Menden. . Es waren nur wenige Sekunden, die das Leben vieler Menschen für immer veränderten. Heute, Mittwoch, vor drei Jahren raste ein damals 79-jähriger Mendener mit seinem Mercedes-A-Klasse in den Festzug der St.-Hubertus-Schützenbruderschaft.

Drei Menschen starben, zahlreiche wurden zum Teil schwer verletzt. Körperliche Verletzungen verheilten bei vielen, seelische Narben sind bis heute geblieben – bei unmittelbaren Unfallopfern und auch bei bloßen Augenzeugen.

Aber auch der Unglücksfahrer empfindet das Geschehene bis heute als Bürde. Nach dem Unfall zog der Rentner in die Nähe seiner Tochter ins Ruhrgebiet. „Das Leben geht irgendwie weiter“, erklärt seine Tochter, die auch beim Prozess gegen ihren Vater vor dem Landgericht Arnsberg ausgesagt hatte.

Aber wie für die Unfallopfer sei auch für ihren Vater nichts mehr, wie es vor dem 19. Juli 2009 war. „Das sind Wunden, die nie heilen werden. Das Ganze wird meinen Vater für den Rest seines Lebens begleiten – bis ins Grab.“

Niemand könne erwarten, dass das Leben nach einem solchen einschneidenden Erlebnis wieder einmal so wie früher sein werde: „Das gilt sicher für viele Menschen in Menden. Und das gilt auch für uns. Es wäre eine kühne Erwartung, zu denken, dass die Erinnerung an alles irgendwann verblasst“, so die Tochter. Der Kontakt des 82-Jährigen in seine Heimatstadt Menden sei nur noch sporadisch: „Ab und zu mal ein Anruf, mehr ist da nicht.“