Andreasberg. Frust und Freude liegen dicht beieinander, wenn es um den Ferienpark Andreasberg geht. Jetzt gibt es neue Hoffnung für das Großprojekt.
200 Ferienhäuser mit insgesamt 253 Wohnungen und 1380 Betten sollen im neuen Ferienpark Andreasberg entstehen. Seit Jahren ist das Mega-Projekt Thema in der Region. Jetzt hat Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus erneut Hoffnung, dass es endlich voran gehen könnte.
„Wir wollen in der kommenden Wahlperiode hinter die schier unendliche Geschichte des Ferienwohnparks Andreasberg einen Haken machen können“, hatte Péus bei der Gemeindeverbandsversammlung der CDU betont. Anlass war seine Rede zur Bürgermeister-Kandidatur.
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In Sachen Änderung des Regionalplans sei zuletzt wieder Bewegung in die Sache gekommen. „Wie es aussieht, ist der Widerstand in Arnsberg inzwischen gebrochen, so dass aus der Planungskommission des Regionalrates zuletzt das Signal gekommen ist, von dem vorgestellten Konzept überzeugt zu sein“, so Péus bei der Versammlung.
Das sei positiv, zugleich sei es aber frustrierend und völlig unverständlich, wie leichtfertig ein 100-Millionen-Euro-Projekt, von dem Andreasberg, die Gemeinde Bestwig aber auch die ganze Region profitieren werde, aufs Spiel gesetzt werden könne, fand Péus trotz seiner Zuversicht auch kritische Worte.
Unterstützung aus dem Kreishaus
Gleichzeitig sparte er in diese Zusammenhang aber auch nicht mit Lob und Dank. Sein Respekt gelte den Investoren, die trotz einer jahrelangen Hängepartie immer noch am Standort Andreasberg festhalten. Sein Dank gelte Dr. Karl Schneider.
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„Ohne dessen große Unterstützung hätten wir die Akte Ferienwohnpark schon längst schließen können“, so Péus. „Überhaupt kann ich an dieser Stelle sagen, dass die Zusammenarbeit zwischen dem Hochsauerlandkreis und der Gemeinde über all die Jahre äußerst angenehm war“, formulierte es Péus gegenüber den Christdemokraten. Wenn man den Landrat oder die Kreisverwaltung gebraucht habe, seien sie dagewesen.
Hinter dem Vorhaben steht inzwischen der niederländische Projektentwickler „Mountain Residences“, der bislang vor allem hochwertige Immobilien in den Alpen entwickelt hat. Mountain Residences“ begleitet das Vorhaben dann bis zur Fertigstellung. Danach wird „Oasis Parcs“ der Betreiber sein: „Oasis Parcs“ wiederum betreibt in Europa, der Türkei und auf der Karibikinsel Curacao das Luxussegment bei Ferienhaus-Anlagen und arbeitet auch mit großen Reiseveranstaltern wie TUI und Thomas Cook zusammen. Als Investorengruppe mit viel Kapital steckt „Arrow capital“ hinter dem Projekt – ein Finanzanleger, der sich auf Nischenmärkte wie die Freizeitindustrie spezialisiert hat. 400 Millionen Euro stehen für die nächsten Jahre zur Verfügung. Davon sollen 95 Millionen Euro in den Ferienwohnpark Andreasberg investiert werden.
9,4 Millionen Euro Umsatz
„Jetzt scheint die Sache rund zu sein“, hatte Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus zuletzt im Gemeindeentwicklungsausschuss gesagt. Es werde mit einem Umsatz durch die Übernachtungskosten in Höhe von 9,4 Millionen Euro gerechnet. Der Park soll zu den Ferienhäusern ein Hauptgebäude, einen kleinen Supermarkt und einen Swimmingpool erhalten.
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Péus rechnet unter anderem mit Synergien, die durch die neuen Besucher unmittelbar nebenan im Freizeitpark Fort Fun und im Besucherbergwerk Ramsbeck entstehen, außerdem in der Gastronomie der ganzen Region.