Menden. . Rächt sich jetzt, dass eine politische Mehrheit aus CDU, FDP und USF im Sommer einer dauerhaften Festlegung auf fünf Eingangsklassen für die Gesamtschule nicht zugestimmt hatte? Denn nach Darstellung der Stadtverwaltung kann es dort nun im kommenden Schuljahr nur vier Eingangsklassen geben. Und das, obwohl es mit 126 Jungen und Mädchen genug Anmeldungen für fünf Klassen gibt.

Rächt sich jetzt, dass eine politische Mehrheit aus CDU, FDP und USF im Sommer einer dauerhaften Festlegung auf fünf Eingangsklassen für die Gesamtschule nicht zugestimmt hatte? Denn nach Darstellung der Stadtverwaltung kann es dort nun im kommenden Schuljahr nur vier Eingangsklassen geben. Und das, obwohl es mit 126 Jungen und Mädchen genug Anmeldungen für fünf Klassen gibt. Die Folge: Elf angemeldete Schüler müssten abgewiesen werden. Und drei der vier Eingangsklassen würden mit 30 Schülern die gesetzliche Maximalgröße erreichen. Die vierte Eingangsklasse hätte zwar 25 Schüler-- aber nur, weil sie vier Schüler aus einer integrativen Lerngruppe aufnehmen würde.

Insgesamt würde das bedeuten: Dem Elternwille könnte an allen Schulformen in Menden genüge getan werden – außer an der Gesamtschule, die die meisten Anmeldungen hatte. An Haupt- und Realschulen sowie an dem Gymnasium würde der Elternwille bei der Klassenbildung dagegen eins zu eins umgesetzt (siehe Darstellung unten im Text).

Warum funktioniert das nicht bei der Gesamtschule? Laut Stadtverwaltung liegt da eben an jenem Ratsbeschluss vom 26. Juni vergangenen Jahres. Die Verwaltung hatte damals schon dargelegt, dass die Bezirksregierung nur im Gründungsjahr eine Ausnahme gemacht und eine fünfte Eingangsklasse genehmigt habe, obwohl politisch nur eine Vierzügigkeit beschlossen worden war. Die Stadt hatte daher im Sommer auf die dauerhafte Festlegung auf fünf Eingangsklasse gedrängt. Denn es sei zu erwarten, dass der Ansturm auf die Gesamtschule anhalte. Gehör fand sie mit dieser Argumentation allerdings nur bei GAL, SPD und Linkspartei.

Jetzt sei es gar nicht möglich, dass die Bezirksregierung noch einmal nachträglich eine fünfte Klasse genehmige, so die Stadtverwaltung: Dafür sei vor dem Anmeldeverfahren ein ordnungsgemäßer Ratsbeschluss und eine Beteiligung von anderen Schulen und Nachbarkommunen unerlässlich gewesen.

GAL: CDU, FDP und USF verantwortlich für die Situation

GAL-Fraktionschef Peter Köhler sagte gestern Abend der WP, dass man jetzt alles daran setzen müsse, um doch noch eine fünfte Klasse zu erreichen. Wenn das nicht funktioniere, dann müssten aber auch Verantwortlichkeiten benannt werden, warum der Elternwille nicht umgesetzt werden könne: „Es waren CDU, FDP und USF, die nicht für die Fünfzügigkeit gestimmt haben.“

Heinz-Josef Karhoff, schulpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, weist die Verantwortung zurück: „Wir waren nicht gegen eine fünfte Eingangsklasse. Wir waren aber dagegen, dass in diesem Zug die Eingangsklassen an anderen Schulen beschränkt werden sollten.“ Für die CDU sei die Umsetzung des Eltenwillens entscheidend. Deshalb werde man jetzt auch der dauerhaften Fünfzügigkeit, wie sie die SPD beantrage (WP berichtete), zustimmen.

Ob das für das kommende Schuljahr noch hilft, ist fraglich. Peter Köhler sieht in der neuen CDU-Linie immerhin einen Hoffnungsschimmer: „Wenn wir noch etwas erreichen wollen, dann geht das sicherlich nur über eine möglichst breite politische Mehrheit.“

Eingangsklassen und Klassenstärken an den Schulen

Hauptschule Bonifatius: 1 Klasse mit 17 Schülern – inklusive 4 Schülern in einer Integrativen Lerngruppe (ILG)

Realschule Menden: 2 Klassen mit je 28 Schülern, 1 Klasse mit 29 Schülern

Realschule Lendringsen: 2 Klasse mit 21 Schülern, davon eine mit 5 Schülern in einer Integrativen Lerngruppe (ILG)

Heilig-Geist-Gymnasium: 2 Klassen mit je 27 Schülern.

Walram-Gymnasium: 2 Klassen mit je 25 Schülern, 1 Klasse mit 24 Schülern

Gesamtschule: 3Eingangsklassen mit je 30 Schülern, 1 Klasse mit 25 Schülern inklusive 4 Schülern aus einer ILG.