Hagen-Mitte. . Hinterhältig und skrupellos: Unbekannte haben im Hagener Fleyerviertel versucht, Hunde zu vergiften. Luve, die Mischlingshündin der Familie Falkenroth, überlebte, weil sie von Experten der Tierklinik Duisburg intensivmedizinisch behandelt wurde. Die Polizei ermittelt.

Es ist ein kleines Wunder: Luve lebt. Und das hat die süße Mischlingshündin den Tierärzten der Tierklinik Duisburg zu verdanken.

Dort wurde Luve intensivmedizinisch behandelt. Sie bekam Bluttransfusionen. Vor einer Woche war die dreieinhalb Jahre alte Hündin vergiftet worden. In ihrem eigenen Garten. „Ich kann nicht verstehen, was jemanden antreibt, der so etwas macht“, sagt Jan-Hendric Falkenroth. „Uns ist wichtig, dass andere Hundebesitzer gewarnt werden.“

Labrador Toni hatte Glück

Denn der Fall der kleinen Luve ist nicht der einzige im Fleyerviertel. Auch Carolin Klostermann hatte einen Beutel mit Haferflocken und Rattengift in ihrem Garten gefunden. Zum Glück, bevor ihr Labrador-Rüde Toni von der tödlichen Mahlzeit kostete. „Wenn er den Beutel zuerst entdeckt hätte, hätte er davon gefressen“, ist sich die junge Frau sicher. Auch per Facebook erreichten unsere Zeitung bereits gestern Nachmittag Kommentare, in denen Nutzer von Giftanschlägen auf ihre Hunde berichteten.

Kriminalkommissariat 13 ermittelt

Nach den hinterhältigen Giftanschlägen auf Luve und Toni haben Jan-Hendric Falkenroth und Carolin Klostermann Anzeige bei der Polizei Hagen erstattet.

Das Kriminalkommissariat 13 (vor allem zuständig für Kfz-Delikte) hat in diesem außergewöhnlichen Fall die Ermittlungen aufgenommen. Es handelt sich um eine Straftat nach dem Tierschutzgesetz.

Weitere Fälle sind der Hagener Polizei aktuell noch nicht bekannt. Zuletzt waren unter anderem im Fleyer Wald Köder mit scharfen Rasierklingen ausgelegt worden.

So wie auf die kleine Luve. „Es muss am Dienstag gewesen sein, als Luve die vergifteten Flocken gefressen hat“, so Jan-Hendrics Bruder Frederic. „Nachbarn haben noch gesehen, wie in der Nacht jemand um unser Haus geschlichen ist.“ Doch noch bevor die die Familie warnen können, rennt die Hündin am Morgen alleine in den Garten des kaum einsehbaren Grundstücks an der Karl-Halle-Straße. „Jetzt trauen wir uns gar nicht mehr, Luve rauszulassen.“

Das Leiden der Hündin

Luve geht es in den folgenden Tagen immer schlechter. „Sie wurde apathisch, hat sich kaum bewegt, sich mehrfach übergeben“, erzählt Jan-Hendric Falkenroth über das Leiden der Mischlingshündin, „wir sind mit ihr sofort zum Tierarzt.“

Der stellt die Vergiftung fest und schickt die Falkenroths mit ihrer Hündin zu den Experten in Duisburg. Die handeln sofort. Denn Rattengift kann auch bei Hunden schnell zu einem qualvollen Tod führen. „Das Gift löst die Organe auf“, weiß Jan-Hendrik Falkenroth, „das führt zu inneren Blutungen. Blut im Stuhl und im Urin sind weitere Anzeichen.“

Noch nicht über den Berg

Luve lebt. Und das grenzt an ein Wunder. Über den Berg ist die sonst so fröhliche kleine Hündin aber leider noch nicht. „Am Wochenende ging es ihr noch richtig schlecht“, so sagt Jan-Hendric Falkenroth, „sie leidet noch an den Folgen der Vergiftung. Aber langsam erholt sie sich. Bis sie wieder die Alte ist, kann es aber noch vier bis fünf Wochen dauern.“