Menden. . Die Polizei hat einen 19-jährigen Tatverdächtigen aus Menden an seinem Arbeitsplatz in Dortmund festgenommen. Er hat nach Auskunft von Oberstaatsanwalt Werner Wolff den Raubüberfall im Fußgängertunnel Galbreite gestanden. In der Nacht zum vergangenen Sonntag soll der junge Mann in der Unterführung eine junge Frau (22) brutal niedergeschlagen haben.
Bei ihren Ermittlungen kam die Kriminalpolizei in Iserlohn dem mutmaßlichen Täter schnell auf die Spur. Belastende Indizien waren der Grund für seine Verhaftung am Mittwochabend. Dem 19-Jährigen aus Menden wird der brutale Raubüberfall in der Nacht zum 17. März zur Last gelegt. Wie berichtet hatte er das 22-jährige Opfer mit einer Flasche niedergeschlagen, sie noch am Boden liegend attackiert und ihr schließlich das Handy geraubt.
Haftbefehl erlassen
Die zuständige Richterin am Amtsgericht Arnsberg erließ Haftbefehl wegen schweren Raubes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und ordnete Untersuchungshaft an. Der 19-Jährige, der offensichtlich während der Tat nicht alkoholisiert war, sitzt nun in einer Justizvollzugsanstalt ein. Polizei-Sprecher Dietmar Boronowski zeigte sich erleichtert, dass seine Kollegen in beiden Fällen schnell die mutmaßlichen Täter ermitteln und festnehmen konnten.
PolizeiDas erneute Verbrechen am Galbreiter Tunnel – erst im November wurde dort eine junge Frau bei einem Raubüberfall lebensgefährlich verletzt – war am Mittwochabend auch Thema im Ausschuss für öffentliche Sicherheit und Ordnung. Weder Polizei noch Stadtverwaltung oder Politik sehen derzeit aber Möglichkeiten, die Situation dort entscheidend zu verbessern.
Kein Grund zur Videoüberwachung
Bereits nach der Messerattacke im Herbst waren Bäume und Sträucher in dem Bereich beschnitten und eine bessere Beleuchtung installiert worden. Der Mendener Polizeichef Josef Pille wertete den erneuten Überfall als traurigen Zufall – ein Kriminalitätsschwerpunkt, der eine Videoüberwachung rechtfertige, sei jedoch nicht zu erkennen. NRW-weit gebe es nur vier Videoüberwachungen, darunter seien die Düsseldorfer Altstadt und das Bielefelder Rotlichtviertel. Trotzdem werde alles für die Sicherheit in der Unterführung Galbreite getan. Der Tatverdächtige vom Herbst ist inzwischen wegen versuchten Mordes angeklagt, der Prozess wird in Kürze beginnen.