Meschede. Die Lockerung des Kontaktverbots kam wie gerufen. Wo es in Meschede schon richtig voll war und ob Regeln eingehalten wurden, erfahren Sie hier.

Es hätte kaum schöner sein können am langen Pfingstwochenende. Warme Temperaturen, Sonnenschein und pünktlich zu den Feiertagen wurde das Corona-Kontaktverbot gelockert. Bis zu zehn Personen dürfen sich in NRW nun wieder unter freiem Himmel sowie in Bars und Restaurants treffen. In den Touristen-Hochburgen an der deutschen Küste führte die Lockerung zu überfüllten Stränden, Bars und Restaurants. Und auch Meschedes Gastronomien und Ausflugsziele durften sich über regen Zulauf freuen.

Gefüllt wie Mitte Juli

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„Die Badebucht war gefüllt wie Mitte Juli“, berichtet André Wiese, Gastronom und Vorsitzender der Mescheder Werbegemeinschaft, über das erste Super-Wetter-Wochenende am Hennesee. Trotz steigender Besucherzahlen blieb das Treiben am See aber frei von Corona-Verstößen. Das bestätigten die Pressestelle der Polizei und das Ordnungsamt. „Zwar konnte man ein erhöhtes Besucheraufkommen im Vergleich zu den letzten beiden Wochenenden beobachten, Verstöße gegen das Kontaktverbot gab es jedoch nicht“, erklärt Jörg Fröhling, Pressesprecher der Stadt Meschede. Das könne unter anderem daran liegen, dass durch die Ausweitung der Kontaktbeschränkungen auf zehn Personen schlichtweg weniger Verstöße möglich sind. „Kontrolliert wird aber natürlich trotzdem noch“, betont Fröhling.

Verändertes Ausgehverhalten

Durch die Lockerungen haben auch die hiesigen Gastronomen wieder ein wenig aufatmen können. Sowohl im H1 am Hennesee war „im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle los“ und auch in der Innenstadt wurden die Kneipen laut Wiese wieder gut besucht. Beobachten konnte er jedoch ein verändertes Ausgehverhalten: „Die Leute machen noch kein Kneipen-Hopping. Man trifft sich eher um acht in einer Kneipe und bleibt dort bis zu Schluss“, erklärt er. Das hätte verschiedene Gründe. Einer wird das Vermeiden von mehrfachem Eintragen in die Anwesenheitslisten sein. Denn wer tatsächlich einer Infektionskette zugeordnet wird, muss sich zwei Wochen in Quarantäne begeben.

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Weniger Verständnis für Hygieneregeln

Zum Leidwesen der Gastronomen sinke zudem das Verständnis für die unveränderten Hygiene-Regeln in Restaurants. Zwar dürfen sich wieder mehr als zwei Haushalte treffen, einen Mundschutz muss trotzdem jeder tragen, der sich in einem Gastronomiebetrieb bewegt. Weiterhin müssen Gäste-(Gruppen) zum Tisch geführt werden und jeder muss sich beim Betreten die Hände desinfizieren. „Wir haben jetzt seit drei Wochen wieder geöffnet. Regeln, die beim Start auf 100 Prozent Verständnis bei den Gästen gestoßen sind, wurden am Wochenende teils nur noch von der Hälfte aller Besucher von allein befolgt“, beschreibt André Wiese die Misere zwischen Freude über hohe Besucherzahlen und dem Unmut über die Ignoranz mancher Gäste den Hygiene-Regeln gegenüber.

Erdbeerfelder sind leer gepflückt

Einen großen Ansturm konnte auch das Erdbeerfeld in Enste verbuchen. Antonius Alteköster hatte sein Feld zum Selbstpflücken erst zum Pfingstwochenende freigegeben (wir berichteten) und am Montag meldeten die Mescheder bereits ein leeres Feld. „Das dauert nun erst einmal wieder drei, vier Tage bis es weitergeht“, erklärt Seniorchef Anton Alteköster nach dem erfolgreichen Erdbeer-Auftakt. Dafür hofft er auf Regen und weiterhin warme Temperaturen. „Durch die Trockenheit sind die Erdbeeren nicht so dick. Wir bewässern natürlich, Regen von oben ist jedoch das Beste.“ Ein wenig müssen sich die Mescheder also noch gedulden, bis es wieder Erdbeeren zum Selbstpflücken gibt. Bis dahin freuen sich die hiesigen Gastronomen über einen Besuch. Denn die Feiertage verliefen zwar gut, „drei Tage holen aber noch lange nicht die Verluste der letzten Wochen rein“, resümiert André Wiese.

Das ist wieder möglich:

  • Gruppen von bis zu zehn Personen dürfen sich unter freiem Himmel treffen
  • Es dürfen wieder mehr als zwei Haushalte an einen Tisch im Restaurants sitzen, höchsten aber zehn Personen
  • die Badebucht am Hennesee darf seit letzter Woche wieder genutzt werden