Schmallenberg. . Klettern, tanzen, schleifen, lackieren: An der Christine-Koch-Schule können sich neue Fünfer zwischen Orchester- und Werkstattklasse entscheiden.

Klettern, rollen, balancieren, Schattentheater spielen, gesund frühstücken, ein Holzpuzzle sägen, schleifen oder lackieren: Die Werkstattklasse der Christine-Koch-Schule in Schmallenberg soll die Schüler und Schülerinnen auf den Beruf vorbereiten, ihre Stärken entwickeln und allem voran „auch Spaß machen“, sagt Schulleiterin Lisa Richter.

„Die Kinder unserer Schule lernen mit Kopf, Hand und Herz. Sie brauchen andere Angebote, vor allem auch praktisch orientierte Fächer“, sagt sie. Deswegen gibt es an der Hauptschule sogenannte „Profilklassen“ für Fünft- und Sechstklässler.„Bei der Anmeldung müssen sich die neuen Fünfer für eins der Angebote entscheiden“, sagt Lisa Richter. Zur Wahl stehen die Werkstattklasse und die Orchesterklasse.

Die Idee

356 Kinder besuchen derzeit die Christine-Koch-Schule in Schmallenberg - eine gebundene Ganztagsschule. „Die Schüler haben alle 35 Wochenstunden fest im Stundenplan“, sagt Lisa Richter.

Das lasse auch Spielraum für besondere Angebote, wie die Werkstattklasse: „Wir wollen dadurch den Spaß am Lernen fördern, die Kinder im Selbstbewusstsein und in ihrer Entwicklung stärken“, sagt die Schulleiterin.

Die Idee für die Profilklassen hatte eine schulische Steuerungsgruppe: „Sechs Köpfe beschäftigen sich bei uns ganz aktiv mit der Weiterentwicklung unserer Schule und der schulischen Angebote.“

So sei dann auch die Idee für die Profilklassen entstanden: „Die Kinder können sich für eine der beiden Klassen entscheiden, je nachdem, was ihnen besser liegt oder ihnen mehr Spaß macht“, sagt Lisa Richter.

Die Werkstattklasse

Die Werkstattklasse gibt es an der Christine-Koch-Schule erst seit dem vergangenen Jahr. Dort haben sich zum ersten Mal 43 der neuen Fünfer für die Profilklasse gemeldet.

„Die Resonanz war wirklich großartig. Und auch rückblickend können wir sagen: Den Kindern macht es viel Spaß. Das Angebot wird gut angenommen“, sagt Richter.

„Es macht Spaß, dass wir viele Experimente machen und es gefällt mir, dass wir viel mündlich machen und nicht immer schreiben müssen“, sagt Schüler Jannes Schauerte.

Zwei Werkstattklassen gibt es jetzt bereits, mit den neuen Fünfern im Sommer wird das Angebot wachsen. „Die zwei Klassen wechseln sich nach jedem Halbjahr beim Lehrinhalt ab“, erklärt Richter: In Klasse 5 stehen so beispielsweise Bewegungs- und Theaterwerkstatt abwechselnd auf dem Programm, in Klasse 6 folgen eine Ernährungs- und Technikwerkstatt.

„Die Lehrpläne haben die Kollegen, die die Fächer unterrichten, gemeinsam ausgearbeitet,“ sagt Richter. Das Angebot und der Lehrplan werden stetig weiterentwickelt - auch die Wünsche der Schüler werden dabei mit einbezogen, betont die Schulleiterin.

Wöchentlich steht für sie dann zwei Stunden lang Werkstattunterricht auf dem Programm. „Wir dürfen auch eigene Ideen sagen und meistens machen wir das dann auch“, erklärt Schülerin Maya Stahlschmidt begeistert.

Die Orchesterklasse

Auch für die musikalisch interessierten Schüler hat die Christine-Koch-Schule etwas im Programm: „Wer einen musischen Schwerpunkt wählen möchte, der kann sich bei uns seit 2008 für die Orchesterklasse entscheiden“, sagt Lisa Richter.

Querflöte, Klarinette, Saxophon, Trompete, Tenorhorn, Posaune, Tuba oder Schlagzeug: In der ersten Schulwoche gibt es ein Instrumenten-Karussell. Bedeutet: „Jeder Schüler kann sich für sein Lieblingsinstrument

Die Orchesterklasse.  
Die Orchesterklasse.   © Schule

entscheiden“, sagt Lisa Richter.

Die Klasse - derzeit besteht sie aus 20 Kindern im Jahrgang 5 - bildet dann gemeinsam ein Orchester, tritt bei Veranstaltungen auf und macht Musik.

