Meschede. Die Kneipen in Meschede waren zum ersten Mal seit der Corona-Krise wieder am Wochenende geöffnet. Das haben wir bei unserem Rundgang erlebt.

Endlich dürfen die Kneipen wieder öffnen, nachdem sie wegen Corona die Türen geschlossen hatten. Ein Rundgang durch Meschede zeigt jedoch: Es sind am ersten Samstagabend nicht sehr viele Menschen in der heimischen Gastronomie zu sehen. Ein wirtschaftliches Arbeiten ist bei wenig bis gar keinen Besuchern nicht möglich.

Der Blick in die Tröte“: Mona Mathes mit zwei Gästen.
Der Blick in die Tröte“: Mona Mathes mit zwei Gästen. © Brigitta Bongard

Masken beim Eintreten in die Kneipen, Eintragen in Anwesenheitslisten mit Ankunfts- und Ausgangszeiten und die fehlende Möglichkeit, sich gemütlich mit Freunden an der Theke ein Bier zu trinken schrecken viele Gäste noch vom Kneipenbesuch ab. Bibulus und Schröjahrs konnten um 21.30 Uhr noch rund 15 Gäste bedienen, beim Rest der Kneipen waren zwischen 0 und 5 Gästen an den Tischen.

Fußball im TV

Anna Kotthoff, „Kotthoff’s Theo“, konnte zumindest während der Fußballübertragungen ein wenig Umsatz machen, danach leerte sich die Kneipe aber auch wieder schnell. „Am Dienstag werden sicher wieder Leute kommen, um Fußball zu gucken, aber ansonsten ist so gut wie nichts los“, erklärt sie.

Immer schön Abstand halten: Der Blick ins das „Bibulus“.
Immer schön Abstand halten: Der Blick ins das „Bibulus“. © Brigitta Bonagrd

Im Bibulus hatte sich ein Stammtisch getroffen und mit einigen Teilnehmern - über fünf Tische - verteilt wenigstens ein bisschen Gemeinschaft genossen. Auch Wirt Marvin Bohmeier sagt dazu: „Es ist ja schön, dass wir wieder öffnen dürfen, aber Geld verdienen kann man so nicht.“

Brazil am Abend geschlossen

Das Brazil hatte am späten Abend geschlossen, im Postkeller putzte André Wiese um 21.30 Uhr die Theke. „Wenn wenigstens das Wetter mitspielen würde, könnten wir zumindest im Biergarten Gäste begrüßen, aber bei den Temperaturen setzt sich da abends natürlich auch niemand hin“, meint er.

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Von Ute Tolksdorf, Jürgen Kortmann, Oliver Eickhoff, Frank Selter, Alexander Lange, Christina Schröer

Den Meschedern scheint das Umdenken während der Pandemie schwer zu fallen. Auch besteht offenbar doch noch die Angst vor einer weiteren Welle. Das bestätigt auch Mona Mathes in der Tröte, in der um 22 Uhr acht Gäste an vier Tischen sitzen. „Es ist schade, dass die Leute nicht in die Kneipen kommen. Wie lange wir Wirte in Meschede das so durchhalten können weiß ich nicht, es ist schon eine schwierige Situation.“

Mit Mundschutz am Zapfhahn: Andre Wiese im Postkeller.
Mit Mundschutz am Zapfhahn: Andre Wiese im Postkeller. © Brigitta Bongard

Thomas Bigge liefert Cocktails und hält das Mono so am Leben, Gäste im Lokal sind kaum anzutreffen. Einige wenige kommen immer mal wieder vorbei, viele schrecken jedoch auch hier vor den Auflagen zurück.

Gemütlich trotz Vorgaben

Eigentlich wäre ein zwar eingeschränkter, aber dennoch gemütlicher Abend in den Mescheder Kneipen trotz der Vorgaben durchaus möglich, aber solange die Leute weiterhin den Weg dorthin nicht machen, bleibt den Wirten die Angst um ihre Existenz.