Meschede. Wer zählt in Meschede zur Corona-Risikogruppe? Das Alter ist ein Faktor, auch Vorerkrankungen müssen beachtet werden. Ein Blick in die Statistik.

Laut Robert-Koch-Institut (RKI) steigt das Risiko einer schweren Covid19-Erkrankung ab einem Alter von 50 bis 60 Jahren stetig an, weil das Immunsystem mit steigendem Alter weniger gut reagiert. Jedoch ist das Alter ist nur ein Faktor – auch Vorerkrankungen spielen eine Rolle. Ein Blick in die Statistik.

Fast ein Drittel der Mescheder Bürger sind über 60

1 Drittel. In Meschede macht die Gruppe der Ü-60-Jährigen fast ein Drittel der Bevölkerung aus. Laut Einwohnermeldeamt lebten im April diesen Jahres 30.094 Menschen mit Hauptwohnsitz in Meschede. 3971 sind zwischen 60 und 70 Jahre alt, 2767 zwischen 70 und 80 Jahre alt, 1966 zwischen 80 und 90 Jahre alt, 350 zwischen 90 und 100 Jahre alt und neun Mescheder sind älter als 100 Jahre.

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17 Tote. Im Hochsauerlandkreis sind bislang 17 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben – alle waren älter als 60 Jahre. Der jüngste Patient starb mit 64 Jahren, ein Großteil war älter als 80 Jahre (11). Wichtig dabei: Die Verstorbenen sind nicht zwangsläufig an ihrer Corona-Infektion gestorben. Auch Vorerkrankungen können die Ursache gewesen sein - allerdings wurde dann zusätzlich bei diesen Patienten das Virus festgestellt, manchmal auch erst nach ihrem Tod. Es handelt sich bei den Betroffenen also nicht zwangsläufig um Corona-Tote. Nicht immer lässt sich die Todesursache eindeutig klären.

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Häufigste Todesursache

36 Prozent. Auch Vorerkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen können das Risiko eines schweren Verlaufs erhöhen. Letztere sind die häufigste Todesursache im HSK. Laut Statistischem Landesamt starben 2017 knapp 36 Prozent an Krankheiten des Kreislaufsystems und damit über dem NRW-Schnitt mit 33 Prozent.

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9,5 Prozent. Im Hochsauerlandkreis liegt beispielsweise der Anteil der Menschen mit „Diabetes mellitus Typ 2“ mit 9,5 Prozent (Deutschland: 8,6 Prozent) überdurchschnittlich hoch. Die Zahlen gingen aus einer Studie der AOK in Zusammenarbeit mit der Universität Trier hervor. Auch hier spielt das Alter eine große Rolle: Mehr als die Hälfte sind über 70 Jahre alt. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko an der sogenannten „Zuckerkrankheit“ zu erkranken deutlich an. Rund 30 Prozent der Menschen zwischen 80 und 90 Jahren sind in Westfalen-Lippe davon betroffen.

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Vergleich mit der Grippe

1093 Tote. Die Zahl der Todesfälle im Hochsauerlandkreis ist im ersten Quartal 2020 die niedrigste seit 2015. Das geht aus Zahlen des Statistischen Landesamts hervor. Demnach sind im HSK von Januar bis einschließlich April 1093 Menschen gestorben. 2019 starben im gleichen Zeitraum 1169 Menschen, 2018 waren es 1274, 2017 waren es 1219, 2016 sind es 1144 und im Jahr 2015 1255 Menschen gewesen.

Die Statistiker sagen: Während der Grippesaison steigen die Sterbefallzahlen in der Regel von Dezember bis März an und sinken ab April wieder ab. Auch in diesem Jahr sei das in NRW der Fall gewesen.

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>>>HINTERGRUND<<<

Im Hochsauerlandkreis ist am Freitag erstmals seit mehr als einer Woche eine neue Corona-Infektion gemeldet worden. Aktuell gibt es acht Erkrankte.