote sieht die CDU noch großes Potenzial. „Es gilt, an einem Strang zu ziehen, die Zusammenarbeit noch stärker zu etablieren und das Alleinstellungsmerkmal ‘Bergbau, Natur, Erlebnis’ noch stärker herauszuarbeiten“, sagt Bracht. Hier soll ein Marketingkonzept wichtige Erkenntnisse bringen. Einsetzen werde man sich weiterhin konsequent für die Verwirklichung des Ferienwohnparks in Andreasberg und auch für die Verlegung des Ruhrtalradwegs entlang der Schieferhalden in Nuttlar.

Straßen und Verkehr

„Durch die A46 und den Wegfall des Dauerstaus wird sich das Gesicht und auch das Image der Gemeinde verändern“, prophezeit Bracht. Mit einer noch ausstehenden Verkehrszählung sollen Erkenntnisse gewonnen werden, wie bestmöglich mit der neuen Situation umzugehen sei. Großen Handlungsbedarf gebe es bei der Unterhaltung und Sanierung der Straßen. Entsprechend hoch sei hier die von der CDU angesetzte Priorität. Am Ball bleiben werde man auch, was den Bau der Umgehung L776n in Nuttlar angehe.

Umwelt und Klimaschutz

„Klima und Umweltschutz sind und bleiben enorm wichtige Zukunftsthemen“, sagt Bracht. Für diese Erkenntnis brauche man keine Grünen, ergänzt er mit Blick auf deren Ziel, erstmals in den Bestwiger Rat einzuziehen.

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Man sei sich der besonderen Verantwortung gegenüber Umwelt, Natur und den künftigen Generationen durchaus bewusst, sagt Bracht und verweist unter anderem darauf, dass die Gemeinde bereits vor 20 Jahren Vorrangzonen für Windenergie geschaffen habe und zahlreiche Dachflächen für Photovoltaik vermiete. Hinzu kämen energetische Sanierungen öffentlicher Gebäude und zahlreiche Renaturierungen. Hier sei man nichts schuldig geblieben.

Ehrenamt und Vereine

Ehrenamt und Vereine sind aus Sicht der CDU die Grundlage für den Erfolg der Gemeinde. Insofern werde man Sorge tragen, das auch in Zukunft jede Form des Ehrenamtes im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten bestmöglich unterstützt wird. „Und zwar nicht nur finanziell, sondern zum Beispiel auch in Form von Hilfestellungen etwa bei Planungen“, sagt Bracht.

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Das große ehrenamtliche Engagement der Menschen sei prägend für die Gemeinde, sagt auch Bürgermeister Ralf Péus. Die Idee, einen Ehrenamtsbeauftragten in der Verwaltung zu etablieren, hält er für „Quatsch“. „Dadurch entstehen viel zu hohe Reibungsverluste“, sagt er. In Bestwig sei der Bürgermeister der Ehrenamtsbeauftragte, stellt er klar.

Bildung und Familie

Weil das schulische Angebot ein wichtiger Standortfaktor sei, gelte es, gerade nach dem Auslaufen der Sekundarschule die vorhandenen Angebote zu erhalten und weiter auszubauen. Das Schulzentrum solle auch in Zukunft mit Angeboten im Bildungsbereich bestmöglich ausgenutzt werden, sagt Martin Bracht. Die Investitionen in die Grundschulen solle auch in digitaler Hinsicht konsequent fortgesetzt werden. Ziel der CDU sei es weiterhin, die seit Jahren etablierte Familienförderung durch günstiges Bauland beizubehalten und so jungen Familien einen Anreiz zu bieten in der Gemeinde zu bauen.

  • Bei der Suche nach Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahlkreise waren für die CDU folgende Kriterien wichtig: jung, weiblich, Verwurzelung in der Gemeinde, Engagement in Vereinen, Dorfgemeinschaften.
  • Herausgekommen ist laut CDU ein guter Mix: Die Altersspanne liege zwischen 20 und 62 Jahren. Unter den Wahlkreiskandidaten und den Listenkandidaten 1 bis 20 sind 14 Männer und 6 Frauen. 10 davon seien erfahrene Ratsmitglieder, die anderen 10 seien Neulinge.
  • Bereits frühzeitig hatte der amtierende Bürgermeister Ralf Péus signalisiert, erneut zu kandidieren. Sehr zur Freude der CDU. Denn aus ihrer Sicht sind Kontinuität, Kompetent und Erfahrung enorm wichtige Kriterien, um die gute Entwicklung der Gemeinde fortzusetzen - auch nach der Corona-Krise.