Meschede. Die Eisheiligen haben den Erdbeeren vom Obsthof Alteköster zugesetzt. Doch jetzt gibt es eine gute Nachricht für das Feld in Meschede.

Die Erdbeer-Saison in Deutschland geht los und die meisten Supermärkte, Bio- und Hofläden bieten die leckeren Früchte bereits seit Anfang Mai an. Auch Antonius Alteköster an seinem Stand in Enste.

Der Höhepunkt eines jeden Erdbeerliebhabers ist jetzt erreicht: Meschedes einziges Erdbeerfeld ist seit Montag zum Selbstpflücken geöffnet.

Erntehelfer wurden eingeflogen

Doch bis es so weit war, hatte Inhaber Antonius Alteköster, der seinen Obsthof in Möhnesee-Körbecke betreibt, schon einige Hürden überwinden müssen. Das Drama begann mit der Hiobsbotschaft für nahezu alle deutschen Landwirte: Die rumänischen Ernte-Helfer dürfen aufgrund der Corona-Pandemie nicht einreisen. Doch nach dem ersten Schock um des Deutschen liebste Eigengewächse, Spargel und Erdbeeren, gab es zeitnahe Entwarnung. Die Helfer durften kommen, wie war nun die Frage.

„Eigentlich kommen die Erntehelfer jedes Jahr mit Bussen. Das fiel nun aber flach“, erklärt Alteköster. Er entschied sich kurzerhand, seine zehn Helfer für diese Saison einfliegen zu lassen. Ganze sechs Mal wurden die gebuchten Flüge zunächst storniert, dann hat die Einreise endlich stattgefunden. Doch auch vor Ort herrschen nun Bedingungen, die so manchen Landwirt ins Schwitzen bringen.

Auch hier: Strenge Hygieneregeln

Es müssen strenge Hygieneregeln bei der Ernte eingehalten werden und so wurde in Enste für jeden Helfer ein Einzelzimmer eingerichtet. Was für die Helfer ein positiver Nebeneffekt ist, stellte Antonius Alteköster vor Herausforderungen: „Da die Erntehelfer bei uns eigentlich in Zweibettzimmern schlafen, musste wir erst einmal weitere Zimmer herrichten, Desinfektionsmittel bereitstellen, und vieles mehr. Wir wurden auch schon überprüft und es wurde alles abgesegnet“, erklärt er.

Jetzt geht es in Enste mit dem Korb ins Erdbeerfeld.
Jetzt geht es in Enste mit dem Korb ins Erdbeerfeld. © dpa | Klaus-Dietmar Gabbert

Doch Anfang Mai kamen nicht nur die ersehnten Mitarbeiter, sondern auch die Eisheiligen, eine Kälteperiode im Mai, die vor allem Landwirte fürchten. Und sie kamen mit Anlauf und für deutsche Erdbeeren mit richtiger Wucht. „Die Eisheiligen waren heftig in diesem Jahr. Nachts mussten wir die Erdbeeren abdecken, tagsüber dann wieder dafür sorgen, dass Bienen an die Blüten können“, beschreibt Antonius Alteköster die Erdbeer-Rettung Anfang Mai. In einer Nacht habe es die Planen sogar so stark von den Pflanzen geweht, dass einige eingegangen sind.

Um eine ordentliche Ernte für die Selbstpflücker zur Verfügung stellen zu können, wünscht er sich noch etwas Regen.

Erdbeer-Saison bis Ende Juli

Die zehn Erntehelfer bleiben noch bis Juli vor Ort. Dann geht die Erdbeer-Saison zu Ende. Ob dann schon wieder die typischen Reisebusse Richtung Rumänien fahren oder ob Antonius Alteköster seine Mitarbeiter ausfliegen lassen muss, ist noch ungewiss.

>>>HINTERGRUND<<<

Das große Erdbeerfeld in Schmallenberg-Kückelheim (bei Arpe) eröffnet Familie Trippe voraussichtlich in der 2. Juniwoche.

Wenn der genaue Termin feststeht, wird er auf der Internetseite www.trippe-sauerland.de und in der Presse veröffentlicht.

Öffnungszeiten: montags bis samstags von 7 bis 19 und sonntags von 10 bis 18 Uhr.