Meschede. Schülerhelfer sind an der Mescheder Realschule im Einsatz: Sie unterstützen bei der Übermittagbetreuung. Ohne sie wäre das kaum zu schaffen.
Schulschluss ist in der Regel nach der sechsten Stunde - weil die Eltern arbeiten, kommen dann viele Jungen und Mädchen zu Hause in eine leere Wohnung. In anderen Familien fehlt jemand, der bei den Hausaufgaben helfen könnte. Die Städtischen Realschule steuert dagegen und organisiert mit ehrenamtlichen Helfern und dem Programm „Geld statt Stellen“ eine kostenlose Übermittagbetreuung mit Hausaufgabenhilfe, Spielen und Mittagessen in der Mensa.
Zahlen und Zeiten
„Anlass war der verstärkte Wunsch der Eltern, dass ihre Kinder aus der Unterstufe auch im Anschluss an den Unterricht sicher betreut werden“, berichtet Schulleiter Franz Stratmann. Dabei ist das Angebot sehr flexibel nutzbar: Es läuft täglich von 12 bis 15 Uhr, aber man kann sich auch nur für einzelne Tage und für bestimmte Zeiten anmelden. „Wenn Kinder früher gehen, melden sie sich bei den Leiterinnen Dagmar Dicke und Karin Wrede ab.“ Insgesamt 45 Jungen und Mädchen im Alter zwischen 10 und 13 Jahren sind fest angemeldet.
Die Schülerhelfer
Das Programm funktioniert allerdings nur deshalb so gut, weil sich auch die Schüler der neunten und zehnten Klasse, sie sind 14 bis 16 Jahre alt, engagieren. Ehrenamtlich. „Sie bekommen kein Geld, sondern nur einen positiven Vermerk aufs Zeugnis“, berichtet Stratmann. Auch ein Einsatz als Busordner, Streitschlichter, Klassenpate, Kioskverkäufer oder Schulsanitäter wäre alternativ möglich.
Doch Tobias Klaus hat sich für die Übermittagbetreuung entschieden. Er geht durch den Klassenraum, in dem etwa 12 Kinder gerade ihre Hausaufgaben erledigen. Wer eine Frage hat meldet sich. Der englische Lückentext macht Probleme. Tobias’ Stärke ist eher Mathe. Aber er kann natürlich trotzdem helfen. „Mir macht das Spaß“, sagt der Zehntklässler, der auch eine jüngere Schwester hat. „Ich arbeite gern mit Kindern.“
Insgesamt gibt es 24 Schülerhelfer aus den neunten und zehnten Klassen, die in der Übermittagbetreuung mithelfen. „Wir erwarten, dass die Schülerhelfer einmal pro Woche kommen“, sagt Franz Stratmann, „doch die meisten helfen gern öfter.“
Die Betreuerin
Dagmar Dicke steht im Nachbarraum mitten in Gewühl - und behält die Ruhe. Dort steht der Maltisch, wird Schach gespielt oder Karten und gebastelt. Ein Schüler meldet sich gerade ab: „Frau Dicke, ich gehe!“, ruft er. „Ist in Ordnung, Thomas!“, gibt sie zurück. Die Betreuungskraft schätzt die Hilfe der älteren Schüler, die mit den jüngeren auch schon mal zum Spielen nach draußen oder in die Turnhalle gehen. „Ohne sie wäre das nicht zu schaffen“, lobt sie. „Gerade bei den Hausaufgaben sind sie viel näher am Stoff und wissen, was die Lehrer wollen.“
Zusätzlich halten Dagmar Dicke und Karin Wrede den direkten Kontakt zum Lehrerkollegium. Fehlen Hausaufgaben, werden die beiden Frauen im „Schülerbuch“ darüber informiert und sehen im Anschluss genauer hin. „Aber wir geben ja keine Noten. Das entspannt die Beziehung zu den Kindern.“ Auch der Draht zu den Eltern ist kurz. „Wir haben hier alle Handy-Nummern und die Eltern haben unsere. Wenn Fragen auftauchen, tauschen wir uns aus.“
Steckbrief der Städtischen Realschule Meschede
Motto: Vielfalt fördern
Schulleiter: Franz Stratmann
Schülerzahl: 450
Lehrer und Referendare: 25
Zahl der Klassen in SEK I: 17
Schulbeginn: 7.30 Uhr
Anmeldetermine: 25. – 27. Februar und 5. – 9. März 2019
montags bis freitags jeweils von 8 bis 14 Uhr, Samstag von 10 bis 12 Uhr.
