Grevenstein/Warstein. . In der Branche ist es ein Paukenschlag: Der Verkaufsdirektor der Warsteiner Brauerei wechselt zum Mitbewerber - zu Veltins nach Grevenstein.
Es ist ein bisschen so, als ob Borussia Dortmund einen besonders wichtigen Spieler von Schalke 04 ins Team holt oder umgekehrt: Die Brauerei Veltins wird künftig den bisherigen Verkaufsdirektor der Warsteiner Brauerei beschäftigen. In der Branche gilt dieser Transfer als Paukenschlag. Veltins bestätigte die Personalie auf Anfrage.
Manfred Nieder, seit 20 Jahren für die Warsteiner Brauerei in der heimischen Region unterwegs, wird künftig für die Brauerei in Grevenstein arbeiten. Er hat in dieser Woche seine Kündigung bei der Warsteiner Brauerei eingereicht.
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Bei Veltins wird er spätestens im Frühjahr beginnen. Seine offizielle Kündigungsfrist beträgt ein halbes Jahr; es ist noch unklar, ob der bisherige Arbeitgeber auf die Einhaltung besteht.
Absatzrückgänge in der Kernmarke
Der Abgang des Verkaufsdirektors zum größten Mitbewerber trifft die Warsteiner Brauerei zu einer Unzeit: Das Unternehmen steckt seit Jahren in der Krise und muss Absatzrückgänge in der Kernmarke verkraften.
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Nieder war für die Brauerei so etwas wie das Gesicht der Warsteiner hier im Sauerland: Er stammt gebürtig aus Heringhausen, hat lange Zeit in Ostwig gewohnt und lebt jetzt mit seiner Ehefrau in Brilon.
Bundesschützenkönig gewesen
Nieder kennt die heimischen Vereine, war selbst 1989 Bundesschützenkönig für die St.-Jakobus-Schützen in Heringhausen und geht beruflich in der hiesigen Gastronomie ein und aus. Künftig wird er seinen Gesprächspartnern ein anderes Bier empfehlen.
Übernahme in selber Position
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Veltins übernimmt den 56-Jährigen quasi in derselben Position: Er wird Vertriebsverantwortlicher für das Sauerland. Gleichzeitig schließt das Unternehmen damit eine Lücke: Der bisherige Amtsinhaber, Marcus Voeste, war kürzlich zum Geschäftsführer der WGS, der Veltins-Tochter Westfälischer Gastronomie Service GmbH mit Sitz in Bad Fredeburg, berufen worden. Er konzentriert sich dort auf seine neue Aufgabe.
Nieder selbst erklärte, er freue sich „über die neue und schöne Herausforderung“. Er vollziehe den Wechsel nach vielen Jahren im Einsatz für die Warsteiner Brauerei mit gutem Gewissen.
Für Veltins erklärte Pressesprecher Biene: „Für uns ist dieser Wechsel ein riesiger Zugewinn.“ Nieder sei ein außergewöhnlicher Kenner der Gastronomie und habe eine hohe Kompetenz bei den Vereinen - und das in dem heimischen Kernmarkt, der für Veltins am wichtigsten sei.
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