„Eine Stunde pro Woche steht Kleingruppen-Unterricht mit bis zu fünf Kindern auf dem Programm, in zwei weiteren Stunden probt das Orchester dann gemeinsam“, erklärt die Schulleiterin.

Auch Schüler ohne musikalische Erfahrungen können diese Klasse belegen. „In der fünften bis siebten Klasse ist das Profil verpflichtend“, erklärt Richter. Aber auch im Anschluss soll nicht Schluss mit der Musik sein: „Danach kann man beispielsweise als Wahlpflichtunterricht die Schülerband aussuchen.“

Diese Klasse koste die Familie 10 Euro pro Monat - „um zu gewährleisten, dass immer genug Instrumente da sind und diese auch funktionieren“, erklärt Richter. Denn die Schüler können ihr Instrument zum Proben auch mit nach Hause nehmen.

>>> INFO: Steckbrief der Schule

Christine-Koch-Schule, Gemeinschaftshauptschule der Stadt Schmallenberg

Obringhauser Str. 38, 57392 Schmallenberg

Homepage: www.christine-koch-schule.de

Motto: Sich wohlfühlen und viel leisten

Schulleiterin: Lisa Richter

Schülerzahl: 356

Kollegium: 37 (davon 2 Referendarinnen)

Zahl der Klassen in der Sek. I: 17

Schulbeginn: 7.45 Uhr

Anmeldetermine: 22. Februar bis 28.Februar und 06. März bis 12. März

Kennenlernnachmittag: 2. Juli 2019

Schule im Ganztag: Gebundener Ganztag mit Nachmittagsunterricht von montags bis donnerstags, 35 Wochenstunden für alle an fünf Tagen, Kernunterricht auch am Nachmittag; in den Arbeitsstunden (AST) zusätzliche Aufgaben vor allem aus den Hauptfächern, Hausaufgaben fallen weitestgehend weg

Pausenangebote: Angebote für eine Bewegte Pause durch Schüler und Schülerinnen, Mensa, großer Aufenthaltsbereich über der Mensa, regelmäßige Sportangebote in der Mittagspause in der Sporthalle, Angebote durch die Schulsozialarbeiterinnen, Chill-Raum

Kein Unterrichtsausfall in den Klassen 5/6 – Unterrichtszeiten werden hier verbindlich eingehalten

Schulsozialarbeit: zwei Schulsozialarbeiterinnen fest an der Schule mit eigenen Büros; Zusammenarbeit auch mit der Schulsozialarbeiterin der Stadt

Individuelle Förderung: Klassenlehrerprinzip, Klassenraumprinzip, Aufstockung der Stundenanzahl in den Hauptfächern; Sonderpädagogen unterstützen alle Kinder bei der Gestaltung individueller Lernwege und Entwicklungspläne, Team-teaching

Sprachförderung: Anliegen aller Fächer, zusätzliche Stunden im Fach Deutsch im Jg.5/6, Fremdsprachenunterricht Englisch (bei Mittlerem Schulabschluss als Hauptfach, bei Hauptschulabschluss ersetzt durch Naturwissenschaften und Arbeitslehre)

Arbeitsgemeinschaften/Projekte: Astronomie, Schülerband, Sport, Talentförderung Fußball, Fotografie, Nähen, Kochen, Theater, Zusammenarbeit mit der Jugendkunstschule und dem Jugendtreff, „Zero waste“ – müllfreie Schule,

Berufsorientierung: ausgezeichnet mit dem Berufswahlsiegel; Start in Klasse 7; Berufsorientierungsklasse mit Langzeitpraktikum in Klasse 10; umfangreiche Betriebspraktika in jedem Jahrgang ab Klasse 8, Berufsorientierungsbüro, Teilnahme am Projekt KAoA der Landesregierung, 2 Berufseinstiegsbegleiterinnen, Berufsinfobörse

Schwerpunkte/Profile: Berufsorientierung, kulturelle Arbeit, DFB-Partnerschule, Profilklassen: Bläserklasse und Werkstattklasse (Sport, Theater, Technik und Hauswirtschaft); Medienbildung, Einsatz von IPads im Unterricht

Inklusion: Schule im Gemeinsamen Lernen, in allen Jahrgängen Kinder mit besonderen Förderbedarfen; zusätzlich eine sonderpädagogische Förderklasse

Flüchtlingskinder: zurzeit 24; jeden Tag zwei Stunden Sprachförderunterricht, ansonsten Unterricht in Regelklassen

Schülermitwirkung: Schülerverwaltung, Sporthelfer, Streitschlichter, Schülerlotsen, Lernhelfer, schülerbetriebener Kiosk

Elternmitwirkung: ein Fundament der schulischen Arbeit; zweimal im Jahr Elternforum, Förderverein

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