Tag der offenen Tür: Samstag, 26.01.2019
Kennenlernnachmittag: Mittwoch, 15. Mai 2019
Ganztag/Übermittagsbetreuung: Kein Ganztag, Nachmittagsstunden an 1 bis 2 Tagen, Hausaufgabenbetreuung nach der 5. Stunde, Betreuungsangebote (Schach, Basteln, Sport…) bis 15 Uhr durch das Sozialwerk Sauerland und Schülerhelfer, Cafeteria von 9 bis 15 Uhr, warmes Essen von 12 bis 14 Uhr in der Mensa.
Pausenangebote: u.a. Tischtennis, Fußball, Basketball
Was passiert bei Unterrichtsaus fall in der Unterstufe: Vertretung und Beaufsichtigung bis zur 6. Stunde
Schulsozialarbeit: Eine Sozialarbeiterin der Stadt für Bildungsberatung
Individuelle Förderung: Sprachzertifikat, ECDL-Computerführerschein, künstlerische Unterstützung, Lernbuddys, Förderkurse in Deutsch, Mathe, Englisch, Nachhilfe, Angebote für die gymnasiale Oberstufe.
Sprachförderung: Zusätzliche Deutsch- und Englischstunden, herkunftssprachlicher Unterricht in Portugiesisch, DELF
Arbeitsgemeinschaften/Projekte: Geografiewettbewerb, Sportwettkämpfe, soziales Engagement bei kulturellen und historischen Aktivitäten, Arbeitseinsätze auf dem Ehrenfriedhof, Labortage in Olsberg, Planspiel Börse, Projekt „Super Klasse 5“, Projekt „Zeitung und Schule“ (ZEUS), Tischtennis, Fußball, Handball, Hauswirtschaft, Medienscouts
Berufsorientierung: Girls`day, Boys`day, dreiwöchiges Betriebspraktikum in den Klassen 9, vielfältige Berufsfelderkundungen, Besuch der Berufsinformationsbörse (BIB) und des Berufsinformationszentrums (BIZ), intensive Beratung und Vorbereitung auf den Übergang zu den Gymnasien und Berufskollegs, berufsorientierter Politikunterricht in den Klassen 8 und 9, Berufsinformationsbüro BOB, individuelle Beratung durch die Bundesagentur für Arbeit, Teilnahme am Landesprogramm KAoA, Berufswahlpass als Portfolio zur BWE.
Schüleraustausch: Austausch mit Frankreich, Sprachreisen nach Frankreich und Belgien
Schwerpunkte/Profile: Soziales Lernen und Förderung der Methodenkompetenzen, Medienerziehung mit Samsung-Tablets, Umsetzung des Buddy-Programms mit Lernhelfern, Teilnahme am Landesprogramm „Vielfalt fördern“, Agenda-Schule, Hilfen durch Beratungslehrerin
Inklusion: Unterstützung der Kinder mit Förderbedarf
Flüchtlingskinder, Zahl und Förderung: Integration der Migrationskinder in Regelklassen
Schülermitwirkung: Regelmäßige SV-Sitzungen, besonders aktiv bei vielen sozialen Projekten, Sozial-AG hilft bei Hausaufgaben und Betreuung, Busordner, Streitschlichter, Schulsanitäter, Medienscouts, Schülerkiosk, Klassenpaten, Ordnungs- und Mensadienste.
Elternmitwirkung: Aktiver Förderverein, Teilnahme an Stellenbesetzungen und Konferenzen, Mitwirkung bei diversen Schulveranstaltungen.
Zur Serie: Beste Schule
- Für die jetzigen Viertklässler steht in Kürze die Entscheidung für eine weiterführende Schule an. Mit unserer Serie geben wir allen Schulen in der Region die Möglichkeit, sich mit einem besonderen Projekt vorzustellen.
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