Menden. . Enttäuscht und teilweise laut schimpfend verließen Dienstagabend betroffene Eltern den Schulausschuss. Es gab keine Mehrheit für den Grundsatzbeschluss, eine dauerhafte Fünfzügigkeit der Gesamtschule Menden festzulegen – nur GAL und SPD stimmten dafür.

Es gab auch keinen expliziten Auftrag an die Verwaltung, sich doch noch um eine Ausnahmegenehmigung bei der Bezirksregierung für eine fünfte Eingangsklasse im kommenden Schuljahr 2013/14 zu kümmern.

Das bedeutet: Drei der vier Eingangsklassen an der Gesamtschule werden die Maximalzahl von 30 Schülern erreichen, 15 angemeldete Kinder müssen zudem abgewiesen werden. Diese Zahl hat sich noch einmal um vier erhöht, weil es noch Nachzügler gab: Letztlich haben 130 Eltern ihre Kinder an der Mendener Gesamtschule angemeldet.

Neuer Vorstoß am Dienstag?

Vielleicht wird es aber bis zur Ratssitzung am Dienstag (17 Uhr, Ratssaal) doch noch einen fraktionsübergreifenden Vorstoß geben, dass die Fünfzügigkeit der Gesamtschule für die Zukunft festgezurrt wird. Nachdem die Eltern den Schulausschuss verlassen hatten, setzte die große Nachdenklichkeit ein: Die CDU fühlte sich missverstanden. Man hätte doch der Fünfzügigkeit zugestimmt, so Heinz-Josef Karhoff. „Wenn SPD und GAL in ihrem Antrag auf unsere Bedingungen eingegangen wären.“ Und diese Bedingungen waren: Andere Schulen dürften im Gegenzug nicht in ihrer Zügigkeit beschränkt werden, es müsse ein Raum- und Finanzierungskonzept geben, damit klar sei, wo die zusätzlichen Schüler untergebracht werden.

GAL und SPD zeigten sich bereit, darüber zu sprechen. Wenn es nun am Dienstag zu dieser gemeinsamen Linie kommt, dann gilt eine Ausnahmegenehmigung für eine fünfte Klasse zwar immer noch als eher unwahrscheinlich. Auf der anderen Seite: Ohne eine große politische Einigkeit in Menden dürfte sie von vornherein ausgeschlossen sein. Am Dienstag wird sich zeigen, ob die Politik der Verwaltung noch den Auftrag für einen Vorstoß gibt. Schul-Abteilungsleiterin Gabriele Wesselmann gab aber schon zu bedenken: Für die Eltern könnte dies eine Hängepartie bis Mitte Juni bedeuten. Denn erst dann würde wohl klar sein, ob und welche Kinder abgewiesen werden müssten.

Im Schulausschuss waren CDU und FDP sichtlich bemüht, sich nicht die Schuld für die jetzige Situation zuschreiben zu lassen. Zur Erinnerung: An ihrer Mehrheit war vor Monaten der Vorschlag der Stadtverwaltung gescheitert, die Fünfzügigkeit der Gesamtschule für das kommende Schuljahr dauerhaft festzulegen – die Abweisungen wäre dann nicht nötig gewesen.

Stadt: „Haben nicht Schwarzen Peter“

Heinz-Josef Karhoff betonte, dass man nicht zugestimmt habe, weil damals die Festlegung auf eine Realschule Menden mit nur zwei Eingangsklassen Bedingung gewesen wäre. Das Anmeldeverhalten der Eltern habe aber gezeigt, dass drei Klassen nötig seien. Zudem, so auch die FDP, habe die Stadtverwaltung nicht die nötigen Vorarbeiten geleistet, die die Bezirksregierung verlange: Ein Raumkonzept, eine verlässliche Schülerprognose und ein Finanzierungskonzept lägen noch nicht vor. Doch diesen Vorwurf ließ sich ein sehr kämpferischer Schul-Fachbereichsleiter Dieter Michel gestern nicht gefallen: „Der Schwarze Peter liegt nicht bei der Verwaltung, den lasse ich hier im Schulausschuss.“ Die Verwaltung habe rechtzeitig auf alle nötigen Schritte und Konsequenzen hingewiesen: „Wir brauchen aber Beschlüsse, um dies umzusetzen. Die hat es nicht gegeben.“