Menden. . In Menden sind zwei Hunde mutmaßlich vergiftet worden, einer ringt mit dem Tod. Der oder die Täter sind unbekannt, auch um welches Gift es sich handelte, ist nicht klar. Die Hunde gehören einer alleinerziehenden Mutter mit sieben Kindern.

Es ist ein Rätsel: Wer hat die Hunde von Familie Meier aus Menden-Hüingsen vergiftet? Einer der Hunde wird noch in einer Frankfurter Spezialklinik behandelt: Er schwebt in Lebensgefahr.

Die elfjährige Jolina will am Donnerstagnachmittag wie immer mit ihrem Malteser-Yorkshire-Terrier Lotta kuscheln. Doch als sie den kleinen Hund aus seinem Körbchen im Haus am Kortenrott holt, fällt ihr auf, dass das Tier am ganzen Körper zittert. Sofort fährt ihre Mutter Astrid Meier mit Lotta in die Tierarztpraxis von Barbara Hohmann.

Hunde waren nur im Garten

Den ersten Verdacht von einem epileptischen Anfall schließt die Tierärztin schnell aus. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Vergiftung. Die Tierärztin gibt Medikamente. Astrid Meier kann den Hund wieder mit nach Hause nehmen. Sie kontrolliert in der Nacht stündlich, ob sich sein Zustand wieder verschlechtert.

Und am nächsten Morgen schließt sich der nächste Schock an: Auch Mini-Yorki-Welpe Raudi hat Krampfanfälle, zittert stark und kann nicht mehr richtig laufen.

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Schnell wird Barbara Hohmann klar, wie problematisch die Erkrankung der Tiere ist. Sie empfiehlt, die Hunde in eine Tierklinik zu bringen. Raudi kann schon am Samstag wieder zu seiner Familie zurückkehren, doch Lotta liegt weiterhin in Narkose und wird über einen Tropf mit Schmerzmitteln versorgt. Ihr Zustand bleibt äußerst kritisch.

Kind weint nur noch

Jolina denkt jede Minute an ihre Freundin auf vier Beinen. „Die beiden sind ein Herz und eine Seele“, sagt Mutter Astrid. Seit der kleine Hund in der Tierklinik ist, weine Jolina nur noch, esse kaum noch etwas und rufe fast alle zwei Stunden in der Klinik an, um sich nach ihrer Lotta zu erkundigen. Den Traum vom eigenen Hund hat sich Jolina mit ihrem gesparten Kommunionsgeld damals selbst erfüllt.

Mittlerweile steht fest, dass die beiden Hunde vergiftet wurden. Astrid Meier sucht in ihrem Haus und Garten immer noch nach möglichen Quellen, bleibt aber ratlos. Auch die Nachbarn hätten in letzter Zeit kein Gift gestreut. „Es muss etwas in unserem Garten gewesen sein. Wir haben Raudi erst seit einer Woche und können noch gar nicht mit ihm spazieren gehen, weil er erst neun Wochen alt ist“, sagt sie.

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Die alleinerziehende Mutter wohnt mit ihren sieben Kindern schon viele Jahre in dem Haus, ist mit den Hunden fast jeden Tag im Garten. Es sei ihr unerklärlich, wie sich so plötzlich gleich zwei von ihren drei Hunden vergiften konnten. Auch eine genetische Ursache kann laut Tierärztin ausgeschlossen werden, denn die Hunde seien nicht miteinander verwandt. Tierärztin und Familie Meier wollen eine mutwillige Vergiftung nicht ausschließen. Genaue Erkenntnisse sollen weitere Untersuchungen bringen. Die Ergebnisse liegen aber frühestens in drei Wochen vor.

Auch die Polizei will auf Nachfrage eine Straftat nicht ausschließen. Bislang seien allerdings keine weiteren Vergiftungs-Fälle im Mendener Raum bekannt.